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Die 101 Wichtigsten Fragen - Bundesrepublik Deutschland

Die 101 Wichtigsten Fragen - Bundesrepublik Deutschland

Titel: Die 101 Wichtigsten Fragen - Bundesrepublik Deutschland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Wolfrum
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«Ideal», «Abwärts», «Einstürzende Neubauten», oder, wie die Münchner Alpenrock-Band,«Spider Murphy Gang». Mit dieser «Neuen Deutschen Welle» setzte sich in der populären Musik ein ungewöhnlicher Trend durch. Sie drängte die bis dahin absolute Dominanz englischsprachiger Produktionen im Bereich der jugendlichen Populärmusik zurück, überraschte durch Emotionalität und Subjektivität, aber auch durch politische Statements, etwa die Kölner Mundartrockband «BAP». Auffällig war die teilweise postmoderne Beliebigkeit: Nonsens-Gruppen wie «Trio», die dröge, völlig absurde, dadaistische Texte von sich gaben und einfach nur «Da-da-da» sangen, gehörten dazu, «Öko-Songs» der Gruppe «Gänsehaut», aber auch der New Wave-Sound von Nena, die mit sympathischen Melodien und optimistischen Texten der bundesdeutschen Popszene einen Vitalitätsschub verpasste und auf weltweite Begeisterung stieß. Nenas friedensbewegter Song «Neunundneunzig Luftballons» war der Ohrwurm des Jahres 1984 und kletterte auch in den USA, in England und in Japan an die Spitze der Charts. Insgesamt kann man sagen, dass die damals mächtige deutsche Friedensbewegung auf die Musik abfärbte. Die «guten Deutschen» waren beliebt, und beim «Grand Prix d’ Eurovision» 1982 gewann die 17-jährige deutsche Sängerin Nicole mit dem Liedchen «Ein bisschen Frieden».
    Parallel zur neuen deutschen Musikwelle erhob sich Anfang der 1980er Jahre eine neue deutsche Welle in den bildenden Künsten, eine expressive Rückkehr zur Malerei. Der Durchbruch zu unbedingter Subjektivität, fern jeder allgemeinen Botschaft, kennzeichnete diesen Trend. Die «Neuen Wilden» aus Deutschland provozierten durch eine leidenschaftliche Malerei mit dicken, heftigen Pinselstrichen. Emotionsgeladene Werke beispielsweise von Georg Baselitz, der seine Bilder einfach auf den Kopf stellte, Jörg Immendorff, Markus Lüpertz, Elvira Bach und dem jung verstorbenen Martin Kippenberger. In internationalen Kunststädten waren die Deutschen «in», man zahlte Höchstpreise. Last but not least muss man den neuen deutschen Film der 1980er erwähnen. Junge Filmemacher setzten großartige Werke auf die Leinwand: Werner Herzog erzielte 1981 weltweites Aufsehen, als er mit «Fitzcarraldo» ein aufwendiges Urwalddrama inszenierte; es begann die Karriere von Wim Wenders, dessen Filme, wie «Der Stand der Dinge» (1982), «Paris, Texas» (1985) oder «Der Himmel über Berlin» (1987) sich durch eine ungewöhnlich poetische Filmsprache auszeichneten. Rainer Werner Fassbinder, der exzessivste von allen, was Filme und Lebensweise gleichermaßen betraf,starb bereits 1982. Edgar Reitz stieß mit seinem Fernsehfilm «Heimat. Eine Chronik in elf Teilen» (1984) in das neue Heimatgefühl vieler Deutschen vor. Er knüpfte an die Nahwelt der Menschen an, an das Heimatbewusstsein, das nun nicht mehr unkritisch war. Langsame, epische, nicht hektische Kameraführung, Bilder von Landschaften im Hunsrück, von den Wurzeln der Menschen.
    83. Seit wann senden ARD, ZDF und die Privaten? Mitte der 1950er Jahre wurde die Arbeitsgemeinschaft der Rundfunkanstalten Deutschlands (ARD) gegründet, seit 1952 strahlte der Nordwestdeutsche Rundfunk, zunächst auf wenige Stunden beschränkt, ein tägliches Programm aus, und zwei Jahre später begann das gemeinsame Fernsehprogramm der ARD. Der Siegeslauf des Fernsehens kam langsam in Gang, gewann aber seit Beginn der 1960er Jahre deutlich an Kraft. 1960 verfügten 17,6 Prozent der Haushalte über ein TV-Gerät, ein Jahrzehnt später war das Fernsehzeitalter vollends durchgebrochen. Die Entstehung des Zweiten Deutschen Fernsehens (ZDF) geht auf einen veritablen politischen Streit zurück. Kanzler Adenauer war der «rote» Nordwestdeutsche Rundfunk immer schon ein Dorn im Auge. 1959 holte er zum Gegenschlag aus: Die Bundesregierung legte einen Gesetzentwurf zur Neuordnung des Rundfunk- und Fernsehwesens vor – es sollte neben zwei weiteren Rundfunkanstalten auch das «Deutschland-Fernsehen» geschaffen werden. Dieser Plan lief auf nichts weniger als einen verkappten Staatsfunk hinaus. Die Bundesländer fürchteten zu Recht, dass ihre Rundfunkkompetenzen ausgehöhlt würden und zogen vor das Bundesverfassungsgericht, das Adenauers Vorhaben für verfassungswidrig erklärte. Nach dieser Niederlage des Bundes wurden die Länder selbst aktiv und gründeten im Juni 1960 ein ländereigenes Zweites Deutsches Fernsehen als gemeinnützige Anstalt, das 1963 auf

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