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Die 2 Chance

Titel: Die 2 Chance Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson Andrew Gross
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Fernandez, der Bürgermeister von San Francisco in der zweiten Amtsperiode. »Ich möchte nicht das übliche Geschwafel und den Schutz für die eigenen Reihen, auch keine unangemessene Reaktion, um die Situation zu kontrollieren.« Er richtete den Blick auf einen Punkt zwischen Mercer und mir. »Ich verlange eine ehrliche Antwort. Haben wir irgendein handfestes Ergebnis?«
    Wir standen alle dicht gedrängt in meinem winzigen Büro. Durch die Glasscheiben sah ich draußen die Neugierigen, die den Zirkus genossen.
    Ich tastete mit einem Fuß unter dem Schreibtisch, um meine Pumps wieder anziehen zu können. »Haben wir nicht«, gab ich zu.
    »Dann hat Vernon Jones Recht.« Der Bürgermeister ließ sich tief ausatmend in den Sessel gegenüber meinem Schreibtisch sinken. »Demnach haben wir eine unkontrollierte Serie hassmotivierter Morde, bei der die Polizei machtlos zu sein scheint, das FBI aber vielleicht nicht.«
    »Nein, so ist es nicht«, widersprach ich.
    »Ach, nicht?« Er zog die Brauen hoch. Dann schaute er Mercer an. »Was kapiere ich denn nicht? Sie haben bei zwei von drei Schauplätzen der Verbrechen ein bekanntes Symbol einer Hass-Gruppe gefunden, diese Chimäre. Die Gerichtsmedizin ist überzeugt, dass die kleine Catchings das beabsichtigte Ziel dieses Irren war.«
    »Lieutenant Boxer will sagen, dass es sich womöglich nicht einfach um ein Verbrechen aus Hass handelt«, warf Mercer ein.
    Ich hatte das Gefühl, Baumwolle im Mund zu haben, und ich schluckte. »Ich glaube, dass es tiefer geht als eine Serie von Hass-Verbrechen.«
    »
Tiefer
, Lieutenant Boxer? Und womit haben wir es Ihrer Meinung dann zu tun?«
    Ich starrte Fernandez an. »Meiner Meinung nach dürfte es sich um jemanden mit einer persönlichen Vendetta handeln. Vielleicht ein Einzeltäter. Er vertuscht seine Morde durch das Vorgehen, als handele es sich um Hass-Verbrechen.«
    »Eine Vendetta, sagen Sie«, wiederholte Carr, der Adlatus des Bürgermeisters. »Eine Vendetta gegen Afroamerikaner, aber kein Hass-Verbrechen. Gegen schwarze Kinder und Witwen… 
aber kein Hass-Verbrechen

    »Gegen schwarze
Polizisten
«, verbesserte ich ihn.
    Ich legte dar, dass Tasha Catchings und Estelle Chipman mit Polizisten verwandt gewesen seien. »Es muss noch eine weitere Verknüpfung geben, allerdings wissen wir noch nicht, was das ist. Der Killer geht ausgesprochen systematisch vor und scheint arrogant zu sein, denn er lässt die Hinweise wie eine Provokation zurück. Ich glaube
nicht
, dass ein Mörder eines Hass-Verbrechens so klare Hinweise zurücklassen würde. Das Fluchtfahrzeug, der Van, die Zeichnung in der Waschküche von Estelle Chipman, der freche Anruf. Ich glaube nicht, dass es sich um eine Mordserie aus Rassenhass handelt. Es ist eine Vendetta – eiskalt kalkuliert und sehr
persönlich

    Der Bürgermeister schaute Mercer an. »Teilen Sie diese Auffassung, Earl?«
    »Abgesehen vom Schutz der eigenen Reihen…« Mercer rang sich ein Lächeln ab. »Ja, das tue ich.«
    »Aber ich nicht«, sagte Carr. »Alles deutet auf ein Hass-Verbrechen hin.«
    Schweigen herrschte in dem engen Raum. Plötzlich glaubte ich, die Temperatur sei auf fünfzig Grad gestiegen.
    »Demnach habe ich die Wahl zwischen zwei Möglichkeiten«, sagte der Bürgermeister. »Laut Absatz vier der gesetzlichen Verordnungen gegen Hass-Verbrechen kann ich das FBI hinzuziehen, das meiner Meinung nach diese Gruppen scharf beobachtet…«
    »Verdammt, die haben doch keinen blassen Schimmer, wie man eine Ermittlung in einem Mordfall durchführt«, protestierte Mercer.
    »Oder… ich kann den Lieutenant ihren Job tun lassen und dem FBI sagen, dass wir die Sache selbst durchziehen«, sagte der Bürgermeister.
    Ich blickte ihm in die Augen. »Ich bin mit Art Davidson auf die Akademie gegangen. Glauben Sie, dass Sie den Mörder schneller als ich kriegen wollen?«
    »Dann kriegen Sie ihn«, antwortete der Bürgermeister und stand auf. »Ich will nur, dass alle wissen, was auf dem Spiel steht.«
    Ich nickte. Da stürzte Lorraine herein. »Tut mir Leid, wenn ich störe, Lieutenant, aber es ist dringend. Jacobi hat aus Vallejo angerufen. Er meinte, wir sollten alles schön gemütlich für einen wichtigen Besucher vorbereiten. Sie haben den Biker vom Blue Parrot gefunden. Sie haben Red gefunden.«
    Ungefähr eine Stunde später kamen Jacobi und Cappy in den Mannschaftsraum. Sie schoben einen hünenhaften rothaarigen Biker vor sich her. Seine Hände steckten auf dem Rücken in

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