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Die 39 Zeichen 07 - Die Spur des Zulu-Kriegers

Die 39 Zeichen 07 - Die Spur des Zulu-Kriegers

Titel: Die 39 Zeichen 07 - Die Spur des Zulu-Kriegers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Lerangis
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Nacht. Sie hatte die Stimme aus dem Arbeitszimmer gehört, kurz nachdem sie der Radau geweckt hatte.
    Es war Alistairs Stimme gewesen .
    Alistair hatte den Brand nicht gelegt. Aber er hätte etwas sagen können. Er hätte es verhindern können …
    »Amy …?«, fragte Alistair. »Ist alles in Ordnung, Liebes?«

    Amy sah ihm in die Augen. »Warum hast du es ihnen verschwiegen – dass du das Gedicht gestohlen hast?«
    »Ich … dies ist wohl kaum der rechte Ort …«, stammelte Alistair.
    »Du hättest es ihnen sagen können«, sprach Amy weiter. »Du hättest rufen können: ›Ich habe das Gedicht!‹ Sie rannte mitten zurück ins Feuer, Onkel Alistair!«
    »Ich musste mich damals mit so vielen Leuten auseinandersetzen«, erklärte Alistair. »Ich konnte kaum noch klar denken. Eisenhower Holt kam auf die hirnamputierte Idee, wir könnten den Gartenschlauch der Nachbarn nehmen …«
    »Eisenhower Holt war auch da?«, unterbrach ihn Amy.
    »Genau wie seine Frau, Mary-Todd«, entgegnete Alistair.
    Dans Gesicht glühte. »Wie viele Menschen waren denn da? Und haben einfach herumgestanden und nichts unternommen, um ihnen zu helfen?«
    Eisenhower .
    Ja, Amy sah ihn nun wieder vor sich, als sie sich an jene Nacht erinnerte. Ein grobschlächtiger Mann mit rotem Gesicht und Haarstoppeln.
    Sie waren alle dabei. Als Verbündete. Sie waren vielleicht nicht alle an der Brandstiftung beteiligt gewesen, aber ohne sie wäre all das nie geschehen.
    Tränen traten ihr in die Augen, aber Amy hielt sie zurück. Ohne nachzudenken, packte sie Onkel Alistair an seinem Seidenschal und zog ihn zu sich heran. »Mir ist egal, ob du mit ihnen zusammenarbeitest oder nicht«, erklärte sie. »Jedenfalls werden sie dir das Leben schwer machen, wenn sie dich finden.«
    Sie ließ los und sprang neben Dan auf den Rücksitz. Nellie jagte den Motor hoch.

    »Wartet! Ihr könnt doch nicht …«, stammelte Alistair und hantierte verzweifelt an seiner Stockspitze herum.
    »Ach ja?«, entgegnete Nellie und trat aufs Gaspedal. »Dann sieh mal her.«

    Alistair Oh wankte aus der Abgas- und Staubwolke. Er hatte das Mädchen noch nie so wütend erlebt.
    Es war nun beinahe unmöglich, mit den Kindern zusammenzuarbeiten.
    Du hättest damit rechnen sollen , sagte er sich. Sie sind Grace’ Enkel .
    Sie waren schlau. Zu schlau. Sie hatten ihn perfekt durchschaut. Beinahe. Wenn sie nur seine Motive nicht missgedeutet hätten.
    Die Holts machten mal wieder alles zunichte, wie immer. Weiß der Himmel, wie diese Beschränkten auf die Spur nach Südafrika gekommen waren! Oder wie es ihnen gelungen war, ihn am Flughafen aus dem Hinterhalt zu überfallen. Die Fahrt im Hummer und in dem Hühnerlaster war grausig gewesen, aber kein Vergleich zu der Demütigung, als ihr Lockvogel dienen zu müssen.
    Vor uns haben sie Angst, Alistair, aber nicht vor dir , hatte Mary-Todd gesagt. Wir rücken langsam vor und scheuchen sie auf. Und du kommst hinterher und fährst sie zu uns .
    Oder du bist tot , hatte Eisenhower hinzugefügt.
    Alistair klopfte den Staub ab und hob seinen Stock auf. Niemand erinnerte sich wohl daran, dass seine »Oh Enterprises« ein stolzer Sponsor des Motorsportverbands gewesen waren. Niemand wusste, dass Alistair Oh noch mit der letzten Blechschleuder fertig wurde.

    Er sah den Hügel hinab. Der Streit dauerte noch an. Aber bald wäre er vorbei, und dann würden die Holts ihn so lange verfolgen bis sie ihn schließlich irgendwo erwischen würden. Er musste zu Fuß fliehen, so lange er noch Gelegenheit dazu hatte.
    Als er sich zur Straße wandte, sah er etwas Silbernes im Staub aufblitzen. Ein Handy. Wahrscheinlich tot, vielleicht aber auch ein Überbleibsel von einem erst kürzlich vergangenem Picknick. Wenn es funktionierte, könnte er einen Fahrdienst anrufen.
    Er nahm das Telefon in die Hand und entdeckte eine SMS-Benachrichtigung auf dem Display. Er drückte auf LESEN.
    SBS! M347.
    Wie bedauerlich, dass die Menschen sich nicht mehr in ganzen Worten austauschten. Er kannte inzwischen mfg, mMn, kp, UDIAGS und thx, aber sbs konnte er nicht deuten. Saublöde Situation vielleicht. Oder Samstag bei Susi oder Super belegte Sandwichs . Alistair durchzuckte es, als er an den Sushi Burrito Special denken musste, ein bekanntes Produkt seiner Firma, dass zu ihrem Untergang geführt hatte. Er war so besessen von der Jagd nach den Zeichen gewesen, dass er vergessen hatte, sich um die korrekte Lagerung der Lebensmittel zu kümmern. Letzten Endes waren 13 Personen

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