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Dicke Moepse

Dicke Moepse

Titel: Dicke Moepse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ruth Moschner
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Kilos zu viel auf den Rippen habe und eigentlich diejenige sein müsste, die nichts zu essen bekommt. Moss schaut neugierig auf meine Hüften und schüttelt dann behäbig das Köpfchen, sodass mir ein lautes »Ts!« entfährt. Im Grunde genommen mag ich meine Rundungen. Man sieht es mir heute nicht mehr an, aber ich war eigentlich ein Spätentwickler. Während alle anderen in der Klasse die Jungs mit ihren geschwollenen Pullovern verrückt machten, ging ich an der Kinokasse noch für zwölf durch. So konnte ich jede Menge Taschengeld sparen, was von Vorteil ist, wenn die Mutter alleinerziehend und daher knapp bei Kasse ist. Allerdings habe ich mich auch jahrelang für meine Bügelbrett-Silhouette geschämt. Die Pubertät setzte bei mir erst mit knapp vierzehn Jahren ein. Dann allerdings explodierte alles an mir, und innerhalb eines Jahres entwickelte sich mein Körperbau zu einer beachtlichen Ansammlung weiblicher Attribute. Anfangs machte mir die neue Verlagerung meiner Schwerpunkte schon zu schaffen. Aber dann lernte ich Carla kennen. Drei Jahre älter und wesentlich weiser, brachte sie mir folgenden Spruch, überliefert von ihrer italienischen Großmama, nahe: »Wenn der liebe Gott gewollt hätte, dass wir alle aussehen wie Spargelstangen, dann hätte er nicht die Sinnlichkeit erfunden. Das ist es, was uns von den Männern unterscheidet. Und darauf können wir stolz sein.« Was sie damit meinte, begriff ich erst später. Heute bin ich eigentlich ganz froh darüber, dass man bei mir schon von weitem erkennen kann, dass ich ein weibliches Wesen bin. Carla trägt noch zwei Kleidergrößen mehr als ich, und das mit so viel Stolz, dass dabei noch etwas für mich übrig bleibt. Dennoch: So schädlich das ewige Runterhungern ist, zu dick zu sein, ist ebenfalls nicht gesund. Deshalb bleibe ich bei meinen beiden Möpsen konsequent und einfallsreich.
    »Okay, okay … Wir machen einen Deal!« Das scheint momentan sowieso in Mode zu sein. Da kann man nur hoffen, dass ich bei all den Abmachungen nicht den Überblick verliere.
    Kate und Moss blicken mich gebannt an und lecken sich gierig die Schnauzen.
    »Nein, ihr bekommt nicht gleich eure Mittagsration, ihr habt doch gerade erst gefrühstückt. Wir ziehen das hier gemeinsam durch, ja? Die nächsten zwei Monate speckt ihr fleißig ab. Drei bis vier Kilo müssen runter. Und ich werde auch wieder öfter zum Sport gehen, ja?«
    Als hätten sie mich verstanden, kläffen die zwei wie auf Kommando los. Wie gut, dass die beiden nicht rund um die Uhr bei mir sind. So merken sie nicht, dass ich unsere kleine Senioren-Hunderunde bereits als mein persönliches Bewegungsprogramm definiere. Man muss Hunden ja auch nicht alles verraten.
    »Frau Büchsenschütz, ich hole die beiden morgen wieder zum Training ab. Hier ist der Speiseplan für die kommende Woche. Frisches, rohes Fleisch, aber nicht mehr als 120 Gramm pro Person, äh, Tier. Und immer etwas Rohkost druntermischen. Das ist gesund, füllt den Magen und kurbelt den Stoffwechsel an.«
    Ich lege Pamela Büchsenschütz die Liste mit den genauen Uhrzeiten und Speisen auf den Küchentisch, und sie blickt erschüttert darauf hinab.
    »Ja, werden meine beiden Kindchen auch wirklich keinen Hunger leiden?« Sie klimpert mich verstört an, und ihre langen Barthaare am Kinn flattern verzweifelt hin und her.
    »Hören Sie, Frau Büchsenschütz, ihre beiden Lieblinge keuchen jetzt schon wie zwei asthmatische Staubsauger, Sie tun ihnen keinen Gefallen, wenn Sie sie weiter vollstopfen.«
    »Aber alle Möpse keuchen. Das liegt an der Anatomie der Schnauzen!« Ingrid Büchsenschütz ist gerade in die Küche gekommen, hält Kate behutsam wie ein kleines Baby auf dem Arm und drückt sie an ihren dicken Busen.
    »Aber Sie haben doch beide vor einem Jahr operieren lassen. Daran kann es wirklich nicht liegen. Ach ja, eine Bitte habe ich noch. Ich weiß, das wird nicht leicht …«, beginne ich zögernd.
    »Was ist denn noch, Frau Jakob?« Ingrid krault ihr Schoßhündchen bedächtig hinter den kleinen Öhrchen und runzelt die Stirn. Ich seufze und setze zum letzten Schlag an.
    »Bitte tragen Sie die beiden so wenig wie möglich auf dem Arm herum. Bewegung ist neben frischer Kost das A und O.« Ich bin so fies. Aber alles nur zum Wohle der Tiere.
    »Oh!« Wie ertappt setzt Ingrid Büchsenschütz ihren Möpsling auf den Küchenboden. Der wiederum kläfft kurz auf und tapert dann beleidigt schnüffelnd von dannen.
    »Also, ich muss dann mal los. Die Tapire

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