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Die 2ten Chroniken von Fitz dem Weitseher 02 - Der goldene Narr

Titel: Die 2ten Chroniken von Fitz dem Weitseher 02 - Der goldene Narr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Hobb
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zu mir ins Arbeitszimmer. CHADE! Bitte, hör mich, bitte komm!
    Ich rief wild mit der Gabe, während ich die Treppe zu meinem Arbeitszimmer hinaufwankte. Ich erinnerte mich noch nicht einmal daran, welche Ausrede ich erfunden hatte, um meinen übereilten Aufbruch zu entschuldigen. Ich hatte ihn mit der Brandweinflasche am Feuer zurückgelassen, den Narren, der doch nicht mehr länger der Narr war. Mein Herz raste, und ich verfluchte meinen geschwächten Körper, während ich meine Beine zwang, mich weiter nach oben zu tragen. Ich wusste nicht, ob Chade mich hören konnte. Dann verfluchte ich mich selbst und richtete meine Aufmerksamkeit auf Pflichtgetreu und Dick. Ich muss sofort Lord Chade sprechen. Es ist äußerst dringend. Findet ihn, und schickt ihn in mein Arbeitszimmer.
    Warum? Das kam von Pflichtgetreu.
    Tut es einfach!
    Dann, als ich schwitzend und keuchend ins Turmzimmer wankte, fand ich Chade ungeduldig am Kamin stehend vor. Er drehte sich zu mir um und funkelte mich an. »Was hat dich aufgehalten? Ich habe gehört, dass du wieder in der Burg bist, und ich weiß, dass Fürst Leuenfarb dir meine Nachricht übermittelt hat. Ich habe nicht den ganzen Tag Zeit, um auf dich zu warten, Junge. Wichtige Dinge stehen bevor, Dinge, die deine Gegenwart verlangen.«
    »Nein«, keuchte ich. »Ich zuerst.«
    »Setz dich«, knurrte Chade mich an. »Atme erst einmal durch. Ich hole dir etwas Wasser.«
    Ich schaffte es noch bis zum Stuhl am Feuer, bevor ich zusammenbrach. Ich hatte meinem Körper heute schon zuviel abverlangt. Der Ritt und die Kampfübungen allein hatten schon ausgereicht, mich zu erschöpfen. Jetzt zitterte ich genauso schlimm wie der Narr.
    Ich trank das Wasser, das Chade mir brachte. Bevor er etwas sagen konnte, erzählte ich ihm alles, was der Narr mir erzählt hatte. Nachdem ich geendet hatte, keuchte ich noch immer. Chade saß nachdenklich da, während meine Atmung sich nach und nach beruhigte.
    »Tätowierungen«, murmelte er angewidert. »Die Bleiche Frau.« Er seufzte. »Ich glaube ihm nicht. Gleichzeitig wage ich es aber auch nicht, ihm nicht zu glauben.« Er verzog das Gesicht und dachte weiter über meine Geschichte nach. »Hast du den Bericht meines Spions gesehen? Er hat auf Aslevjal keine Spur von einem Drachen gefunden.«
    »Ich bezweifele, dass er gründlich gesucht hat.«
    »Vielleicht nicht. Das ist immer das Problem bei gekauften Männern. Wenn das Geld weg ist, ist ihre Loyalität auch dahin.«
    »Chade. Was sollen wir tun?«
    Er blickte mich seltsam an. »Das Offensichtliche. Also wirklich, Fitz, du brauchst in der Tat noch mehr Erholung. Du lässt dich im Moment so leicht durcheinander bringen. Allerdings muss ich gestehen, dass die Tätowierungen des Narren für mich genauso überraschend sind wie für dich – ebenso wie die Verbindung, die er zwischen seinen und denen der Narcheska herstellt. Als ich früher am Tag mit ihm gesprochen und ihn gefragt habe, ob er irgendetwas über eine Sitte solcher Tätowierungen auf den Äußeren Inseln wisse, hat er das abgestritten und das Thema gewechselt. Ich kann kaum glauben, dass er sich mir gegenüber so verstellt, aber …« Ich beobachtete, wie Chade alles neu einordnete, was er über den Narren und Fürst Leuenfarb wusste. Dann seufzte er und gab zu: »Wir wissen, dass eine Bleiche Frau Kebal Steinbrot während des Kriegs der Roten Schiffe als Ratgeberin zur Seite gestanden hat, aber bis jetzt sind wir davon ausgegangen, dass sie an seiner Seite gestorben ist. Was könnte sie mit Elliania zu tun haben? Und selbst wenn sie überlebt hätte, was für ein Interesse sollte sie an dieser Ehe haben, geschweige denn an dir und Fürst Leuenfarb? Das ist alles ziemlich weit hergeholt.«
    Ich schluckte. »Die Zofe, Henja. Ellianias Dienerin. Sie hat ebenso von einer ›Sie‹ gesprochen wie Elliania und Schwarzwasser. Letztere sprachen mit Angst von ihr. Vielleicht ist diese ›Sie‹ die Bleiche Frau, und vielleicht ist sie die andere Weiße Prophetin des Narren. Dann könnte sie ihre eigenen Pläne verfolgen, Pläne, die sich mit unseren auf eine Art und Weise überschneiden, die ich nicht voraussehen kann.«
    Ich beobachtete, wie der alte Assassine im Geiste alle Möglichkeiten durchging, die sich aus solch einer Situation ergaben. Dann zuckte er mit den Schultern. »Wie auch immer«, erwiderte Chade gnadenlos. »Unsere Lösung bleibt die Gleiche.« Er hob zwei Finger. »Nummer Eins: Der Narr hat dir versprochen, dass es deine Entscheidung

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