Die 2 Chance
gleich tun würde. In der letzten Warnung entdeckte ich sogar den Anflug eines eiskalten Lachens.
Sie sollten sich lieber beeilen
…
Klingt so, als würde jemand ernstlich verletzt
.
»Das ist alles, was ich habe«, erklärte Lila McKendree. »Die Stimme des Mörders.«
Der Mord an Davidson änderte alles.
Die fette Schlagzeile im
Chronicle
verkündete: ERMORDETER POLIZIST WAHRSCHEINLICH DRITTES OPFER EINER TERROR-SERIE. Cindys Artikel auf der Titelseite erwähnte den zielgenauen Gewehrschuss aus großer Entfernung und das Symbol, das aktive Hass-Gruppen verwendeten und das an den Tatorten gefunden wurde.
Ich lief hinunter ins Labor der Spurensicherung. Charlie Clapper saß im Laborkittel hinter einem metallenen Schreibtisch und frühstückte aus einem Beutel Dorito-Chips. Sein Salz-und-Pfeffer-Haar war fettig und zerzaust, unter den Augen lagen schwere Tränensäcke. »Diese Woche habe ich zwei Mal an diesem Schreibtisch geschlafen.« Er musterte mich finster. »Wird denn keiner mehr tagsüber ermordet?«
»Falls es Ihnen entgangen ist – auch ich habe in der vorigen Woche meinen Schönheitsschlaf nicht abhalten können.« Ich zuckte die Schultern. »Los, Charlie. Ich brauche etwas im Davidson-Fall. Der Kerl bringt unsere eigenen Leute um.«
»Das weiß ich.« Der rundliche Mann seufzte, wuchtete sich hoch und schlurfte zu einer Arbeitsplatte. Dort nahm er eine kleine verschlossene Plastiktüte, in der sich eine dunkle abgeflachte Kugel befand.
»Hier ist Ihre Kugel, Lindsay. Die habe ich aus der Wand geholt, vor der Art Davidson getötet wurde. Ein Schuss. Lichter aus. Wenn Sie wollen, können Sie mit Claire sprechen. Dieser Hurensohn kann schießen, das steht fest.«
Ich hob die Tüte hoch und versuchte die Markierung zu lesen.
»Kaliber siebenzweiundsechzig«, sagte Clapper. »Auf den ersten Blick würde ich sagen, dass sie von einem PSG-Eins stammt.«
Ich runzelte die Stirn. »Sind Sie da sicher, Charlie?« Tasha Catchings war mit einem M-16 getötet worden.
Er deutete auf ein Mikroskop. »Seien Sie mein Gast, Lieutenant. Ich nehme an, Sie haben sich Ihr ganzes Leben lang mit Ballistik befasst.«
»Das habe ich nicht so gemeint, Charlie. Ich hatte nur gehofft, es wäre dieselbe Waffe wie bei der kleinen Catchings.«
»Reese arbeitet noch daran.« Er holte noch einen Chip aus der Tüte. »Aber ich würde nicht darauf wetten. Dieser Bursche war ordentlich, Lindsay. Genau wie bei der Kirche. Keine Abdrücke, absolut nichts zurückgelassen. Das Tonband ist ein Standardgerät, könnte überall gekauft worden sein. Eingeschaltet durch Fernauslöser. Wir haben sogar seine vermutliche Spur durchs Gebäude verfolgt. Wir haben sämtliche Geländer und Fenstergriffe untersucht. Gefunden haben wir lediglich…«
»Ja, was?«, unterbrach ich ihn ungeduldig.
Er ging zu einem Arbeitstisch. »Partielle Abdrücke von Turnschuhen. Die haben wir von dem Teerdach abgenommen, von dem aus geschossen wurde. Sieht wie ein Standardschuh aus. Wir haben Spuren von feinem weißem Staub festgestellt, aber keine Garantie, dass der von ihm stammt.«
»Staub?«
»Kreide«, erklärte Charlie. »Das engt es auf ungefähr fünfzig Millionen Möglichkeiten ein. Falls dieser Kerl seine Bilder signiert, macht er es ungemein schwierig, ihn zu finden, Lindsay.«
»Er hat sie signiert, Charlie«, erklärte ich mit Überzeugung. »Es war der Schuss.«
»Wir schicken das Band mit dem Notruf zur Stimmerkennung. Ich sage Ihnen Bescheid, wenn wir es zurückbekommen haben.«
Ich klopfte ihm dankend auf den Rücken. »Schlafen Sie ein bisschen, Charlie.«
Er hob die Chips-Tüte. »Klar, gleich nach dem Frühstück.«
Ich ging zurück ins Büro und sank enttäuscht auf meinen Stuhl am Schreibtisch. Ich musste mehr über diese Chimäre wissen. Gerade wollte ich Stu Kirkwood von der Abteilung für Hass-Verbrechen anrufen, als drei Männer in dunklen Anzügen in den Mannschaftsraum kamen.
Einer von ihnen war Mercer. Das war keine Überraschung. Er war in den morgendlichen Talk-Shows gewesen und hatte sich bemüht, für Ruhe zu sorgen. Ich wusste, dass es ihm ganz und gar nicht behagte, knallharte Fragen beantworten zu müssen, ohne konkrete Resultate vorweisen zu können.
Aber der zweite Mann, begleitet von seinem Pressechef, war jemand, den ich in den sieben Jahren bei der Mordkommission noch nie auf dieser Etage gesehen hatte.
Es war der Bürgermeister von San Francisco.
»
Ich verbitte mir jede Art von Verarschung«, sagte Art
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