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Die 2 Chance

Titel: Die 2 Chance Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson Andrew Gross
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lief in den Mannschaftsraum. Cappy hatte die Vermittlung in der Leitung. Ich hoffte verzweifelt, dass Coombs kein Handy benutzt hatte. Handys waren am schwierigsten aufzuspüren.
Noch ein Rendezvous
… Ich hatte keine Ahnung, womit Coombs drohte. Was kam als Nächstes? Wer?
    »Er ist noch in der Stadt«, rief Cappy mir zu. Er griff nach einem Stift. »Er ist in einer Telefonzelle. Sie versuchen es einzugrenzen.«
    Der Detective schrieb. Dann schaute er auf. Sein Gesicht war ungläubig verzerrt. »Er ist in der Telefonzelle… an der Ecke der Ninth und Bryant.«
    Wir schauten uns an, und plötzlich bewegten sich alle im Raum.
    Coombs war beim Telefonieren nur einen Block entfernt gewesen.
    Ich schnallte die Glock um und alarmierte die Einheit, die am nächsten war. Dann rannte ich aus dem Büro. Cappy und Jacobi folgten mir auf den Fersen.
    Nur einen Block entfernt. Was hatte Coombs vor?
    Ich wartete nicht auf den Lift. Ich lief die Treppen, so schnell mich meine Füße trugen, hinunter. In der Eingangshalle bahnte ich mir einen Weg zwischen Polizisten und Zivilisten hindurch, die dort herumstanden, und stürzte hinaus auf die Bryant Street.
    Auf der Vordertreppe hielten sich die üblichen Leute auf: Anwälte und Detectives. Ich blickte in Richtung Ninth und reckte mich, um irgendjemanden zu entdecken, der wie Coombs aussah.
    Nichts.
    Cappy und Jacobi holten mich ein. »Ich gehe voraus«, sagte Cappy.
    Dann kam mir die Erleuchtung.
Noch ein Rendezvous… Coombs war hier, richtig?
Er war im Polizeipräsidium.
    »Polizei!«, rief ich den Umstehenden zu. »Alle stehen bleiben!«
    Ich suchte in der Menge nach seinem Gesicht. Die Glock hatte ich schussbereit. Verblüfft schauten mich die Leute in meiner Umgebung mit großen Augen an. Einige gingen in die Hocke oder wollten weglaufen.
    Ich erinnere mich nur noch an Folgendes:
    Ein Polizist in Uniform kam die Stufen herauf, direkt auf mich zu. Ich schenkte ihm keine Beachtung, da ich nach Coombs’ Gesicht Ausschau hielt.
    Das Gesicht des Uniformierten war hinter einer Sonnenbrille verborgen. Außerdem hatte er den Schirm der Mütze tief in die Stirn gezogen. Dann streckte er die Hand aus.
    Ich blickte direkt an ihm vorbei auf die Straße. Wo war Coombs? Ich hörte, wie jemand meinen Namen rief.
»He, Boxer!«
    Plötzlich explodierte alles auf den Stufen vor dem Präsidium. Jacobi und Cappy schrien: »Schieß…«
    Ich blickte schnell zu dem Polizisten in Uniform. In diesem Sekundenbruchteil fiel mir etwas Seltsames auf.
Seine blaue Uniform
… Er trug die Uniform eines Streifenpolizisten, die ich schon lange nicht mehr gesehen hatte. Ich fixierte sein Gesicht und bekam einen Schock. Es war Coombs. Es war die Chimäre. Ich war das Rendezvous, das er einhalten wollte.
    Jemand stieß mich von hinten beiseite, als ich meine Glock hob. »He!«, brüllte ich.
    Ich sah, wie Coombs’ Revolver zweimal orangerotes Feuer spuckte. Zwei Mal. Ich konnte absolut nichts dagegen tun.
    Dann brach das reine Chaos aus. Terror.
    Ich weiß, dass ich noch einen Schuss abgab, ehe ich vor Schmerzen zusammensank.
    Ich sah, wie Coombs vorwärts stürzte. Seine Sonnenbrille flog davon, seine Waffe zielte auf mich. Er taumelte, kam mir aber näher. Hass funkelte in seinen dunklen Augen.
    Dann begann vor dem Präsidium eine wilde Schießerei. Eine Kakophonie lauter Schüsse… fünf, sechs, sieben in schneller Folge, aus allen Richtungen. Menschen schrien und stürmten in Panik davon, um irgendwo Deckung zu finden.
    Auf Coombs’ blauer Uniform erschienen dunkle Flecken. Cappy und Jacobi schossen auf ihn. Sein Körper wurde nach hinten geschleudert. Schreckliche Schmerzen verzerrten sein Gesicht. In der Luft lag der beißende Geruch von Kordit. Das Echo jedes Schusses gellte in meinen Ohren.
    Dann wurde es urplötzlich total still. Die Stille überraschte mich.
    »O mein Gott«, sagte ich, als ich auf den Betonstufen lag. Ich wusste nicht sicher, ob ich angeschossen war.
    Jacobi beugte sich über mich. »Lindsay, bleib ganz ruhig liegen.« Er legte mir die Hände auf die Schultern. Seine Stimme hallte in meinem Kopf nach.
    Ich nickte und untersuchte meinen Körper auf Wunden. Jetzt schrien die Menschen wieder und rannten kopflos umher.
    Ich griff nach Warrens Arm und zog mich langsam hoch. »Lindsay, bleib liegen. Verdammt, das ist ein Befehl!«, sagte er.
    Coombs lag auf dem Rücken, aus dem blauen Hemd quoll an mehreren Stellen Blut.
    Ich stand auf und schob Jacobi beiseite. Ich musste zu Coombs und

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