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Die 13. Stunde

Titel: Die 13. Stunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Doetsch
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war?«
    Paul grinste ihn nur an.
    Ohne Warnung schmetterte Dance ihm die Faust auf den Mund. »Hat er auch gesagt, dass ich das hier tun werde?« Er hämmerte ihm die Faust in den Magen. »Oder das? «
    Ohne ein weiteres Wort sprang Dance in den Wagen und setzte sich auf den Fahrersitz, ließ den Motor an und bog auf die verstopfte Zufahrtsstraße ein.
    »Mal sehen, wie gut Sie schwimmen«, sagte er.
     
Nick rannte, so schnell er konnte. Er überquerte das Feld, stürmte am Umkleidegebäude vorüber und hinein in den Wald. Die Zufahrtsstraße führte um den gesamten Komplex herum. Wenn er schnell genug lief, konnte er sie dank des langsamen Verkehrs und der viel kürzeren Fußstrecke noch abfangen.
    Er bog in das Waldstück rechts ein. Seine Beine schmerzten, seine Lungen brannten wie kurz vor dem Ziel eines Marathonlaufs.
    Im Wald duckte er sich unter dem niedrigen grünen Blätterdach hindurch. Er dachte an Julia, als er über Baumstämme sprang und sich durch Sträucher kämpfte. Endlich gelangte er in das hohe Gras, das die Zufahrtsstraße eingrenzte.
    Ohne innezuhalten, griff er nach hinten und zog die Pistole. Als Dance’ Wagen in Sicht kam, entsicherte er die Waffe.
    Das Auto fuhr langsam. Es war noch eine Viertelmeile entfernt und näherte sich der Stelle, an der Corporal McManus Wache hielt, um niemanden auf das Gelände zu lassen. Nie wäre er auf die Idee gekommen, dass er jemanden am Verlassen des Geländes hindern müsste.
     »McManus!«, rief Nick, als er zu dem Nationalgardisten rannte.
    Der Corporal wandte sich ihm zu. Selbst aus der Entfernung war ihm seine Verwirrung anzusehen.
    Nick wies auf Dance’ näher kommenden Wagen und rief: »Halten Sie die Leute auf!«
    McManus drehte sich um und sah den grünen Ford Taurus.
    »Die Leute haben etwas aus dem Wrack gestohlen!«, rief Nick, um sich McManus’ Aufmerksamkeit zu versichern.
    »Woher wissen Sie das?«, rief der Corporal zurück.
    »Fragen Sie nicht lange! Sie sind doch ein guter Schütze! Jetzt beweisen Sie’s.«
    Der Corporal blickte dem näher kommenden Wagen entgegen.
    »Lassen Sie die Kerle nicht durch!« Nick war keine dreißig Meter von dem Wachtposten entfernt.
    Plötzlich beschleunigte der Taurus. Der Motor brüllte auf. Wegen der Absperrungen war die Straße gerade noch so breit wie das Fahrzeug. In der Lücke stand McManus und hob sein M16, während der anderthalb Tonnen schwere Wagen auf ihn zuraste.
    Nick stellte sich neben den Corporal und brachte seine Pistole in Anschlag.
    Der Taurus war noch hundert Meter entfernt und beschleunigte weiter.
    »Versuchen Sie, den Reifen zu treffen!«, sagte Nick.
    »Das schaffe ich nicht.« McManus hielt das Sturmgewehr im Anschlag.
    »Sie schaffen das. Es ist wie am Schießstand.«
    Fünfzig Meter.
    »Feuern!«, rief Nick.
     McManus konzentrierte sich und gab einen Schuss aus dem Sturmgewehr ab.
    Ein Hinterreifen des Taurus zerbarst und schleuderte einen Hagel aus schwarzem Gummi umher. Die wirbelnde Aluminiumfelge sackte Funken sprühend auf die Fahrbahn. Als die Bremsen getreten wurden, schleuderte der Wagen zur Seite und kam mit protestierend kreischenden Reifen zum Stehen.
    Nick und McManus richteten ihre Waffen auf Dance, der nach seiner Pistole greifen wollte, sich dann aber eines Besseren besann.
    »Was zur Hölle soll das?«, fragte McManus mit zusammengebissenen Zähnen, ohne Dance aus den Augen zu lassen.
    »Sehen Sie sich den Mann auf der Rückbank an. Achten Sie auf das Blut.«
    McManus warf einen Blick auf Dreyfus. Als er dessen Zustand sah, richtet er sein Sturmgewehr auf Dance’ Kopf. »Aussteigen!«, rief er. »Los!«
    »Junge«, sagte Dance, während er die Tür öffnete und die Hände auf Schulterhöhe hob, »Sie machen einen Fehler, der Ihr ganzes Leben verändern wird.«
    Nick griff in den Wagen, entriegelte die Türschlösser und ließ Dreyfus aussteigen.
    »Achten Sie nicht auf ihn, Corporal«, sagte er. »Warten Sie mal, bis Sie sehen, was der Kerl im Kofferraum hat. Dieser sogenannte Detective hat zwei Taschen mit Antiquitäten aus den Trümmern entwendet. Antike Schwerter und Dolche, dazu Brillanten. Sie haben jemandem gehört, dessen Leiche noch nicht kalt ist.« Nick wusste, dass diese Lüge viel überzeugender war als die Wahrheit.
    »Er lügt!«, rief Dance und starrte Nick wütend an.
    Nick entriegelte den Kofferraum. »Außerdem finden Sie Eisenplatten und Drahtseile darin, mit denen er Mr. Dreyfus fesseln und im Kensico-Stausee ertränken wollte.«
     Dance

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