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Die 39 Zeichen 06 - Gefahr am Ende der Welt

Titel: Die 39 Zeichen 06 - Gefahr am Ende der Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Watson
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auf die Schlange zu.
    Alle hielten erschrocken den Atem an und blickten entsetzt auf das Tier. Nur noch Dans Keuchen war zu hören.
    Der Inhalator war nur wenige Zentimeter vor der Schlange liegen geblieben.
    Dan atmete immer schwerer und er presste sich die Hände auf die Brust.
    »Ich hole ihn«, sagte Nellie entschlossen.
    »Nein.« Sheps Stimme war ruhig, aber bestimmt. Mit dem Hammer in der Hand, nur für den Fall, dass die Schlange angriff, ging er auf das Tier zu. Die Schlange züngelte. Shep stieß das Asthmaspray mit dem Fuß zu Nellie hinüber. Als sich die Schlange bewegte, sprang er zurück. Der Taipan rollte sich zufrieden wieder zusammen.
    Amy atmete erleichtert auf.
    Nellie stieß mit dem Schuh eine Spinne vom Inhalator, hob ihn auf und gab ihn an Dan weiter.
    Der Junge spürte sofort, wie sich seine Lungen weiteten. Auch das Rasseln ließ nach, doch der Druck auf die Brust blieb,
und Dan atmete weiterhin schwer. Es war zu viel Staub in der Luft, und dass er sich eine Höhle mit giftigen Tieren teilen musste, machte die Sache nicht gerade leichter. Als kleine schwarze Punkte vor seinen Augen zu tanzen begannen, beugte er sich nach vorn.
    Panik macht es nur schlimmer , sagte er sich.
    »Ruhig weiteratmen, ganz ruhig, Dan«, redete Nellie auf ihn ein. Sie drehte sich zu Shep um. »Wir müssen Dan hier rausbringen. Er braucht dringend medizinische Hilfe.«
    Eine Spinne krabbelte über Amys Schuh. Sie kreischte und sprang zur Seite.
    »Keine Sorge, die ist nicht giftig«, beruhigte Shep sie. »Hol mal den Werkzeugkasten«, bat er Nellie. »Vorsicht, pass auf, dass da drinnen nichts herumkriecht.«
    Behutsam nahm Nellie die Kiste hoch und reichte sie Shep.
    »Dann wollen wir Ken mal einen Überraschungsbesuch abstatten«, sagte Shep. »Wir müssen nur einen neuen Durchbruch schlagen. Halt durch, Dan.« Er bearbeitete die Wand mit dem Hammer und kurz darauf sprang das erste Stück Fels ab.
    »Hast du noch einen zweiten Hammer?«, fragte Nellie. »Dann kann ich helfen.«
    »Ihr beiden, ihr behaltet den Taipan und die beiden Spinnen im Auge«, befahl Shep Amy und Dan. »Wenn sie näher kommen, gebt Bescheid.«
    Nach wenigen Minuten hatten Shep und Nellie ein Loch geschlagen, das groß genug war, um hindurchzuklettern. Dan ging zuerst und dann krabbelten auch die anderen drei in Kens Wandschrank.
    Dan setzte sich auf den Boden und rang nach Luft.

    »Er braucht einen Arzt«, sagte Nellie besorgt.
    »Ruf Jeff an. Sag ihm, es ist ein Notfall«, entgegnete Shep. »Und er soll auch gleich die Polizei benachrichtigen.«
    Als sie in der Praxis eintrafen, ging es Dan schon wieder besser. Der Arzt untersuchte ihn und riet ihm, sich künftig von den Opalminen fernzuhalten. Dan war sofort einverstanden.
    »Das ist das erste Mal, dass ich dich zu einer Autoritätsperson Ja, Sir habe sagen hören«, grinste Nellie, als sie wieder in Kens Auto saßen. Sie legte ihm einen Arm um die Schultern und küsste ihn sogar auf den Kopf. Dan ließ es sich gefallen. »Wehe, du jagst mir noch mal so einen Schrecken ein, Dude«, drohte sie. »Dann kannst du was erleben.«
    »Genau«, fügte Amy hinzu. »Um Minen machen wir in Zukunft besser einen großen Bogen.« Sie sagte die Worte leicht dahin, war aber innerlich noch völlig aufgelöst, nachdem sie ihren Bruder so blass und krank erlebt hatte.
    Ken war nicht besonders erfreut, als er einen Blick in sein Gästezimmer warf und feststellte, dass im Wandschrank die Rückwand fehlte. Davon einmal abgesehen, trieb sich auf der anderen Seite der Mauer eine Menge giftiger Tiere herum. Mithilfe von Experten aus Coober Pedy wurden die Schlange und die Spinnen eingefangen und weggebracht. Die Polizei stellte Fragen, auf die Dan und Amy keine Antwort hatten. Shep wurde die Sorgenfalten auf der Stirn gar nicht mehr los. Schließlich boten sich Jeff und Shep an, Ken in die Kneipe zu begleiten, um ihn ein wenig zu beruhigen.
    Es war ein langer Tag gewesen, aber Amy juckte es in den Fingern, den Initialen auf den Grund zu gehen, die sie auf dem
Lederumschlag gefunden hatten. Nach einem schnellen Abendessen warf sie sofort den Laptop an.
    »Also gut«, sagte sie und legte die Finger auf die Tasten. »Wonach suchen wir? Wenn ich einfach nur die Buchstaben RCH eingebe, kommen wir sicher nicht weiter.«
    »Vielleicht sollten wir davon ausgehen, dass das C für Cahill steht?«, schlug Dan vor.
    Amy nickte. »Das habe ich mir auch schon gedacht. Und wenn wir wissen, dass er 1896 in Sydney war, dann können

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