Die 101 haeufigsten Fehler im Deutschen
Fluggerät:
Heute wird der Drachen nicht mehr geflogen
.
Andere Doppelformen variieren zwischen endungslos und Endung auf -
en
. Einige davon sind weitgehend bedeutungsgleich, etwa:
der Fleck/Flecken, der Propf/Propfen
. Andere unterscheiden sich in der Bedeutung, etwa:
der Lump
= übler Bursche/
der Lumpen
= Lappen, schlechtes Kleidungsstück;
der Reif
= Ring/
der Reifen
= großer Ring, der nicht als Schmuckstück verwendet wird;
der Schreck
= plötzliches, überraschendes und nicht lange anhaltendes starkes Angstgefühl/
der Schrecken
= länger andauernde, Angst hervorrufende Wirkung eines Geschehens.
100. Die Zugabe: Formalkram
Wie gliedert man Telefonnummern?
Setzt man ein Länderkennzeichen vor die Postleitzahl?
Zusätze am Briefschluss
Wie verwendet man Fußnoten?
Wie zitiert man üblicherweise Quellen, wie Bücher und wie
Internetadressen?
Wie ist in Zweifelsfällen alphabetisch einzuordnen?
Wer Texte verfasst, dem stellen sich etliche Fragen, die nicht unmittelbar mit der deutschen Grammatik zusammenhängen, sondern sich eher auf Formelles beziehen. Hier einige Antworten.
Gliederung von Telefon- und Telefaxnummern
Telefon- und Telefaxnummern werden durch je einen Leerschritt zwischen Landesvorwahl bzw. Anbieter, Ortsnetzkennzahl und Einzelanschluss gegliedert. Bei der Ortskennzahl wird die einleitende 0 weggelassen, wenn es sich um eine internationale Angabe handelt. Gibt es in größeren Institutionen oder Unternehmen Durchwahlnummern, werden diese mit Mittestrich ohne Leerschritt angeschlossen. Ist bei Sondernummern nach der Nummer des Anbieters eine Gebührenziffer vorhanden, wird davor und dahinter ein Leerschritt gesetzt.
International: +49 201 1234567-123
National: 0201 1234567-123
Sondernummer: 0190 3 56789
Auslandsanschriften (Länderzeichen vor der Postleitzahl?)
Auslandsanschriften sind immer in lateinischen Buchstaben und arabischen Ziffern zu schreiben, Bestimmungsort und Bestimmungsland in Großbuchstaben. Vor die Postleitzahl (so vorhanden) wird kein Länderzeichen gesetzt. Den Ort gibt man in der Sprache des Bestimmungslandes an. Das Bestimmungsland schreibt man in deutscher Sprache in die letzte Zeile der Anschrift:
Mevrouw Antje Verkerk
Lieve Vrouwe Straat 293
6291 JA VAALS
NIEDERLANDE
Zusätze am Briefschluss: i. V./i. A./ppa.
Man sieht sie allenthalben, diese Zusätze am Briefschluss wie
i. A., i. V.
und
ppa
. Aber häufig werden sie falsch eingesetzt. Was also bedeuten sie genau?
Die Abkürzung
i. A.
bedeutet «im Auftrag», das heißt, wer so einen Brief unterschreibt, hat genau dafür eine Vollmacht erhalten (oder behauptet dies zumindest).
Das Kürzel
i. V.
dagegen bedeutet «in Vollmacht» bzw. «in Vertretung» und umfasst mehr: Wer so unterzeichnet, behauptet, vom entsprechend Befugten eine allgemeine Handlungsvollmacht erhalten zu haben.
Die Abkürzung
ppa
. steht für lateinisch
per procura
. Diese Abkürzung besagt, dass der/die Unterzeichner/-in die Prokura hat, das heißt die handelsrechtliche Vollmacht, alle Arten von Rechtsgeschäften für seinen/ihren Betrieb zu tätigen, bzw. dass er/sie Prokurist/-in ist.
Diese Abkürzungen können entweder vor der handschriftlichen Namenszeichnung oder vor der maschinenschriftlichen Wiedergabe des Namens stehen. Der oder die Ranghöhere unterschreibt links.
Fußnoten
Heute verwendet man als Fußnotenzeichen meist hochgestellte Ziffern ohne Klammern, vor dem Fußnotenzeichen wird kein Wortzwischenraum gesetzt:
Für Greta Garbos ersten Tonfilm «Anna Christie» hat Walter Hasenclever[ 1 ] die deutschen Dialoge geschrieben.
Oft stellt sich die Frage, ob eine Fußnote vor oder hinter ein Satzzeichen zu setzen ist. Wenn sich das in der Fußnote Gesagte nur auf das direkt vor dem Satzzeichen stehende Wort bzw. die unmittelbar vor dem Satzzeichen stehende Wortgruppe bezieht, setzt man das Fußnotenzeichen vor das Satzzeichen:
Walter Hasenclever[ 1 ], der für Greta Garbos ersten Tonfilm «Anna Christie» die deutschen Dialoge geschrieben hatte, arbeitete für MGM auch noch an anderen Filmprojekten[ 2 ].
Bezieht sich dagegen das in der Fußnote Gesagte auf den gesamten Abschnitt vor dem Satzzeichen, steht das Fußnotenzeichen nach dem entsprechenden Satzzeichen:
Walter Hasenclever, der für Greta Garbos ersten Tonfilm «Anna Christie» die deutschen Dialoge geschrieben hatte,[ 1 ] arbeitete für MGM auch noch an anderen Filmprojekten.[ 2 ]
Wenn Fußnoten nicht aus einem selbstständigen Satz bestehen, kann man zwar
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