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Dicke Moepse

Dicke Moepse

Titel: Dicke Moepse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ruth Moschner
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ist die Sache zwischen Jens und mir geklärt, und wir können hemmungslos unsere Freundschaft genießen. Diese »Sache« stand immer irgendwie im Raum.
    »Hast du nicht noch irgendwelche attraktiven Freunde, mit denen du mich verkuppeln könntest? Die Mädels und ich haben nämlich beschlossen, bis Ende des Jahres vergeben zu sein. Genauer gesagt, Carla und ich wollen, Mel will nur so halb. Ihr ist der berufliche Aufstieg noch wichtiger. Wahrscheinlich hat sie das realistischste Ziel von uns allen.« Ich verschweige Jens, dass wir unseren Liebesschwur in einer halsbrecherischen Mitternachtsaktion im Wald besiegelt haben. Alles muss er nun auch nicht wissen.
    »Ach, das kriegen wir schon hin. Ich schau mich mal um, ob sich da nicht was machen lässt.«
    Als ob man so den Traummann findet! Übrigens hätte er das ja auch früher tun können. Zu meiner Studienzeit gehörte Jens eindeutig zu den optischen Ausnahmeerscheinungen. In meiner AG Tierschutz liefen nur Ökos mit Korksohlen an den Schuhen herum, und im Kurs für Virologie waren die Typen alle irgendwie unheimlich. Was ist bloß mit den Kerlen los? Vermutlich bekommen die meisten bei der Geburt irgendetwas injiziert, das sie Frauen-inkompatibel werden lässt. Nach der Pubertät ticken die doch alle nicht mehr richtig.
    »Was wäre dir lieber, ein Typ ohne Haare oder ein Typ ohne Zähne?« Jens und ich haben dieses Spielchen immer betrieben, wenn wir mal eine gemeinsame Freistunde hatten. Wobei man sagen muss, dass er weit mehr Freistunden hatte als ich, BWL-Student eben. Da saßen wir in der Mensa bei einer Schüssel Erbsensuppe und ärgerten uns über das Unvermögen des Kochs, Lebensmittel zu genießbaren Speisen zu verarbeiten. Unsere Laune war im Keller, bis Jens mich fragte, was schlimmer sei, Essen mit zu viel Salz oder Essen mit zu viel Zucker. Seitdem vertreiben wir uns immer wieder gerne die Zeit mit derlei philosophischen Diskussionen, und schon steigt die Laune wieder.
    »Ich bin müde, ich hau ab!« Ich umarme meinen Freund Jens nochmal zum Abschied, und er drückt mir ein Küsschen auf die Wange.
    »Wir sehen uns dann nächste Woche bei Tatjanas 30. Geburtstag, oder?« Wenn man bedenkt, wie viele Gedanken sich die Frauen früher gemacht haben, wenn sie 30 wurden, bin ich doch froh, im 21. Jahrhundert zu leben. 30 ist doch die heutige 20, also knapp aus dem Pickelalter herausgewachsen. Die Welt liegt einem zu Füßen, und das Leben ist schön. Mit 34 sieht das allerdings schon wieder anders aus, zumindest, wenn man solo ist. Neulich fragte mich eine kleine Zoobesucherin, als sie erfuhr, dass ich weder Mann noch Kind habe, was denn mit mir nicht stimme. Single-Sein ist aber auch eine lästige Krankheit. Aber das will ich ja jetzt ernsthaft ändern. Und da zu Hause herumschmollen definitiv nicht die richtige Methode ist, lasse ich künftig keine Gelegenheit aus, neue Männer kennenzulernen.

Möpse auf Diät
    Eigentlich wollte ich mit Kate und Moss heute Morgen eine halbe Stunde joggen gehen, aber schon innerhalb der ersten 30 Sekunden wurde ich eines Besseren belehrt. Möpse joggen nicht, Möpse spazieren eventuell etwas schneller, wenn man ihnen ein leckeres Fresschen in Aussicht stellt. In dieser Hinsicht sind sie sehr menschlich. Auch wir brauchen einen tieferen Sinn, um etwas für unsere Gesundheit zu tun. Da aber leckere Fresschen vom Speiseplan gestrichen sind, habe ich ziemlich schlechte Karten, und die beiden übergewichtigen 14-Kilo-Kurzbeiner trotten im Schneckentempo neben mir her.
    »Ich verstehe ja, dass ihr keine Lust habt, aber es ist nur zu eurem Besten!«, sage ich und bemühe mich, meiner Stimme einen motivierenden Ton zu verleihen. Hunde können zwar angeblich unsere Worte nicht verstehen, aber den Klang und den Tonfall interpretieren. Das Sporttraining ist noch eine leichte Übung, bald muss ich sie dazu bringen, magere Diätkost zu fressen. Bei den Frauchens gab es Kekse, aber jetzt haben sie ja mich, dem Himmel sei Dank. Auch wenn sie das mit Sicherheit anders sehen. Ihre beleidigten Mienen sprechen jedenfalls Bände. In meiner kompletten Laufbahn als Studentin und Tierpflegerin ist die »Operation Mops-Diät« wirklich die härteste Herausforderung. Außerdem gewinne ich völlig neue wissenschaftliche Erkenntnisse: Möpse sind wirklich immer hungrig, auch wenn sie gerade erst gefressen haben. Und wenn man ihnen nichts gibt, glotzen sie einen mit vorwurfsvollen Äuglein an, so als wollten sie sagen, dass man selber auch ein paar

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