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Die 24 unglaublichsten Ammenmärchen über den Hund (German Edition)

Die 24 unglaublichsten Ammenmärchen über den Hund (German Edition)

Titel: Die 24 unglaublichsten Ammenmärchen über den Hund (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Winter
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und starren Körperbewegung signalisiert Aggressivität.
                  Auch die Höhe des Schwanzes ist für die Kommunikation wichtig. Ist er aufrecht, waagerecht oder wird er zwischen den Hinterläufen eingeklemmt? Hier muss zwischen Angriffslust, Entspannung und Angst entschieden werden. Und das in Sekundenschnelle. Hunde unter sich können das. Sofort weiß jeder von ihnen ganz genau Bescheid. Doch die evolutionär so hoch entwickelten Menschen stehen daneben und verstehen überhaupt nichts. Obwohl der Hund nachweislich schon vor 15.000 Jahren vom Menschen domestiziert wurde, wissen die meisten Hundebesitzer rein gar nichts über seine Art der Kommunikation. Das ist sehr schade. Denn verdient hat es der Hund als treuester Freund schon längst: Unser Verständnis und unsere ungeteilte Aufmerksamkeit!
                  Aber zurück zum Schwanzwedeln. Grundsätzlich bedeutet das Wedeln Aufregung. Es signalisiert die Bereitschaft zu einer Handlung. Welche Handlung sei dahingestellt. Es muss nicht eine freudige Begrüßung sein – kann aber. Es muss auch keine Aggressivität oder Angst dahinterstecken – kann aber. Es kann aber auch eine Aufforderung zur Jagt, eine Drohung, reines Imponiergehabe oder eine beschwichtigende Geste sein.
                  Betrachten wir einmal ein Rudel Wölfe. Stellen wir uns ein etwa 10-köpfiges Rudel vor, bestehend aus dem Elternpaar, den Jungen des aktuellen Wurfes und den Nachkommen des Vorjahres. In der Regel helfen die Geschwister des letzten Jahres ihren Eltern bei der Aufzucht des aktuellen Wurfes. Das tun sie bis zur eigenen Geschlechtsreife, die meist im Alter von zwei Jahren eintritt. Dann sucht sich jeder Jungwolf und jede Jungwölfin ein eigenes Revier und gründet im Idealfall eine eigene Familie. Wenn der Wolf mit der verschlungenen Beute von der Jagd in die Wolfshöhle zurückkehrt, wedeln die daheim Gebliebenen mit ihren Ruten. Aus Freude auf das Wiedersehen, aus Vorfreude auf eine leckere Mahlzeit, aus Begeisterung, dass das Rudel jetzt wieder komplett ist.
     

Ammenmärchen Nummer ZWEI
     
    "Der Nackenschüttler ist eine artgerechte Bestrafung!"
     
                  Weder eine Hündin noch eine Fähe würden auf den irrsinnigen Gedanken kommen, ihre Welpen zwecks Bestrafung in den Nacken zu packen und kräftig durchzuschütteln. Sicher, Hündin und auch Fähe packen ihre Kleinen schon hin und wieder im Nacken. Aber nur, um sie von A nach B zu tragen. Wenn sich eines der Jungen unter Umständen zu weit vom Bau entfernt hat und nicht mehr nach Hause findet. Oder wenn die Fähe den Bau gar wechselt, weil ihr der alte nicht mehr sicher genug erscheint.
                  Aber schütteln würde ein erwachsenes Tier sein Junges niemals. Und das hat seinen guten Grund: Der Nackenschüttler bedeutet ganz klar: 'Ich töte dich!' Bei Wölfen wird dieses typische Verhalten häufig während der Jagd auf kleine bis mittelgroße Beutetiere beobachtet. Hat der Jäger seine Beute gestellt, beißt er es oft in den Nacken. Er schüttelt seinen Fang so lange kräftig hin und her, bis das Genick der Beute gebrochen ist. Sie wird quasi totgeschüttelt. Dann trägt er das Beutegut entweder zu seinem Wurf oder vertilgt es vor Ort, um es später wieder auszuspeien.
                  Wählt nun ein Mensch dieses Nackenschütteln als Bestrafung für seinen Hund, wird der Hund dies nicht verstehen. Er weiß nur, er soll getötet werden. Der Mensch, dem er treu ergeben ist, dem er dienen und sein bester Freund sein wollte, entpuppt sich als skrupellos und will ihm den Garaus machen. Der Hund weiß doch nicht, dass er etwas falsch gemacht hat! Hunde machen nichts falsch! Hunde reagieren immer als Hund und nicht als Mensch! Er weiß doch nicht, dass sein Mensch dieses oder jenes Verhalten nicht möchte. Ein Hund reagiert daher immer richtig! Nämlich aus der Sicht eines Hundes!
                  Was aber erreicht der Mensch mit seinem Verhalten? Ganz einfach: Das Vertrauensverhältnis zwischen ihm und seinem Hund ist völlig zerstört. Es ist anzunehmen, dass er einen total verängstigten und verstörten Hund zurücklässt. Wehrt sich jedoch der Hund und wird aggressiv, dann nur, um sein eigenes Leben zu schützen. Das ist nur logisch, denn der Hund will ja nicht sterben. Sehr häufig ist der Beginn des Nackenschüttelns auch der Beginn eines ewig währenden Kreislaufes, bei dem einer der Beteiligten früher oder später

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