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Die 39 Zeichen 07 - Die Spur des Zulu-Kriegers

Die 39 Zeichen 07 - Die Spur des Zulu-Kriegers

Titel: Die 39 Zeichen 07 - Die Spur des Zulu-Kriegers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Lerangis
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tiefer im Wald und ausreichend außer Sichtweite der Lichtung, war der Yugo holpernd zum Stehen gekommen. Das Fahrerfenster war von einer dicken Schmutzschicht überzogen.
    Dann ging die Tür auf und ein glänzender zweifarbiger Anzugsschuh trat gefolgt von cremefarbenen Leinenhosen auf den Boden.
    »Seid gegrüßt, liebe Kinder«, säuselte Alistair Oh.

Zwölftes Kapitel
    »Du … hier?«, staunte Amy. »Wie bist du entkommen?«
    »Wie hast du uns gefunden?«, fragte Dan.
    »Wie hast du das Auto angekriegt?«, wollte jetzt auch noch Nellie wissen.
    »Das alles wird zur passenden Gelegenheit erklärt, meine Lieben«. Alistair deutete dringlich auf die Autotür. »Ich schlage vor, wir besteigen erst einmal diese Kutsche und fliehen vor unseren muskelbepackten Rachegöttern.«
    »Ich fahre!« Nellie spurtete zur Fahrerseite.
    »Das übernehme besser ich«, entgegnete Alistair und stellte sich ihr in den Weg.
    Amy trat einen Schritt vor, dann blieb sie abrupt stehen.
    ›Weg hier. Vorsicht.‹ So lautete die Warnung.
    Hamilton meint nicht »Vorsicht, die Holts« , dachte sie, er meint »Vorsicht, Alistair« .
    »Nein, Nellie!«, rief Amy. »Steig nicht ein!«
    Amy behielt Onkel Alistair genau im Blick. Er legte den Kopf auf die Seite und sein gelber Seidenschal warf sich dabei in Falten.
    »Wohin gehst du immer, wenn du uns im Stich lässt?«, fragte Amy.
    »Amy …?«, stockte Alistair und wischte sich mit einem weißen Taschentuch über die Stirn.
    Amy holte tief Luft und zählte bis drei. Diese Technik hatte
ihre Mutter ihr beigebracht. Manchmal brauchte es nur diesen Augenblick, um Bauchgefühl und Vernunft abzugleichen.
    »Denk mal drüber nach, Dan. Wir vertrauen ihm alles an. Er kommt immer zur rechten Zeit, um uns zu retten. Wir teilen mit ihm unsere Hinweise. Und dann verschwindet er. Was macht er mit den Informationen? Und wie konnten er und die Holts uns zeitgleich finden – mitten in Südafrika?«
    Dan sah beunruhigt zu Onkel Alistair herüber. Auch Nellie entfernte sich jetzt von der Autotür.
    »Wenn du es unbedingt wissen willst«, begann Alistair seine Erklärung und blickte nervös den Hügel hinab. »Na gut: Ich wurde in Indonesien unter falschem Verdacht festgehalten, aber ich bin entkommen. Ich habe mir ausgerechnet, dass ihr nach Pretoria marschiert, aber die meisten internationalen Flüge landen in Johannesburg. Ich konnte die Mitarbeiter einer Fluglinie überzeugen, mir die Passagierlisten zu zeigen. Es war die reinste Detektivarbeit, bei der Autovermietung herauszufinden, welches Auto ihr genommen habt, aber wir Ekaterina sind gut in solchen Dingen. Ich habe einen Fahrer genommen, der mich nach Pretoria bringen sollte. Und dann habe ich den Hummer entdeckt und Verdacht geschöpft.«
    »Und bist ihm gefolgt …«, ergänzte Amy.
    »Richtig«, antwortete Alistair. »Können wir jetzt starten?«
    »Warte«, unterbrach Dan. »Wie haben die Holts uns gefunden? «
    »Das können wir alles während der Fahrt besprechen!«, drängelte Alistair.
    »Du bist ganz schön clever, Onkel«, sagte Amy. »Du hörst, wie Nellie das Lied singt, und bamm! hast du den richtigen Hinweis. Du bist allen anderen Lichtjahre voraus. Und du willst uns
erzählen, dass ausgerechnet die Holts uns ohne deine Hilfe gefunden haben?«
    Alistair legte verwundert den Kopf schief. »Ihr vermutet also, ich sei im Bunde mit den Holts? Ich kann nicht einmal ein Gespräch mit ihnen führen!«
    »Kommt, Leute«, verkündete Nellie und öffnete die Autotür. »Wir lassen den alten Burrito-Mann hier, bei den Frankensteins. Wenn sie herausfinden, das ihr Plan nicht aufgegangen ist, benutzen sie ihn als Fußball.«
    Nellie saß schon im Auto. Sie drehte einmal … zweimal … dreimal den Zündschlüssel, dann sprang die Kiste endlich an.
    »Ihr werdet mich doch nicht allein hier zurücklassen?« Alistair sah zu Amy. In seinem Gesicht zeigte sich Erschütterung, beinahe Panik. Diesen Ausdruck kannte sie bereits von dem Feuer vor zwei Tagen.
    Er war bereit, uns das Leben zu retten. Er wollte für uns vom Fensterbrett springen, und dann kam Irina.
    Aber Amy kannte diesen Blick auch schon von einem früheren Moment. Vor sieben Jahren. Als er in ihr Haus gekommen war, um ein Gedicht zu stehlen. Ein Gedicht mit einem versteckten Hinweis. Ein Gedicht, von dem sich Hope Cahill und Arthur Trent erhofft hatten, es würde das Rätsel um die Zeichen lösen.
    Wir wollen nur zurück, was uns gehört.
    Irgendjemand hatte diesen Satz gesagt, in jener

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