Die 39 Zeichen 03 - Das Schwert der Samurai
dass Gideon zur Zeit seines Todes die Geheimnisse der Alchemie studiert hat - und wie man unedle Metalle in Gold verwandeln konnte‹«, las Amy weiter. »›Er suchte nach einer Substanz, die unter dem Namen Stein der Weisen bekannt war. Doch diese Substanz existierte nicht - noch nicht. Zu Gideons Zeit galt sie aber als das höchste erstrebenswerteste Gut. Da er noch vollkommener als Gold sein sollte, wäre der Stein, der auch als Alkahest bekannt war, mächtig genug, um alle anderen Substanzen in Gold zu verwandeln.‹«
»Danke Ms McGonagall«, sagte Dan, der sich wütend durch einen Stapel loser Blätter wühlte. »Mach ruhig weiter, aber versuch beim nächsten Mal doch leise zu lesen .«
»Aber versteht ihr denn nicht?«, rief Amy und sprang von ihrem Sitz auf. »Wir haben es geschafft!«
»Was geschafft?«, fragte Dan.
Amy packte ihren Bruder und wirbelte ihn herum, wie sie es das letzte Mal getan hatte, als er drei Jahre alt gewesen war. »Gideon hat diese Entdeckung gemacht, ›die den Lauf der Menschheitsgeschichte verändern konnte‹! Er hat das Rätsel um den Stein der Weisen gelöst. Wir haben das Geheimnis der 39 Zeichen entdeckt !«
»Was?«, fragte Ian verdutzt. »Du hast den Code des Pergaments entziffert? Den Hinweis?«
»Nein - etwas, das viel größer ist als der nächste Hinweis«, sagte Amy.
Natalie ließ sich ärgerlich auf einen Stuhl fallen. »Haben wir jetzt verloren? Ich hasse es, mit Dan in einem Team zu sein.«
Alistair sah Amy über die Schulter und schob dabei die Kabras beiseite, die sich dicht um das Buch drängten. Amy blätterte zu einer Tabelle mit alchemistischen Symbolen:
Amy holte die Münze aus ihrer Tasche. »Die Form - für den Stein der Weisen - sie ist auf dieser Münze abgebildet!«, rief sie.
»Cool«, erwiderte Dan. »Aber was ist so toll daran?«
»Siehst du das denn nicht?«, wiederholte Amy ungehalten. »Diese Seite verrät das ganze Geheimnis. Da wo uns die 39 Zeichen am Ende hinführen werden!«
»Das heißt, wenn wir sie alle gesammelt haben …«, sagte Dan und ein Grinsen breitete sich langsam auf seinem Gesicht aus.
»… werden wir in den Besitz eines der größten alchemistischen Geheimnisse gelangen - des Steins der Weisen!« Amy steckte die Münze wieder in die Tasche und sah auf das Buch. »Wir finden schon noch heraus, wie die Münze da hineinpasst. Aber hört zu …«
»›Nach dem Feuer von 1507 flohen Thomas und Kate von Irland nach England. Sie hatten heimlich einige Überreste der Arbeit Gideons dabei - die sie fortzusetzen gelobten. Thomas heiratete und gründete eine Familie, doch er begann, seine Schwester und die gemeinsame Aufgabe zu vernachlässigen. Die wütende Katherine nahm Reißaus und nahm dabei etwas von solcher Bedeutung mit, dass Thomas alles stehen und liegen ließ, um sie zu verfolgen. Nachdem er es in Paris, Venedig und Kairo versucht hatte, gab Thomas auf. Da er sich von der wilden harten Kultur der Samurai angezogen fühlte, ließ er sich in Japan nieder, wo er ein einfaches Leben führte. Sein jüngster Sohn, Hiyoshimaru, wurde später zu Toyotomi Hideyoshi.‹«
»Die Kahle Ratte war Thomas’ Sohn - der Sohn des ersten Tomas?«, fragte Dan. »Das klingt vielversprechend.«
Alistair warf einen misstrauischen Blick auf die Kabras. Er konnte ihre maskenhaften, sarkastischen Gesichtsausdrücke lesen - ihre Ungeduld darüber, dass Dan und Amy Dinge lernten, die die anderen Teams schon seit Langem wussten. Er wusste, dass es sie einiges an Anstrengung kostete, die Cahills beim Kennenlernen ihrer Familiengeschichte nicht zu unterbrechen. Doch bisher waren Amy und Dan auch ziemlich gut darin gewesen, neue Hinweise zu finden, Hinweise, die die anderen übersehen hatten.
Und hier waren sie eindeutig wieder etwas auf der Spur.
»Können wir nicht einfach über LOS gehen, 200 Dollar kassieren und zu den Teilen kommen, die wir noch nicht kennen?«, fragte Natalie gähnend.
»Na, dann beweg deinen Hintern, Natalie, und lass uns weitersuchen«, sagte Dan. »Wir sind … 37 Hinweise von dem Geheimnis entfernt!«
Er wirbelte herum, stopfte ein Buch zurück ins Regal und griff sich ein anderes. Dabei fiel ein altes zerfleddertes Exemplar, das auf der Kante des Regals balancierte, herunter.
Alistair zuckte zusammen. »Vorsichtig, einige von denen sind unbezahlbar!«, warnte er. Er bückte sich, um das empfindliche Buch aufzuheben, und betrachtete dabei die handgeschriebenen japanischen Schriftzeichen auf dem Einband. »Das
Weitere Kostenlose Bücher