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Die 39 Zeichen 07 - Die Spur des Zulu-Kriegers

Die 39 Zeichen 07 - Die Spur des Zulu-Kriegers

Titel: Die 39 Zeichen 07 - Die Spur des Zulu-Kriegers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Lerangis
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denn da rein?«, fragte Nellie.
    »Wollen wir da überhaupt rein?«, erwiderte Amy. »Könnte doch alles ein Irrtum sein. Churchill hat diese Koordinaten vor über einhundert Jahren aufgeschrieben. Wir wissen doch gar nicht, ob die Tomas wirklich hier sind. Was ist, wenn sie schon weitergezogen sind?«
    Nellie musterte das Gebäude mit skeptischen Blicken. »Sieht nicht besonders nach Tomas aus.«

    Dan dachte nach. Churchill hatte die Koordinaten für einen Hinweis der Tomas angegeben. Und Mr Mindlis Bericht ließ ahnen, dass diese Leute womöglich zum Tomas-Zweig gehörten. Aber auch normale Unternehmen konnten sehr unfreundlich auftreten. »Lasst uns das Gebäude mal abchecken«, schlug er vor und rannte schon um die nächste Ecke. »Passt auf die Büsche auf.«
    »Warum?«, fragte Amy.
    »Wir sind hier in Südafrika«, erwiderte Dan. »Da, wo die Kobras herkommen. Und damit meine ich nicht so süße Typen wie Ian.«
    Er folgte der Gebäudefront bis zur gegenüberliegenden Seite, an der der Hügel sanft abfiel. Aus der Rückseite des Gebäudes ragte eine hässliche verrostete Metallkonstruktion empor, die aussah wie die Überreste eines Warenlagers. An ihr waren ganze Reihen blau glänzender Sonnenkollektoren befestigt. Ein weißer Palisadenzaun umgab das Warenlager und zog sich von der Mauer des größeren Gebäudes bis nach unten zum Hügel. Gerade öffnete ein erschöpft wirkender Gärtner eine Tür zum Lager. Er bedachte die drei mit einem mürrischen Blick und deutete ihnen, schnellstens zu verschwinden. Dann ging er hinein.
    »Das nennt sich ökologische Wiederverwertung«, meinte Amy. »Unten ein altes Gebäude, oben neue Sonnenkollektoren. «
    Am Zaun hing ein Warnhinweis in mehreren Sprachen. VORSICHT, KEIN ZUTRITT. ENERGIEKOLLEKTOREN.
    »Also gut, ich hab’s kapiert«, sagte Nellie. »Laufen wir wieder runter, kaufen uns was Schönes auf dem Markt und reißen ein paar Antilopenwitze, ja?«

    Aber Dan hatte etwas entdeckt. Er betrachtete einen Holzmast, der an dem größeren Gebäude befestigt und mit einem Glasstreifen versehen war. Mehrere dieser Pfähle standen verstreut auf der Grasfläche zwischen dem Palisadenzaun und der Solaranlage – wie die Überreste eines alten Zauns innerhalb des neuen. »Amy, hast du irgendwelche Münzen dabei?«
    Amy holte ein paar indonesische Rupien hervor und gab sie ihrem Bruder. Der holte Schwung und warf sie gegen das alte Gebäude.
    Dssit! Dssit! Dssit! Dssit!
    Ein Geldstück nach dem anderen fiel Funken sprühend und von kleinen Rauchfahnen gefolgt zu Boden.
    »Booaaah«, staunte Nellie. »Wie hast du das denn hingekriegt? «
    »Da ist eine unsichtbare Photozelle«, erklärte Dan. »Alles, was zu nahe rankommt, wird gebrutzelt. Ich schätze, der Gärtner wird es ein- und ausschalten.«
    »Die grillen Leute, um ihre Solaranlage zu schützen?«, stutzte Amy.
    »Komm, die sehen wir uns mal genauer an.« Dan rannte schon zum Eingang.
    Amy konnte ihn noch vor dem Warnschild einholen. »Wachhunde … Starkstrom … Wer geht voran?«
    »Vielleicht gibt es ja auch eine Klingel«, meinte Nellie.
    »Könnte auch schlimmer sein«, beruhigte Dan sie. »Zumindest steht da nicht …« Aus dem Augenwinkel sah er etwas im Gras vorbeihuschen. »SCHLANGE!«
    Amy verdrehte die Augen. »Sehr witzig.«
    »Nein! Amy, dort!«

    »Ghhh … gchhh …« Die Worte blieben Amy im Halse stecken. Bevor sie noch nach unten schauen konnte, spürte sie bereits das Gewicht auf ihren Schuhspitzen. Als sie es dann doch tat, waren ihre Füße unter dem gleitenden grünen Körper einer Schlange begraben, die bestimmt zwei Meter maß.
    »Eine Mamba«, flüsterte Dan, sich an den Biologieunterricht erinnernd. Schlangen gehörten zu den wenigen Themen, die ihn in der Schule wachhielten. »Nicht bewegen. Solange der Kopf am Boden bleibt, dürfte nichts passieren.«
    Amy zitterte. Ihr Gesicht war kreidebleich. Der Großteil des Schlangenkörpers war nun über ihre Füße hinweg … jetzt noch der Schwanz… ja, gleich…
    ZACK!
    Die Eingangstür wurde aufgerissen. Amy fuhr zusammen.
    Mit einem wütenden Zischen stellte sich die Schlange im Gras auf.
    »Dan!«, schrie Amy.
    Ein Mann kam über den Steinplattenweg auf sie zugestürzt. Er war dunkelhäutig und über zwei Meter groß. Sein Hemd spannte sich über seinem gewaltigen Bauch, und eine Narbe zerteilte sein linkes Lid und zog sich über die Wange bis zum Unterkiefer. Er starrte sie mit blutunterlaufenen Augen an. In der rechten Hand hielt er ein

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