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Die 101 haeufigsten Fehler im Deutschen

Die 101 haeufigsten Fehler im Deutschen

Titel: Die 101 haeufigsten Fehler im Deutschen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Klaus Mackowiak
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wie gefährlichen Mätressen Ludwig XIV .
Römische Zahlen
    So ganz unbedeutend waren die alten Römer für unsere Geschichte ja nun wirklich nicht. Kein Wunder, dass die römischen Zahlen nie ganz aus der Mode gekommen sind. Dennoch herrscht hier und da eine gewisse Unschlüssigkeit darüber, wie genau man denn solche Zahlen zusammenbastelt. Das kann auch daran liegen, dass dies im Lateinischen selbst über das große Imperium und die Jahrhunderte hinweg durchaus nicht einheitlich gehandhabt wurde. Wie macht man es denn heute?
    Sieben (Groß-)Buchstaben des lateinischen Alphabets haben auch eine Zahlbedeutung. Es sind dies:
    I
= 1
, V
= 5
, X
= 10,
L
= 50,
C
= 100,
D
= 500,
M
= 1000.
    Alle anderen Zahlen werden nach bestimmten Regeln aus diesen Zahlzeichen zusammengesetzt. Dabei gilt heute:
    1. Stehen gleiche Zahlzeichen nebeneinander, wird zusammengezählt:
II
= 1 + 1 = 2,
CCC
= 100 + 100 + 100 = 300.
    2. Dabei dürfen I, X und C nicht mehr als dreimal vorkommen:
XXX
= 30.
    3.
V
,
L
und
D
dürfen in einer Zahl nur einmal vorkommen:
XV
= 15,
CCL
= 250,
MD
= 1500.
    4. M kann beliebig oft vorkommen:
MMMMMMMV
= 7005.
    5. Zeichen, die rechts neben einem Zeichen für eine größere Zahl stehen, werden hinzuaddiert:
VII
= 5 + 1 + 1 = 7,
MCCCLXXVI
= 1000 + 100 + 100 + 100 + 50 + 10 + 10 + 5 + 1 = 1376.
    6. Ein Zeichen, das links neben einem Zeichen für eine größere Zahl steht, wird abgezogen:
IX
= 10 – 1 = 9,
XM
= 1000 – 10 = 990.
    7. Wichtig: Es steht nie mehr als ein Zeichen für eine kleinere Zahl vor der größeren, es wird also höchstens eine Zahl abgezogen. Also auf keinen Fall:
IIX
für 8, sondern nur:
VIII
, auf keinen Fall: *
XXD
für 480, sondern nur:
CDLXXX
.
    8. Zudem pflegt man auch nur von einer Zahl abzuziehen, die aus einem einzigen Zeichen besteht:
Also:
CXC
für 190, eher nicht:
XCC
.
    9. Selbst wenn man die Üblichkeiten 1 – 8 streng befolgt, sind bisweilen immer noch mehrere Schreibweisen möglich. Dann empfiehlt es sich, die kürzeste zu wählen. Also statt
CDXC
für 490 besser
XD
, statt
MCMXCIX
oder
MCMIC
für 1999 besser
MIM
.
    Anmerkung: Ein nettes, renommeeförderndes Spiel für den (Bildungs-)Urlaub ist die Auflösung von Chronogrammen. Unter einem Chronogramm versteht man eine Inschrift in lateinischer Sprache, in der hervorgehobene Großbuchstaben als Zahlzeichen die Jahreszahl z.B. der Fertigstellung eines Gebäudes ergeben. Hier werden die einzelnen Zahlzeichen einfach zusammengezählt. So kann man das Entstehungsjahr eines Gebäudes aus einer lateinischen Inschrift ermitteln, ohne Latein zu können. Ein Beispiel:
sanCta MarIa regIna rosrII DepreCare pro nobIs
(= Heilige Maria, Königin des Rosenkranzes, bete/bitte für uns) ergibt:
C
+
M
+
I
+
I
+
I
+
I
+
D
+
C
+
I
= 100 + 1000 + 1 + 1 + 1 + 1+ 500 + 100 + 1 = 1705 (St.-Pauls-Kirche in Aachen am Rosenkranzportal).
     
99. Ein kurioser Glaube/Glauben an die heilsame Kraft des Kapitalismus oder einfach nur kein Funke/Funken Verstand?
Doppelte Formen des Nominativs von Substantiven
    Manche Substantive verdanken ihre doppelte Nominativ-Singular-Form dem Übergang von der schwachen zur starken Deklination. Dabei wurde das -
n
, das ja in der schwachen Deklination in allen Fällen außer dem Nominativ auftritt, von diesen Fällen auch aufden Nominativ übertragen, dann aber stark dekliniert:
der Name/(Namen), des Namens, die Namen; der Wille/(Willen), des Willens, (die Willen)
.
    Andere Wörter mit doppelter Form im Nominativ Singular sind zunächst stark dekliniert worden:
der Friede, des Friedes
, später aber schwach:
der Friede, *des Frieden
. Dann fügte man wiederum das -
n
der schwachen Deklination an den Nominativ an, kehrte aber wieder zur starken Deklination mit Genitiv
-s
zurück:
der Frieden, des Friedens
.
    Die beiden Nominativformen werden teils gleich häufig verwendet, teils veraltet eine der beiden Formen:
der Friede/Frieden, der Funke/(Funken), der Gedanke/(Gedanken), der Glaube/(Glauben), der Haufen/(Haufe), Name/(Namen), der Samen/(Same), der Schaden/(Schade), der Wille/(Willen)
.
    Bei einigen Wörtern sind mit den unterschiedlichen Formen auch unterschiedliche Bedeutungen verbunden:
Friede
= Eintracht, Ruhe:
der träge Friede des sich niedersenkenden Spätsommerabends
/
Frieden
= nicht im Krieg (seltener auch: Eintracht, Ruhe):
Der Frieden wurde herbeigesehnt
;
Drache
(
des Drachen
[!]) = (zoologisch nicht gesichertes) Tier:
Der Drache lachte sich kaputt über den witzigen Prinzen
/
Drachen
(
des Drachens
[!]) =

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