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Die 2 Chance

Titel: Die 2 Chance Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson Andrew Gross
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versucht nicht, mir das Gegenteil einzureden. Wenn ihr mir bei der Heilung helfen wollt, dann bringt mich auf den neuesten Stand.«
    Wir beäugten sie etwas skeptisch. Aber dann musste ich meine Neuigkeiten loswerden. »Ich glaube, wir haben ihn gefunden.«
    »Wen?«, fragte Jill.
    Ich strahlte. »Die
Chimäre

    Claire starrte mich an. Dann schloss sie die Augen, als betete sie. Nach einem tiefen Seufzer öffnete sie sie wieder.
    Jill wirkte beeindruckt. »Herrgott, ihr elenden Weiber wart ja verdammt aktiv, während ich weg vom Fenster war.«
    Die beiden stellten genau die richtigen Fragen. Ich erzählte ihnen alles. Als ich ihnen den Namen sagte, meinte Jill: »Coombs… Ich erinnere mich an den Fall, aus der Zeit meines Jurastudiums…« Ein Funke leuchtete in ihren Augen. »Frank Coombs. Er hat einen Teenager umgebracht.«
    »Bist du sicher, dass
er
es ist?«, fragte Claire. Sie trug immer noch einen Verband um den Hals.
    »Das hoffe ich«, sagte ich. Und dann: »Nein, ohne jeden Zweifel. Ich bin ganz sicher, dass er es ist.«
    »Habt ihr ihn schon festgenommen?«, fragte Claire. »Kann ich ihn in der Zelle besuchen? Ich habe noch diesen Prügel, den ich immer schon mal ausprobieren wollte.«
    »Noch nicht. Er hat sich in einem Loch verkrochen. Aber wir observieren ihn vierundzwanzig Stunden lang.«
    Ich wandte mich an Jill. »Was meinst du, Staatsanwältin? Ich möchte ihn einlochen.«
    Sie beugte sich über den Schreibtisch. »Okay, sag mir genau, was ihr gegen ihn habt.«
    Ich trug ihr jedes Glied der Beweiskette vor. Die lose Verbindung zu dreien der Opfer, Coombs Vergangenheit als Scharfschütze, sein bewiesener Hass auf Schwarze, wie die
Officèrs For Justice
sein Schicksal besiegelt hatte. Aber ich sah, dass ihre Begeisterung abnahm.
    »Jill, hör zu.« Ich hob beschwörend die Hand. »Er hat einem pensionierten Polizisten die Dienstwaffe, eine Achtunddreißiger, weggenommen, und Mercer wurde mit einer Achtunddreißiger umgebracht. Drei der Opfer stehen in direkter Verbindung zu seiner Vergangenheit. Ich habe einen Kerl in San Quentin, der behauptet, er habe sich rächen wollen…«
    »Achtunddreißiger gibt es im Dutzend billiger, Lindsay. Hast du die Waffe als Tatwaffe identifiziert?«
    »Nein, aber, Jill, Tasha Catchings ist in derselben Gegend ermordet worden, wo Coombs vor zwanzig Jahren seine Niederlage erlitten hat.«
    »Gibt es einen Augenzeugen, der ihn am Tatort gesehen hat? Einen Zeugen, Lindsay?«
    Ich schüttelte den Kopf.
    »Einen Fingerabdruck, Teile der Kleidung. Irgendetwas, das ihn mit einem Mord verknüpft.«
    Ich stöhnte verzweifelt. »Nein!«
    »Man kann auch aufgrund von Indizienbeweisen verurteilt werden, Jill«, warf Claire ein. »Coombs ist ein Ungeheuer. Wir können ihn nicht frei auf den Straßen herumlaufen lassen.«
    Jill musterte uns scharf. Herrgott, das war fast wieder die alte Jill. »Glaubt ihr etwa, ich wollte ihn nicht genauso haben wie ihr? Wenn ich dich ansehe, Claire, und daran denke, wie knapp es war… Aber es gibt keine Waffe und kaum ein Motiv. Ihr könnt nicht beweisen, dass er an einem der Tatorte war. Lindsay, wenn du ihn verhaftest und ihr ihm nichts beweisen könnt, habt ihr ihn für immer verloren.«
    »Coombs ist die Chimäre, Jill«, erklärte ich. »Ich weiß, dass die Beweise noch nicht hieb- und stichfest sind, aber ich habe ein Motiv und Verbindungen zu drei Opfern. Außerdem einen Zeugen, der seine Absichten bestätigen kann.«
    »Ein Zeuge aus dem Knast«, sagte Jill. »Darüber lachen die Geschworenen heutzutage.«
    Sie stand auf, kam herüber und legte ihre Hände auf Claires und meine Hand. »Ich weiß, dass du diesen Fall unbedingt abschließen willst. Ich bin deine Freundin, aber ich vertrete auch das Gesetz. Bring mir etwas Handfestes. Jemanden, der ihn an einem Tatort gesehen hat, einen Fingerabdruck, den er an der Tür hinterlassen hat.
Irgendwas
, Lindsay. Dann trete ich mit euch seine Tür ein, weil ich ihn ebenfalls unbedingt haben will. Und ich werde ihn auf den Kopf stellen und schütteln, bis das letzte Kleingeld aus seinen Taschen fällt.«
    Ich stand da und kochte innerlich vor Frustration und Wut, aber ich wusste, dass Jill Recht hatte. Ich schüttelte den Kopf und ging zur Tür.
    »Was wirst du jetzt unternehmen?«, fragte Claire.
    »Den Wichser
schütteln,
und sein gesamtes Leben auf den Kopf stellen.«
    Fünfzehn Minuten später holten Jacobi und ich Cappy vor dem William Simon ab und gingen mit ihm zu der heruntergekommenen

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