Die 101 haeufigsten Fehler im Deutschen
einem Fall, der sich in der Form nicht vom Nominativ unterscheidet:
So hat «Die Zeit» eine Art Hausrechtschreibung installiert. Anna liest «Die Zeit».
Steht der Name in einem Fall, der sich in der Form vom Nominativ unterscheidet, bleibt der Artikel außerhalb der Anführungszeichen bzw. der Kursivierung und wird kleingeschrieben:
So wurde in der «Zeit» eine Art Hausrechtschreibung installiert
. Wird der Name (durch Pronomen, Adjektive, Partizipien o.Ä.) erweitert, gehört der Artikel ebenfalls nicht in die Anführungszeichen bzw. zur Kursivierung und wird kleingeschrieben, auch wenn der Name im Nominativ steht:
So hat die schon immer recht snobistische «Zeit» eine Art Hausrechtschreibung installiert
.
Soll der Zeitungsname ungebeugt wiedergegeben werden, obwohl er nicht im Nominativ steht, kann man ihn als Beifügung an einen entsprechenden Gattungsbegriff anhängen:
So wurde in der Wochenzeitung «Die Zeit» eine Art Hausrechtschreibung installiert
.
Anmerkung: Wie bei den Zeitungen wird es auch bei Buchtiteln u.Ä. gehandhabt:
Auch «Der Idiot» von Dostojewski enthält dieses Zitat. Das Zitat stammt aus dem «Idioten» von Dostojewski. Das Zitat stammt aus dem Roman «Der Idiot» von Dostojewski
.
Herzlich
willkommen
!
Groß- oder Kleinschreibung von
willkommen
Die richtige Groß- oder Kleinschreibung von
willkommen/Willkommen
ist vielleicht nicht direkt herzlich willkommen, kann aber auch nicht wirklich schaden. Die Frage ist immer die, ob es sich um das Adjektiv
willkommen
handelt, das kleinzuschreiben ist, oder um die Substantivierung
das/ein Willkommen
, die großzuschreiben ist. Um das Adjektiv handelt es sich in Wendungen wie:
Herzlich willkommen. Seien Sie uns herzlich willkommen. Sie geben uns den willkommenen Anlass dazu
. Um die Substantivierung geht es in Wendungen wie:
Ein herzliches Willkommen Ihnen allen! Es wäre schon fast ein Euphemismus, von einem frostigen Willkommen zu reden
.
Getrennt- oder Zusammen-, Groß- oder Kleinschreibung und Bindestrich kombiniert
Gelegenheit
zum Kennenlernen
Getrennt- oder Zusammen-, Groß- oder Kleinschreibung und Bindestrich bei (erweiterten) substantivierten Infinitiven
Die Schreibung von Infinitiven ist manchmal zum
Aus-der-Haut-Fahren
. Die meisten Grammatiker zählen Infinitive zu den Formen des Verbs. Daher schreibt man sie in der Regel klein:
Ich muss nach Hause gehen. Von der Möglichkeit, von diesem kuriosen Vertrag zurückzutreten, machen Sie bitte ausdrücklich Gebrauch.
Infinitive fungieren häufig als Ergänzungen (Subjekt oder Objekt) oder Angaben(Umstandsbestimmungen, adverbiale Bestimmungen). Dabei können sie auch wie ein Substantiv, das heißt substantiviert, verwendet werden. Dann schreibt man sie groß:
Das Gehen fällt mir schwer. Das Prellen von Zechen aller Art war schon immer ihre Spezialität
.
Unklar ist allerdings häufig, wann ein Infinitiv als substantiviert gilt und wann nicht. Um das zu entscheiden, muss man sich anschauen, wie der Infinitiv auftritt.
Als substantiviert gilt ein Infinitiv – man schreibt ihn also groß –, wenn zu diesem Infinitiv
• ein Genitiv- oder Präpositionalattribut hinzutritt:
Denn Markieren der Fahrbahn nutzt nichts. Dann zählen folgende Rituale zu den Unerlässlichkeiten internationaler politischer Konferenzen: Verlesen inhaltsloser Kommuniqués, Schütteln von Unmengen feuchter Politikerhände, Vertagen von dringlichsten Entscheidungen, Delegieren der Probleme in Ausschüsse
.
• ein attributives Adjektiv/Partizip (mit Endung) hinzutritt:
Demonstratives Gähnen schien ihr da nicht ganz unangebracht. Verweigertes Hoffen macht stumpf.
• ein Pronomen hinzutritt:
Sein Zögern war verständlich
.
• ein Artikel hinzutritt:
Ein Tun ist noch kein Handeln. Am Hoffen und Harren erkennt man den Narren
.
• eine Präposition hinzutritt:
Das Management setzt auf Ab warten. Die Aufgabe lässt sich nicht allein durch Nachdenken lösen.
Ein Infinitiv gilt als Verb – man schreibt ihn also klein –, wenn zu diesem Infinitiv
• ein Objekt hinzutritt:
Denn die Fahrbahn markieren nutzt nichts. Dann zählen folgende Rituale zu den Unerlässlichkeiten internationaler politischer Konferenzen: inhaltslose Kommuniqués verlesen, Unmengen feuchter Politikerhände schütteln, dringlichste Entscheidungen vertagen, Probleme in Ausschüsse delegieren
.
• ein adverbial verwendetes Adjektiv (ohne Endung), ein Adverb oder eine Partikel hinzutritt:
Demonstrativ
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