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Die 39 Zeichen 06 - Gefahr am Ende der Welt

Titel: Die 39 Zeichen 06 - Gefahr am Ende der Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Watson
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es euch ansehen«, sagte er zu Amy und Dan. »Das alles ist mindestens 50 Jahre her, deshalb glaube ich nicht, dass ihr etwas Brauchbares finden werdet. Aber ihr könnt es gerne versuchen.«

Sechzehntes Kapitel
    Wenig später kniete Amy in der Kammer auf dem Boden. »Ken hat recht. Hier ist nichts. Das ist alles viel zu lange her.«
    Sie hatten den schlicht eingerichteten Raum sorgfältig untersucht, auch den kleinen Schrank. Von der Unterkunft, die Bob Troppo sich gemacht hatte, war nichts übrig geblieben.
    »Ich hasse Sackgassen«, murmelte Dan. »Ich war mir sicher, dass wir hier etwas finden.«
    Erschöpft standen sie auf und kehrten in den buntdekorierten Flur zurück. Amy drehte sich noch einmal um und warf einen letzten Blick in die Kammer. Sie erstarrte. Dann deutete sie auf die Wand oberhalb der Tür. »Dan, sieh mal!«
    Zwischen alten Postkarten aus aller Welt, poppigen Bildern und Kritzeleien war eine schlichte Abbildung zu sehen.

    Amy zeigte auf das Herz. »Das hat Mama gezeichnet«, sagte sie aufgeregt. »Das weiß ich genau. Es wurde mit einem lila Stift
gemalt! Und sieh mal, die Augen sind rot, und das Lächeln ist blau. Sie hat uns immer Waffeln in Herzform gemacht, mit Erdbeeren als Augen und einem Mund aus Blaubeeren.«
    »Das macht doch jede Mutter«, sagte Dan.
    »Aber ist auch bei allen das Lockenhaar aus Zucchini? Sieh mal! Grün!«
    Dan sah sie gequält an.
    »Ich habe die Zucchini immer in Sirup getaucht.«
    »HA«, machte Dan.
    »Na gut, ich weiß, das ist nicht gerade appetitlich, aber …«,
    »Nein, H-A. Das könnte für Hope und Arthur stehen. Sie waren wirklich hier!« Dan war plötzlich kalt und er zitterte. Ihm war, als wäre der Geist ihrer Eltern bei ihnen, dort, unter der Erde.
    »Glaubst du, sie wussten, dass wir später einmal herkommen würden?«, flüsterte Amy.
    Dan schüttelte den Kopf. »Sie konnten doch nicht ahnen, dass wir auf die Jagd nach den Zeichen gehen würden. Hat Grace die Sache mit den Waffeln und der Zucchini gewusst?«
    Amy nickte. »Klar. Sie hat sie auch gemacht.«
    »Dann muss es eine Botschaft für Grace sein«, sagte Dan. »Sie haben ihr mitgeteilt, wo sie hinmuss.«
    Dan deutete auf den Text. SEI MINE . Das muss doch MEIN heißen. Oder … Natürlich! Damit ist die alte Mine gemeint! «
    Es war Spätnachmittag, aber noch immer unerträglich heiß. Die Luft flirrte über dem Boden. Dan kniff die Augen zusammen, um die Karte zu lesen, die Ken ihnen gezeichnet hatte.
Sie standen auf dem Hügel hinter Kens Haus. Oder besser gesagt, standen sie auf Kens Haus.
    »Da hinten, da ist ein altes Opalfeld, seht ihr?«, hatte Ken erklärt. »Passt also auf die Grubenlöcher auf, sie sind nicht alle markiert. Der alte Lüftungsschacht für Fossies Raum ist immer noch da. Er liegt in der Nähe der orangefarbenen Flaggen, die im Kreis angeordnet sind. Nehmt den ersten Stollen hinter den Flaggen. Und geht genau so zurück, wie ihr hineingegangen seid. Alles verstanden? Na, dann los!«
    Sie ließen ihre Taschen und Saladin bei Ken zurück, der ihnen für die Nacht Zimmer vermietete. Jeff musste wieder an die Arbeit, denn eine Busladung Touristen wartete auf ihn. Doch Shep, Nellie, Amy und Dan machten sich auf den Weg zum Schacht. Bald sahen sie die Warnflaggen, die sich leuchtend orange gegen den blauen Himmel abhoben.
    »Da drüben ist der Lüftungsschacht«, sagte Shep und zeigte mit dem Finger darauf. »Wir nehmen also den Stollen dahinter.«
    »So habe ich mir das eigentlich nicht vorgestellt, als ich mich bereit erklärte, euch herzubringen«, fügte er hinzu und machte einen Bogen um ein Loch. »Ein paar Sehenswürdigkeiten, ein bisschen Erholung, klar. Aber in einen alten Stollen zu kriechen, finde ich nicht besonders entspannend.«
    »Du musst nicht mitkommen«, entgegnete Dan. »Du kannst auch in der Kneipe auf uns warten.«
    »Ich lasse euch da auf keinen Fall allein reingehen«, betonte Shep. »Früher habe ich mich nicht besonders gut um euch gekümmert, aber jetzt ist das anders.« Er grinste. »Ich muss euch schließlich vor Amelia Earharts Geist beschützen. Und vor dem Rektor ohne Gesicht.«

    »Stellvertretenden Rektor«, verbesserte ihn Dan.
    »Wir sind da«, sagte Nellie. Sie standen vor einem Stolleneingang. Eine Eisenleiter führte senkrecht in die Tiefe, wo man nicht einmal mehr die eigene Hand vor Augen erkennen konnte.
    »Gut, dann mal los«, sagte Shep. »Wenn wir in einer Stunde nicht wieder zurück sind, wird Jeff nach uns suchen. Es sei denn,

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