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Die 39 Zeichen 06 - Gefahr am Ende der Welt

Titel: Die 39 Zeichen 06 - Gefahr am Ende der Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Watson
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Dan. »Er wusste, dass sie nach ihm suchte. Es war das Jahr, in dem sie bei ihm aufgetaucht war.«
    »Wir wissen aber nicht genau, ob sie eine Madrigal war«, schwächte Amy seine Vermutungen ab. Sie brachte es immer noch nicht über sich, von ihrem großen Vorbild so etwas Schreckliches zu denken. »Vielleicht war sie auch hier, um ihn vor den Madrigals zu beschützen.«
    »Unsere Eltern haben das bestimmt auch gesehen«, sagte Dan. »Aber wie sind sie hier reingekommen? Und hinaus?«
    »Vielleicht haben Mama und Papa in Kens Raum übernachtet und nachts die Wand aufgebrochen«, grübelte Amy. »Und dann haben sie sie wieder repariert.«
    »Sie könnten ein paar Nägel und einen Hammer dort gelassen haben«, überlegte Shep weiter, »und die Werkzeugkiste haben sie wieder durch die Öffnung geschoben. Die sieht nicht besonders alt aus.«
    »Ken hätte sie wahrscheinlich nicht einmal gehört«, sagte Dan. »Schließlich ist er schwerhörig.«

    »Papa war ziemlich gut in handwerklichen Dingen, Mama auch«, erklärte Amy. »Sie haben in unserem alten Haus viel selbst renoviert.«
    »Hey, vielleicht sind wir Ekaterinas!«, flüsterte Dan.
    Er ging näher an den Lüftungsschacht und starrte die Wand an. »Da ist eine Zeichnung und so was wie ein Zitat.«
    Es war teilweise von dem wiederkehrenden Schriftzug »Ring of Fire« überschrieben:

    »Das klingt aber traurig«, sagte Amy.
    »Klingt für mich wie der Leitsatz der Cahills«, murmelte Dan. »Erzähl so viele Lügen wie nur möglich.«
    »Sieh dir die Zeichnung an. Sieht aus wie eine Eistüte, die auf dem Kopf steht. Mit Pfeilen dran.«
    »Mir persönlich sind Zuckerstreusel lieber«, witzelte Dan.
    »Ich glaube, das Viereck auf der rechten Seite soll den Raum hier darstellen«, überlegte Amy laut vor sich hin. »Ich vermute, die Lücke markiert die Stelle, wo früher die Tür war.«
    »Ich hoffe, er hat dafür nicht seinen Job aufgegeben«, sagte Dan. »Ein großer Künstler war er jedenfalls nicht.«
    » Aufrichtig sein und redlich bringt Gefahr «, las seine Schwester noch einmal. »Ich frage mich, warum er das geschrieben hat.«
    »Hat er ja nicht«, mischte sich Nellie nun ein. »Das ist von Shakespeare. Othello . Ich habe im letzten Schuljahr die Desdemona in unserer jährlichen Theateraufführung gespielt. Wir hatten das Stück in der Zukunft angesiedelt und trugen Kostüme aus Alufolie. Es war ein Knaller.«
    »Wartet mal einen Moment«, unterbrach Dan Nellies Erzählung. Er ging in die Knie und begann die Wand abzutasten.
    »Was suchst du da?«, fragte Amy.
    »Das ist doch merkwürdig, dass er das Wort Gefahr gerade hier verwendet hat. Vielleicht wollte er damit andeuten, dass er etwas versteckt hat, das in Gefahr ist.«
    Amy kniete sich neben Dan auf dem Boden und folgte seinem Beispiel.
    »Da ist ein Spalt«, rief Amy aufgeregt. »Wir brauchen etwas, mit dem wir ihn aufhebeln können.«

    Nellie kramte in der Werkzeugkiste und reichte ihr schließlich ein Stemmeisen. Amy setzte es in die Spalte und spürte, wie der Stein langsam nachgab. Sie entfernte ihn vorsichtig aus seiner Lücke.
    Dan spähte hinein. »Da ist ein Hohlraum.« Er streckte seine Hand hinein. »Ich habe etwas gefunden!« Seine Finger schlossen sich um etwas Glattes, Kaltes. Als er die Hand zurückzog, erkannte er eine kleine Metallkassette in seiner Hand. Er öffnete sie und fand darin eine Lederhülle, die mit einer Kordel umwickelt war.
    Dan entfernte vorsichtig das Bändchen. Dann öffnete er den Umschlag. Er war leer. »Das ist nicht fair!«, rief er wütend.
    Amy ließ sich enttäuscht gegen die Wand sinken. »Jemand anders ist vor uns dagewesen!«
    »Vielleicht sogar unsere eigenen Eltern!« Dan warf den Einband enttäuscht auf den Boden.
    »Warte mal.« Seine Schwester hob ihn wieder auf. »Da ist ein Monogramm aufgeprägt! R C H!«
    Sie blickte zu Dan. »Amelia suchte nach einem H, weißt du noch? Das muss Bob Troppos echter Name gewesen sein!«
    »Aber wie sollen wir den herausfinden?«, fragte Dan. »Wir wissen weder wo er geboren wurde noch wo er herkam …«
    »Es ist zumindest ein Anhaltspunkt.« Amy rappelte sich auf. »Wir brauchen den Laptop.«
    Nellie legte plötzlich einen Finger an die Lippen und lauschte angestrengt. »Da ist jemand«, flüsterte sie. »Da oben …«
    Dan ging zum Lüftungsschacht, stellte sich genau darunter und sah hindurch. Er hörte Stimmen, konnte aber außer dem Himmel über ihm nichts sehen.

    »Hier ist es«, sagte jemand. Plötzlich

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