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Die 39 Zeichen 03 - Das Schwert der Samurai

Titel: Die 39 Zeichen 03 - Das Schwert der Samurai Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Lerangis
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sollten wir Mannschaften bilden«, schlug Ian vor. »Ein Wettrennen. Amy und ich werden das Material auf den oberen beiden Regalen absuchen, Natalie und Dan nehmen sich die unteren beiden vor.«
    »Ausgezeichnet«, sagte Alistair begeistert. »Bist du einverstanden, Amy?«
    »Ähm …«, zögerte Amy und wich seinem Blick aus. »Äh …«
    Schade , dachte Ian. So viele Mädchen reagierten in dieser Weise auf ihn. Das schränkte die Gesprächsthemen doch ziemlich ein.
    »Ich war noch nie Teil eines externen kabrakulären Teams«, frotzelte Natalie und musste über ihren eigenen Wortwitz lächeln. »Aber ich kann es ja mal versuchen.«
    Dan starrte auf ein sicher sehr wertvolles, aber missglücktes Gemälde eines Paares, das Ian irgendwie ähnlich sah. Die Haare des Mannes waren in gestriegelten grauen Strähnen onduliert, seine Augenbrauen waren buschig, seine Augen wild. Auch die Frau hatte ausgeprägte Gesichtszüge, ähnlich wie die eines Pferdes - mit kräftigen Kiefern und großen Ohren. Über ihnen schwebten alle Arten von seltsamen Symbolen. »Wer ist dieses glückliche Paar?«, erkundigte sich Dan.
    »Ach ja, das waren die ersten glanzvollen Cahills,
Gideon und Olivia. Gemalt im frühen 16. Jahrhundert«, wusste Ian zu berichten. »Eure Ahnen.«
    »Die Kabras haben die Blutlinie verbessert«, behauptete Natalie.
    »Fertig?« Alistair breitete das Pergament auf einem Tisch aus und nahm dann ein Buch von einem Regalbrett. »Ich helfe dem jüngeren Team, Natalie und Dan. Dann … los!«
    Ian ließ seine Finger über die Reihe von Büchern gleiten, manche von ihnen trugen handgeschriebene Titel auf den Rücken: Historia Cahilliensis: Ekaterina, Bd. I und II … Ekaterina: Architektonische Schriften … Ein Überblick über die Cahill-Literatur des 18. Jahrhunderts … Manche von ihnen sahen auch wie Flugblätter aus, wie Notizen, die aus einem Ringbuch herausgerissen worden waren. Es würde schwierig werden, hier irgendetwas Hilfreiches zu finden.
    Amy zog ein dickes Buch mit dem Titel Ursprünge der Cahills: Ein Kompendium zeitgenössischer Forschung heraus.
    »Wir sollen einen Hinweis finden, nicht Geschichte studieren«, schnauzte Dan.
    »Aber wir wissen so wenig über die Familie Cahill«, sagte Amy.
    Natalie sah von einem Buch auf, das sie gerade durchblätterte. »Ich weiß nicht, warum eure Eltern euch nie gesagt haben, zu welchem Zweig ihr gehört. Wir kannten die ganze Familiengeschichte schon, bevor wir laufen konnten.«

    Ian beobachtete, wie Amys Gesichtszüge erstarrten. Er fühlte ein leichtes Flattern in seinem Inneren. Es musste wohl so etwas wie Sympathie sein - ein Gefühl, das er des Öfteren für Banker verspürte, an Tagen, an denen sich der Aktienmarkt schlecht entwickelte. Aber dieses Gefühl hier, es war doch irgendwie … lebendiger.
    Er versetzte seiner Schwester einen Tritt. »Natalie, hast du deinen Sinn für … Grazie verloren?«
    Sie funkelte ihn einen Moment lang böse an, bis sie die Anspielung auf Dans und Amys verstorbene Großmutter Grace verstand.

    »›Der Stammbaum der Familie Cahill lässt sich zu dem ebenso brillanten wie exzentrischen Gideon Cahill und seiner Frau Olivia bis in das Dublin des frühen 16. Jahrhunderts zurückverfolgen‹«, las Amy laut vor.
    Alistair lächelte ermutigend. Seine Nichte war so aufgeregt, dass sie die Worte kaum herausbrachte.
    »›Manche behaupten, dass Gideon Cahill eine Entdeckung gemacht habe, die den Lauf der Menschheitsgeschichte verändern konnte‹«, fuhr Amy fort. »›Doch worin diese Entdeckung bestand, konnte niemals herausgefunden werden. Bei einem verheerenden Feuer im Jahre 1507 brannte das Heim der Familie Cahill beinahe vollständig nieder. Fast alle Familienmitglieder konnten entkommen. Nur Gideon, der verzweifelt versucht hatte, die Arbeit seines Lebens zu bewahren, wurde tot an seinem Schreibtisch aufgefunden.‹«

    »Was haben die Cahills nur immer mit dem Feuer?«, flüsterte Dan.
    Alistair fühlte, wie sich seine Brust verengte. Die Kinder hatten so viele Tragödien erleben müssen - das Feuer, das ihnen zuerst ihre Eltern nahm und später auch noch Grace’ Anwesen, das einzige Zuhause, das die Kinder jemals kennengelernt haben.
    Ihm wurde wieder einmal bewusst, warum er sich niemals eigene Kinder gewünscht hatte: damit wäre er das Risiko eingegangen, sich um sie zu sorgen. Und diese Art Gefühl konnte man sich auf der Suche nach den 39 Zeichen eigentlich nicht leisten.
    »›Zeitgenössische Quellen berichten,

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