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Die 39 Zeichen 07 - Die Spur des Zulu-Kriegers

Die 39 Zeichen 07 - Die Spur des Zulu-Kriegers

Titel: Die 39 Zeichen 07 - Die Spur des Zulu-Kriegers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Lerangis
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noch einmal nach.
    »Natürlich kompletter Blödsinn!«, schimpfte der alte Mann. »Aber sie haben Shaka gesagt, er könne einer von ihnen sein, zu ihrer Familie gehören. Und Shaka hat ihnen vertraut. Er hätte niemandem vertrauen sollen! Er hätte Fynn das aniklwa geben sollen!«
    »Vater, bitte. Fang nicht wieder davon an«, beschwichtigte Mr Cole. Er führte seinen Vater fort und hob wie zur Entschuldigung die Schultern. »Seht euch nur in Ruhe um.«

    »Die Tomas!«, raunte Amy, als Nellie wieder auf die Autobahn fuhr. »Von ihnen hat Mr Cole geredet.«
    »Dicke Fleischklopse, die nach Shaka und Churchill fragen«, überlegte Nellie laut. »Könnte passen.«
    »Und sie haben ein Schild gestohlen, das zufällig das Tomas-Wappen trug«, bemerkte Dan. Er hatte sich erneut in seine Shaka-Biografie vertieft.
    »Erinnert ihr euch, wie Mr Holt herumgejammert hat?«, fragte Amy. »Von wegen, die anderen Tomas hätten den Hinweis gefunden, bla bla blubb? Ich dachte, er sei paranoid oder so, aber vielleicht hatte er recht. Vielleicht waren die Diebe, die dieses Museum besucht haben, auch diejenigen, die schließlich den Hinweis entdeckt haben.«
    »Fynn – okay, jetzt hab ich ihn!«, verkündete Dan und zeigte auf eine Seite in seinem Buch. »Von dem hat der alte Mann
geredet: Henry Francis Fynn. Nach einer Schlacht hat er Shaka mit medizinischer Hilfe und Waffen unterstützt. Shaka war ihm so dankbar, dass er den Briten erlaubt hat, sich im Zulu-Königreich aufzuhalten. Und dann fing es an, übel zu werden. Richtig übel. Jahre später hat Fynn Shaka dann als Monster bezeichnet.«
    Amy nickte. »England hat versucht, Südafrika zu kolonisieren, und das hauptsächlich der Diamanten wegen.«
    »Richtig!«, sagte Dan. »Und überhaupt, Shaka war auch ohne die europäischen Gewehre ein Superstar. Vor ihm haben sich rivalisierende Stämme einfach mit langen Speeren beworfen. So von wegen, er fliegt und fliegt und fliegt, wollen wir inzwischen einen Kaffee trinken? Und Shaka sagte dann: ›He, Mann, kurze Speere sind viel besser. Mit denen kannst du dich bis zur hässlichen Fratze deines Feindes vorkämpfen, und dann nur noch Bamm! Rein damit! Aaahhh!‹ «
    »Schon mal drüber nachgedacht, Schriftsteller zu werden?«, meinte Nellie spöttisch.
    »Steht in deinem Buch, was isipho ist?«, fragte Amy.
    »Negativ«, antwortete Dan und schüttelte den Kopf.
    »Fynn und die anderen Euopäer … sie haben Shaka gesagt, er gehöre zur Familie. Das hat der alte Mann doch erzählt«, überlegte Amy. »Vielleicht war Shaka doch ein Cahill. Nicht durch Geburt, sondern durch etwas, das sie ausgetauscht haben. Das isipho .«

    Unter Carlos’ Führung gelangten sie aus Durban heraus und fuhren in Richtung Nordwesten bei 29.086341 / 31.32817. Kleine Dörfer zierten die Landschaft, jedes eine Ansammlung von runden Lehmhütten mit strohgedeckten Dächern. In einem
Dorf trieben einige Männer Rinder in einen klapprigen Holzpferch. In einem anderen winkte Dan Arbeitern zu, die Steine aus Lehm herstellten und sie zu perfekten rotbraunen Stapeln zusammentrugen. Einmal musste Nellie scharf ausweichen, weil Frauen über die Straße liefen, die jeweils eine Unmenge an Zweigen auf dem Kopf trugen. Als der Yugo an einem Freiluft-Klassenzimmer mit kleinen Kindern vorbeifuhr, blickten diese genauso gelangweilt drein wie Schüler überall auf der Welt.
    »Straße unbekannt«, verkündete Carlos jetzt. »Bei der nächsten Möglichkeit rechts abbiegen.«
    Nellie hielt an. Rechts von ihnen umringten Menschen mehrere Decken, auf denen Kleider, Schmuck, Kunsthandwerk und Essen ausgebreitet waren. Rundherum sang und tanzte man, Kinder tobten und spielten, und ältere Leute, die wie Könige und Königinnen am Rand thronten, wurden eifrig bedient und unterhalten. Die meisten Dorfbewohner trugen alltägliche, westlich geprägte Kleidung, doch einige sah man auch mit bunten Federn, Kalbshäuten und perlenbestickten Kleidern.
    »Ein Straßenmarkt«, staunte Dan. »Nur ohne Straße.«
    »Sawubona! Willkommen!«, rief einer der Händler, ein junger Mann, der ein Leopardenfell trug, mit passendem Stirnband. Er deutete auf das Gewusel um ihn herum und erklärte mit einem abgehackten, starken Akzent: »Wir haben Ketten, Figuren, Essen! Kommt! Ich bin Mondli – Mondli , das ist das Zulu-Wort für den, der füttert. Und wer seid ihr?«
    »Dan«, antwortete Amys Bruder. »Das amerikanische Wort für den, der futtert. Was feiert ihr?«
    »Pensionstag! Die Älteren

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