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Dicke Moepse

Dicke Moepse

Titel: Dicke Moepse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ruth Moschner
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schon. Aber obwohl ich den Typen nicht ausstehen kann, muss ich zugeben, dass er in einem recht hat: Über die Sache muss Gras wachsen, dann werden wir auch wieder ein normales Verhältnis zueinander aufbauen können.
    »Wie lange dauert es für gewöhnlich, bis man vergisst, wie der nackte Hintern eines Ex-Liebhabers aussieht?«, frage ich Jens nachdenklich.
    »Wie kommst du denn jetzt darauf?« Jens ist verwirrt.
    »Ich werde erst wieder Ruhe an meinem Arbeitsplatz finden, wenn diese blöde Sex-Sache aus meinem Kopf raus ist. Jetzt hat er mir auch noch einen Zusatzjob aufgebrummt. Ich soll zwei Möpse in Form bringen!«, antworte ich voller Empörung.
    Jens schüttelt ungläubig den Kopf und lacht. Dann gießt er unsere leeren Gläser wieder voll und reicht mir eines.
    »Du sollst was? Deine Möpse in Form bringen?«
    »Nein! Die Möpse unserer Stammkundinnen!« Dass Männer aber auch immer nur an das eine denken können.
    »Arbeitest du jetzt in einer Schönheitsklinik, oder was?« Jens schaut mir irritiert in den Ausschnitt.
    »Nicht Brüste, Hunde! Die Büchsenschütz-Schwestern lieben ihre Schoßhunde mehr, als einem Tierschützer lieb sein kann. Sie haben die beiden komplett überfüttert, was bei Möpsen nicht schwer ist, schließlich haben sie immer Hunger! Da muss man als Besitzer aufpassen und Disziplin beweisen. Leider teilen die beiden Schwestern ihre Pralinen lieber mit ihnen, also muss ich jetzt ran.«
    »Na, bravo. Das klingt ja nach einer tollen neuen Herausforderung!« Jens schüttelt den Kopf und nimmt noch einen Schluck Wein.
    »Siehst du, wie erbärmlich mein Leben ist? Mein Chef, mit dem ich für eine Nacht Sex hatte, hasst mich, und jetzt muss ich neben meinem Job als Tierpflegerin noch die Weight-Watchers-Beauftragte für übergewichtige Hunde spielen! Demnächst drehen die bei uns noch eine Abspeck-Doku fürs Fernsehen! Jens, ich bin verzweifelt! Mein Leben ist die Hölle!« Ich kuschle mich in seine starken Arme und bringe ein weinerliches Schluchzen zustande.
    »Meine Liebe, da gibt es eigentlich nur eine Möglichkeit. Du brauchst dringend Abwechslung. Ein neuer Kerl muss her, einer, der tausend Mal besser ist als dieser Alexander!«
    »Andreas«, berichtige ich ihn mit kläglicher Stimme.
    »Na gut, dann eben Andreas. Wenn erst tausend Schmetterlinge in deinem Magen Karussell fahren, glaub mir, dann denkst du nicht mehr an irgendwelche blassen Pos oder dicken Möpse!«
    Er schaut mir tief in die Augen und drückt mich erneut an sich. Ich hebe mein Glas.
    »Also gut, auf die Liebe!«
    »Auf die Liebe! Auf dass sie uns alle treffen möge wie der Blitz.«
    Jens blaue Augen leuchten bei diesen Worten. Er gehört ebenfalls zur Kategorie Dauer-Single, und das, obwohl er eigentlich perfekt ist. Wieso fallen wir Frauen immer auf die Idioten rein, wenn doch das Gute direkt vor unserer Nase sitzt? Man muss nur die Augen öffnen. Das hat Melanie gesagt. Ich muss ihr recht geben.
    Jens ist gerade aufgestanden, um eine weitere Flasche Wein zu entkorken, und mein Blick fällt auf seine sportliche Figur. Er spielt seit zehn Jahren Rugby, das ist auch in seinen weiten Jeans nicht zu übersehen.
    »Was guckst du denn so?« Jens hat ein paar Kerzen neben der Weinflasche postiert und zündet sie mit einem silbernen Feuerzeug an.
    »Ach, ich dachte nur, dass du eine wirklich gute Figur machst. Als Gastgeber und überhaupt …« Ich zwinkere ihn leicht beschwipst an und merke erst, als die Worte aus meinem Mund heraus sind, dass ich ihn damit ganz schön in Verlegenheit bringe. Doch anstatt rot anzulaufen, lässt er sich wieder neben mich auf die Couch fallen. Im Fernsehen läuft gerade ein Länderspiel, und wir beobachten ein paar Minuten den Spielverlauf.
    »Delling und Netzer sind für mich wie Erdbeeren und Sahne, wie Erdnussbutter mit Nussnougatcreme, die ultimative Verschmelzung von bodenloser Dauernörgelei mit kompetentem Schwiegersohn-Charme.« Ich bin ein großer Gerhard-Delling-Fan. Sollte ich ihn jemals persönlich treffen, werde ich alles daransetzen, dass er mich so schnell nicht wieder vergisst. Allerdings, so wie ich mich kenne, würde unser Zusammentreffen eher in einer hoffnungslosen Stotterei meinerseits enden. Sicher unvergesslich für mich und mein Gegenüber.
    »Du hast völlig recht, die beiden sind wirklich der fleischgewordene Fußballkommentar. Robbie Williams geteilt durch zwei im Ersten, wirklich beeindruckend!«, fügt Jens begeistert hinzu.
    »Genau, sie sind mindestens so

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