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Die 2 Chance

Titel: Die 2 Chance Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson Andrew Gross
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Rezeption des Hotels. Ein Sikh mit schläfrigen Augen blätterte hinter der Rezeption in einer Zeitung, die in seiner Muttersprache geschrieben war. Jacobi knallte ihm seine Polizeimarke und Coombs Foto auf die Theke, woraufhin der Mann die Augen weit aufriss.
    »Welches Zimmer?«
    Der Portier mit Turban brauchte nur ungefähr drei Sekunden, um einen Blick auf das Foto zu werfen, in ein Meldebuch mit schwarzem Einband zu schauen und mit schwerem Akzent zu sagen: »Drei-Null-Sieben. Hat sich unter dem Namen
Burns
eingeschrieben.« Dann deutete er. »Aufzug da rechts.«
    Nur Momente danach standen wir im zweiten Stock auf dem schmuddeligen Korridor, wo die Farbe von den Wänden blätterte, vor Coombs’ Zimmer und entsicherten unsere Pistolen.
    »Denkt dran, wir wollen nur mit ihm reden«, warnte ich. »Haltet die Augen offen nach allem, was wir brauchen können.«
    Jacobi und Cappy nickten, dann bezogen sie zu beiden Seiten der Tür Position. Cappy klopfte an.
    Keine Antwort.
    Er klopfte noch mal. »Mr Frank Burns?«
    Schließlich ertönte eine mürrische Stimme. »Verflucht, verpiss dich. Hau ab. Ich habe bis Freitag bezahlt.«
    »San-Francisco-Polizei, Mr Burns«, rief Jacobi. »Wir bringen Ihre Morgenzeitung.«
    Es folgte eine lange Pause. Dann hörte ich Geräusche, ein Stuhl wurde über den Boden geschleift, eine Schublade geschlossen. Endlich näherten sich Schritte der Tür. »Was, zum Teufel, wollen Sie?«, brüllte eine Stimme.
    »Nur ein paar Fragen. Würden Sie die Tür aufmachen?«
    Wir mussten noch eine Minute warten. Unsere Finger am Abzug spannten sich. Dann wurde die Tür geöffnet.
    Vor uns stand ein wütender Coombs.
    Die Chimäre.
    Sein Gesicht war rund und schwer, die Augen versanken in tiefen Falten. Kurzes graues Haar, eine große flache Nase, gefleckte Haut. Er trug ein weißes, kurzärmeliges Unterhemd über verknitterten grauen Hosen. In seinen Augen brannten Hass und Verachtung.
    »Hier…« Jacobi knallte ihm den zusammengerollten
Chronicle
vor die Brust. »Ihre Morgenzeitung. Macht es Ihnen was aus, wenn wir reinkommen?«
    »Allerdings, das macht mir was aus«, antwortete Coombs mit finsterer Miene.
    Cappy lächelte. »Hat Ihnen schon jemand gesagt, dass Sie glatt ein Zwillingsbruder von diesem Typen sein könnten, der mal bei der Polizei war? Wie, zum Teufel, hieß der Kerl doch gleich wieder? Ach ja, Coombs.
Frank Coombs.
Haben Sie das schon mal gehört?«
    Coombs schaute ihn ungerührt an. Dann verzog sich sein Mund zu einem schiefen Lächeln. »Wissen Sie, ich werde jedes Mal anstelle von ihm auf lange Flugreisen geschickt.«
    Falls er Jacobi oder Cappy von früher erkannte, zeigte er das nicht. Erst als sein Blick auf mich fiel, leuchtete Erkennen auf. »Sagen Sie nicht, dass Sie das Willkommenskomitee der Polizei sind, nach all den Jahren.«
    »Wir wär’s, wenn Sie uns reinließen?«
    »Haben Sie einen Durchsuchungsbefehl?«
    »Ich habe Ihnen ganz höflich gesagt, dass wir lediglich die Morgenzeitung gebracht haben.«
    »Dann macht mal einen Abgang«, stieß Coombs zwischen den Zähnen hervor. Seine Augen blickten bedrohlich, sie brannten einem förmlich ein Loch in den Hinterkopf.
    Cappy drückte Coombs die Tür ins Gesicht, dann verschaffte er sich und Jacobi Zugang zum Zimmer. »Da wir gerade hier sind, können wir Ihnen ja ein paar Fragen stellen.«
    Coombs rieb sich das unrasierte Kinn und starrte uns wütend an. Schließlich holte er den Holzstuhl unter dem Tisch hervor und setzte sich rittlings darauf. »Wichser«, murmelte er. »Nutzlose Scheißer.«
    In dem kleinen Zimmer lagen überall Zeitungen herum. Budweiser-Flaschen waren auf dem Fenstersims aufgereiht, Zigarettenkippen in Cola-Dosen. Ich hatte das Gefühl, wenn ich mich hier lange genug umsah,
würde ich etwas finden
.
    »Das ist Lieutenant Boxer von der Mordkommission«, sagte Jacobi. »Wir sind die Inspektoren Jacobi und McNeil.«
    »Na Prost!« Coombs grinste. »Ich fühle mich schon viel sicherer. Und was wollt ihr drei Komiker?«
    »Sie sollten die Zeitungen lesen und auf dem Laufenden bleiben, was sich so tut«, sagte Jacobi. »Verfolgen Sie die Fernsehnachrichten?«
    »Wenn Sie was zu sagen haben, dann spucken Sie’s aus.«
    »Warum fangen wir nicht damit an, dass Sie uns sagen, wo Sie vor vier Tagen am späten Abend waren«, mischte ich mich ein. »So gegen elf Uhr.«
    »Warum lecken Sie mich nicht am Arsch«, höhnte Coombs. »Sie wollen Spielchen spielen, gut, spielen wir. Entweder war ich im Ballett oder

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