Die 111 wichtigsten Fragen im Vorstellungsgespräch
Denken Sie nur daran, was Kinder werden wollen: Krankenschwester, Astronaut, Profisportler oder Tierarzt
lagen doch sicher schon mal in greifbarer Nähe, oder?
+ »Wenn Sie mich so fragen … wenn alles möglich wäre, dann wäre ich gern Balletttänzerin geworden oder Pianistin. Ich habe als
Kind jahrelang Klavierunterricht gehabt. Zwar wusste ich das damals nicht so richtig zu schätzen und war sehr oft auch alles andere begeistert davon, Klavier üben zu müssen.
Heute bin ich zwar keine sonderlich gute Spielerin, aber ich mag klassische Musik sehr, besuche regelmäßig Konzerte undweiß viel besser zu
schätzen, was es bedeutet, die Finger fehlerfrei und exzellent über die Tasten fliegen zu lassen …«
Anmerkung: Kritisch wird es erst dann, wenn Sie beispielsweise angeben, am liebsten Psychologie studiert zu haben, der Abinotenschnitt dafür aber leider nicht gereicht
hat … Dann sieht es so aus, als wäre Ihre BWL-Studium leider nur zweite Wahl gewesen!
Rund um das Thema Gehalt
102. Welche Gehaltsvorstellungen haben Sie?
– »60.000 Euro im Jahr. Ich habe mich erkundigt, das ist ein marktübliches Gehalt.«
Anmerkung: Und jetzt? Wie soll der Personaler jetzt reagieren? Sind wir auf dem Bazar und er wirft jetzt ebenfalls eine Summe ins Rennen und man einigt sich dann irgendwo in der
Mitte? Die Aussage zum Gehalt muss sympathisch präsentiert und nicht womöglich noch mit einem kampfeslustigen Blick kombiniert werden. Den meisten Menschen fällt es schwer,
über Geld zu reden. Sie poltern dann schnell einen Satz heraus und warten ab, wie der andere reagiert. Keine erfolgversprechende Methode.
Verbauen Sie sich keinen »Nachschlag« nach oben!
– »Ich habe mir im Vorfeld viele Gedanken über die Anforderungen an diese Stelle gemacht. Nachdem wir sehr ausführlich über die Aufgaben
gesprochen haben, habe ich ein noch klareres Bild gewonnen und ich bin sicher, dass ich den Anforderungen gewachsen bin. Meine Gehaltsvorstellung liegt zwischen 52.000 und 56.000 Euro
Jahreseinkommen. Ich weiß, dass das viel Geld ist. Ich bin aber auch bereit, mich daran messen zu lassen.«
Anmerkung: Der Spruch »Über Geld spricht man nicht« gilt bestimmt nicht für das Vorstellungsgespräch. Wichtig ist, dass Sie nicht nur ein paar Zahlen in den
Raum stellen und dannabwarten, wie der Personaler darauf reagiert. Hier geben Sie einen sehr groben und großzügigen Gehaltsrahmen an. Was machen Sie, wenn der
Interviewer sich dann an der niedrigsten Zahl orientiert? Mit dieser Antwort verbauen Sie sich sämtliche Verhandlungsmöglichkeiten und ein »Nachschlag« nach oben ist
ausgeschlossen.
+ »Ich habe mir im Vorfeld viele Gedanken über die Anforderungen an diese Stelle gemacht. Nachdem wir sehr ausführlich über die Aufgaben
gesprochen haben, habe ich ein noch klareres Bild gewonnen und ich bin sicher, dass ich den Anforderungen gewachsen bin. Meine Gehaltsvorstellung liegt bei 54.000 Euro Jahreseinkommen. Ich
weiß, dass das viel Geld ist. Ich bin aber auch bereit, mich daran messen zu lassen.«
Anmerkung: Wir empfehlen Ihnen eine klare Ansage und eine konkrete Gehaltsforderung! Untermauern Sie Ihre Vorstellungen, indem Sie die verantwortungsvolle Position wiederholen, die
das Gehalt rechtfertigt, und machen Sie deutlich, dass Sie sich an den Anforderungen gern messen lassen. Diese Antwort passt im Übrigen auf nahezu jede Frage zum Gehaltswunsch. Wichtig
ist, dass Sie nicht im ersten Satz eine Summe nennen und danach in Schweigen verfallen. Führen Sie stattdessen zuerst aus, welche Anforderungen und Aufgaben mit der Stelle einhergehen und
dass Sie bereit sind, Ihren Gehaltsansprüchen gerecht zu werden.
Souveräner Umgang mit unerlaubten Fragen
Allgemeines Gleichbehandlungsgesetz (AGG)
Im Vorstellungsgespräch sind grundsätzlich alle Fragen unzulässig, die den Privatbereich des Bewerbers betreffen und nichts mit der eigentlichen Aufgabe zu tun haben. Hintergrund
ist der Schutz des Persönlichkeitsrechts und das Recht auf Gleichbehandlung. Nach dem Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz (AGG) darf niemand aufgrund seiner ethnischen Herkunft, des
Geschlechts, der Religion,der Weltanschauung, der sexuellen Identität, einer Behinderung oder aufgrund des Alters benachteiligt werden. Wer nun allerdings glaubt, dass
deshalb von keinem Personaler mehr die Klassiker-Frage »Sind Sie schwanger?« gestellt wird, liegt mit dieser Einschätzung falsch. Ob aus Unwissenheit
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