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Die 2 Chance

Titel: Die 2 Chance Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson Andrew Gross
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Sache gewesen. Eine Schande für die gesamte Polizei.
    »Wir hatten einen vom Zoll, Benes, der nebenbei auf dem San Diego Flughafen einen Drogenhandel betrieb.«
    »Sonst noch jemand?«
    »Nein, nicht in meinen sechs Jahren.«
    »Und was war vor Ihrer Zeit?«
    Er brummte unwirsch. »Wie weit soll ich zurückgehen, Lieutenant?«
    »Wie lang ist Weiscz schon drin?«
    »Zwölf Jahre.«
    »Dann so weit.«
    Es war klar, dass der Anstaltsleiter mich für verrückt hielt. Er meinte, er würde sich bei mir melden, und legte auf.
    Ich legte das Telefon auf den Tisch. Es war gewagt – Weiscz irgendetwas zu glauben. Er hasste Polizisten. Wahrscheinlich hasste er auch Frauen.
    Unvermittelt stürzte Karen, meine Sekretärin, herein. Sie blickte mich entsetzt an. »Jill Bernhardts Assistent hat gerade angerufen. Ms Bernhardt ist zusammengebrochen.«
    »Zusammengebrochen?«
    Karen nickte. »Sie hat Blutungen. Sie braucht Sie jetzt.«
    Ich rannte über den Korridor zum Aufzug und dann zu Jills Büro.
    Ich riss die Tür auf. Jill saß zurückgelehnt auf der Couch.
    Ein Notarzt-Team, das glücklicherweise gerade beim Leichenschauhaus gewesen war, war schon da. Ich sah Handtücher,
blutige
Handtücher, die man ihr unter den dunkelblauen Rock gestopft hatte. Sie schaute zur Seite. Ihr Gesicht war so aschfahl und verängstigt, wie ich es noch nie gesehen hatte. Sofort war klar, was geschehen war.
    »Ach, Jill«, sagte ich und kniete neben ihr nieder. »Meine Liebe, ich bin da.«
    Sie lächelte verängstigt und verzweifelt, als sie mich sah. Ihre sonst so klaren Augen zeigten die Farbe eines düsteren Himmels. »Ich werde es verlieren, Lindsay«, sagte sie. »Ich hätte aufhören müssen zu arbeiten. Ich hätte auf dich hören sollen.
Auf dich
. Ich habe geglaubt, dass ich dieses Baby mehr als alles andere auf der Welt haben will, aber vielleicht war es nicht so. Ich werde es verlieren.«
    »Ach, Jill.« Ich nahm ihre Hand. »Es war nicht deine Schuld. Sag das nicht. Du hast gewusst, dass diese Möglichkeit bestand. Es hat immer ein gewisses Risiko bestanden.«
    »Nein, es war meine Schuld, Lindsay.« Tränen stiegen in ihre Augen. »Ich glaube, ich habe es nicht genügend stark gewollt.«
    Die Notärztin bat mich, beiseite zu gehen. Sie legten Jill eine Infusion an und schlossen sie an einen Monitor an. Mir zer-riss es fast das Herz. Immer war sie so stark und unabhängig gewesen. Aber ich hatte ihre Veränderung gesehen. Sie hatte sich sehr auf dieses Baby gefreut. Warum musste ihr das passieren?
    »Wo ist Steve, Jill?« Ich beugte mich zu ihr hinab.
    Sie holte tief Luft. »Denver. April hat ihn verständigt. Er ist auf dem Weg hierher.«
    Plötzlich stürmte Claire herein. »Ich bin sofort gekommen, als ich es gehört habe«, erklärte sie. Sie warf mir einen besorgten Blick zu und wandte sich an die Notärztin. »Wie sieht’s aus?«
    Diese erklärte, dass Jill außer Gefahr sei, aber viel Blut verloren habe. Als Claire das Baby erwähnte, schüttelte die Ärztin nur den Kopf.
    »Ach, Schätzchen.« Claire nahm Jills Hand und kniete neben ihr nieder. »Wie fühlst du dich?«
    Tränen strömten über Jills Gesicht. »Ach, Claire, ich werde es verlieren. Ich werde mein Baby verlieren.«
    Claire strich eine feuchte Locke aus Jills Stirn. »Alles wird gut. Mach dir keine Sorgen. Wir alle werden dich umsorgen.«
    »Wir müssen sie jetzt fortbringen«, sagte die Notärztin. »Wir haben ihre Gynäkologin angerufen. Sie wartet im Cal-Pacific-Krankenhaus auf uns.«
    »Wir kommen mit«, sagte ich. »Wir bleiben bei dir.«
    Jill rang sich ein Lächeln ab. »Sie werden die Wehen einleiten, nicht wahr?«
    »Das glaube ich nicht«, sagte Claire.
    »Doch, ich bin ganz sicher.« Jill schüttelte den Kopf. Sie hatte mehr Mut als irgendjemand, den ich kannte, aber die schreckliche Wahrheit, die ich jetzt in ihren Augen las, werde ich für den Rest meines Lebens nicht vergessen.
    Die Tür öffnete sich, und ein Sanitäter brachte eine Trage herein. »So, jetzt müssen wir«, sagte die Ärztin.
    Ich beugte mich zu Jill vor. »Wir kommen mit«, wiederholte ich.
    »Lasst mich nicht allein«, sagte sie und umklammerte meine Hand.
    »So leicht wirst du uns nicht los«, sagte Claire.
    »Mordsweiber«, murmelte Jill und lächelte gequält.
    Claire und ich halfen, sie auf die Trage zu legen. Ein blutiges Handtuch fiel auf den makellos sauberen Boden ihres Büros.
    »Es sollte ein Junge werden«, flüsterte Jill. »Ich habe mir einen Jungen gewünscht. Das kann

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