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Die 2 Chance

Titel: Die 2 Chance Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson Andrew Gross
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zwanzig nach zehn an. Edmund spielte heute Abend. Er würde erst nach elf Uhr zurückkommen. Sie wünschte, er wäre heute zu Hause. Ausgerechnet heute.
    Claire bog auf die Skytop ein, und nach wenigen Metern fuhr sie über die Zufahrt zu ihrem modernen Haus im georgianischen Stil. Das Haus war dunkel. Das war oft so, seit Reggie fort war und studierte. Willie, der im ersten Jahr die Highschool besuchte, saß zweifellos in seinem Zimmer und war in Videospiele vertieft.
    Sie wollte nur die Arbeitskleidung abstreifen und in den Schlafanzug schlüpfen. Diesen grauenvollen Tag beenden…
    Im Haus rief Claire nach Willie. Als sie keine Antwort bekam, sah sie die Post auf dem Küchentisch durch und nahm sie mit ins Arbeitszimmer. Gedankenverloren blätterte sie im Katalog von Ballard Designs.
    Das Telefon klingelte. Claire legte den Katalog weg und nahm den Hörer auf. »Hallo…«
    Eine Pause, als wartete jemand.
    Vielleicht einer von Willies Freunden.
    »
Hallo?
«, rief Claire. «Zum Ersten, zum Zweiten… zum Letzten…« Immer noch keine Antwort. »Auf Wiedersehen.«
    Sie legte auf.
    Vor Nervosität überlief sie ein Schauder. Selbst nach all den Jahren fing sie an zu zittern, wenn sie allein im Haus war und ein unerwartetes Geräusch hörte oder Licht im Keller brannte.
    Wieder klingelte das Telefon. Diesmal nahm sie sofort ab. »
Hallo…?«
    Wieder ein quälendes Schweigen. Sie wurde stinksauer. »Wer ist da?«, fragte sie.
    »Raten Sie mal«, sagte eine männliche Stimme.
    Claire stockte der Atem. Sie schaute auf das Display, wo die Nummer des Anrufers stand. »Hören Sie, 901-4476«, sagte sie. »Ich weiß nicht, was für ein Spiel das sein soll oder woher Sie unserer Nummer haben. Wenn Sie etwas zu sagen haben, dann sagen Sie es.«
    »Sie wissen über die Chimäre Bescheid?«, fragte die Stimme. »Sie sprechen mit ihr. Fühlen Sie sich nicht geehrt?«
    Claire erstarrte.
Chimäre war der Name, der nur der Polizei bekannt war
. War er je gedruckt worden? Wer wusste, dass sie in die Ermittlungen eingeschaltet war?
    Sie drückte auf eine separate Leitung, um den Notruf 911 zu wählen.
    »Sagen Sie mir lieber, wer Sie wirklich sind«, sagte sie.
    »Ich habe es Ihnen gesagt. Das kleine Mädchen aus dem Chor war Nummer eins«, erklärte die Stimme. »Dann die alte Schachtel, der fette ahnungslose Bulle, der Chief… Sie wissen doch, was sie alle gemeinsam hatten, oder? Denken Sie nach, Claire Washburn. Haben
Sie
mit den ersten vier Opfern etwas gemeinsam?«
    Claire zitterte am ganzen Leib. Vor ihrem geistigen Auge tauchten die Bilder der kunstvoll ausgeführten Schüsse auf, die zwei Opfer getötet hatten.
    Sie blickte durch die Fenster nach draußen. Ums Haus herum war es dunkel.
    Dann ertönte wieder die Stimme: »
Lehnen Sie sich ein bisschen nach links, Doc!
«
    Claire wirbelte herum, als die erste Kugel durch die Scheibe schlug.
    Sofort folgte ein zweiter Schuss. Claire spürte brennende Schmerzen am Hals. Sie lag flach auf dem Boden, als der dritte und vierte Schuss im Raum explodierten.
    Ein Angstschrei entrang sich ihrer Kehle. Auf dem Boden war Blut, Blut durchtränkte ihr Kleid und tropfte auf ihre Hände. Ihr Herz schlug wie verrückt.
Wie schlimm war es? War die Halsschlagader durchtrennt?
    Dann blickte sie zur Schwelle und erstarrte.
Willie

    »Mom!«, rief er. Vor Angst waren seine Augen geweitet. Er trug nur ein T-Shirt und Unterhosen. Er war ein Ziel.
    »Willie, leg dich hin!«, schrie sie ihm zu. »Jemand schießt auf das Haus.«
    Der Junge warf sich zu Boden. Claire kroch zu ihm. »Schon gut. Alles in Ordnung. Bleib unten«, flüsterte sie. »Und heb ja nicht den Kopf, nicht einen Zentimeter.«
    Die Schmerzen im Hals waren grauenvoll, als hätte man ihr die Haut abgezogen. Aber sie konnte atmen. Hätte die Kugel die Schlagader durchtrennt, würde sie ersticken. Die Verletzung musste oberflächlich sein.
    »Mom, was ist los?«, flüsterte Willie. Er zitterte am ganzen Leib wie Espenlaub. So hatte sie ihn noch nie gesehen.
    »Ich weiß es nicht… aber
bleib unten
, Willie!«
    Plötzlich gab es vier weitere Schüsse. Sie presste ihren Sohn an sich. Wer auch immer da draußen war, er schoss blindlings um sich.
Wusste der Mörder, dass sie noch lebte?
Panik ergriff sie.
Was war, wenn er ins Haus eindrang? Wusste der Mörder, dass ihr Sohn hier war? Er kannte ihren Namen!
    »
Willie.« Sie nahm seinen Kopf zwischen ihre Hände. »Geh in den Keller.
Schließe die Tür ab!
Ruf neun eins eins an. Krieche

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