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Die 39 Zeichen 07 - Die Spur des Zulu-Kriegers

Die 39 Zeichen 07 - Die Spur des Zulu-Kriegers

Titel: Die 39 Zeichen 07 - Die Spur des Zulu-Kriegers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Lerangis
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« Mondli lachte und hielt Amy einen fein gearbeiteten perlenbesetzten Rock vor die Nase. »Wäre das etwas für die junge Dame?«
    »Sowas passt eher zu… Nellie«, meinte Amy.
    Aber Nellie war mit ihren Gedanken schon woanders und blickte in die Ferne. »Seht mal. Nach Auskunft von Carlos müssen wir dahin.«
    Dan folgte ihrem Blick. Hinter dem Markt erhob sich ein von zerklüfteten Felsen durchsetztes Grasfeld steil nach oben. Auf dem fernen Gipfel des Hügels sah man eine Antilopenherde friedlich grasen. Zur linken Seite schloss sich ein Waldgebiet an. Aber Nellie fixierte ein niedriges weißes Gebäude oben auf dem Hügel.
    »Dorthin?«, fragte Mondli. »Seid ihr sicher? Darf ich fragen, weswegen ihr hier seid?«
    »Wir … äh … erforschen die Zulu-Kultur«, erklärte Dan. Amy warf ihm einen mitleidigen Blick zu.
    »Wenn das so ist, dann bleibt doch bei uns«, sagte Mondli. Er deutete stirnrunzelnd auf den Hügel. »Die Leute, die das da gebaut haben, sind keine Zulu.«
    »Wer sind sie?«, fragte Dan.
    Mondli zuckte mit den Achseln. »Weiße Leute, gelbe Leute, dunkle Leute. Es ist eine Fabrik. Sie haben uns gesagt, sie bringen uns Arbeit. Aber die Menschen, die dort gearbeitet haben, haben sich verändert.«
    »Verändert?«, wunderte sich Nellie. »Wie denn?«
    »Das ist geheim«, antwortete Mondli voller Abscheu. »Sie haben es uns nie gesagt. Ist alles sehr wichtig. Sie meinten, unseren Leute würde es besser gehen, aber das haben wir so nicht erlebt. Einige unserer jungen Männer und Frauen sind verschwunden.
Die Firma hat gesagt, sie wären versetzt worden. An geheime Orte.«
    Einer der Älteren, der bis dahin nahe bei ihnen in einem Strandstuhl gesessen hatte, kam nun auf sie zu. Er war barfuß und trug einfache, weite Kleidung. » Tokoloshe! «, sagte er, und sein zittriger Finger zeigte den Hügel hinauf. » Tokoloshe! «
    »Entschuldigt.« Mondli nickte respektvoll und führte den Mann zurück zu seinem Platz, wobei er ihn auf Zulu beschwichtigte. Als er zurückkam, deutete er Dan und Amy, ihm zu einer Stelle etwas abseits zu folgen. Im Schatten eines Baums mit einem Blätterdach, das aussah, als habe es ein Riese mit der Hand geformt, berichtete ihnen Mondli: »Wir haben versucht, diese Leute aus unserem Dorf zu vertreiben. Ich bin Universitätsabsolvent, und wir haben uns zu einer Gruppe zusammengeschlossen, die mit jemandem von da oben zusammenarbeitet. Bisher hatten wir keinen Erfolg.« Er sah wieder hinauf zu dem Hügel. »Wir haben einen Spion, aber wenn man etwas gegen diese Leute ausrichten will, braucht man wohl eine ganze Armee.«
    Dan gefiel nicht, was er da hörte. Er blickte zu dem provokanten Gebäude hinauf und schluckte. »Und wenn wir … wenn wir uns entschließen, trotz allem dort raufzugehen, was wäre dann der beste Weg?«
    Mondli zeigte auf einen Pfad, der zwischen den Felsen über den steilen Hang hinaufführte. »Ich kann euch nicht dazu raten, aber … bleibt auf dem Weg. Und macht einen großen Bogen um die Bäume. Im Wald sind Jagdfallen.« Er trat zurück und zog ein Bündel Papiere unter seinem Umhang hervor. »Von Beruf bin ich Kartograf. Meine Firma ist dabei, diese Gegend zu vermessen. Wir sind noch nicht ganz fertig, aber hier habt ihr ein erstes Exemplar. Als Souvenir.«

    »Danke.« Dan nickte. »Eine Frage noch: Was wollte der alte Mann uns sagen?«
    »Er ist ein sangoma , ein traditioneller Heiler«, erklärte Mondli. »Die meisten Menschen, die zum Hügel emporsehen, erblicken eine große Fabrik. Er sieht etwas anderes. Tokoloshe .«
    » Toko…? «, fragte Amy nach.
    »Das lässt sich nicht übersetzen«, antwortete Mondli seufzend. »Glaubt ihr an die Seele? Die tokoloshe stehlen die Seele. Sie nehmen sie und sie kommt nie zurück.«

Zwanzigstes Kapitel
    WACHHUNDE
STARKSTROM
ALARMANLAGE
ZUTRITT VERBOTEN!!!
    Dan bestaunte das Schild über dem verschlossenen Tor. Dahinter lag ein von Büschen flankierter Steinplattenweg, der zu einem fensterlosen sechseckigen Gebäude aus blassem Marmor führte, dessen Schattierung sich ständig zu ändern schien. Auf einer Seite brummte eine riesige Klimaanlage, und über dem Eingang hing ein Schild mit dem Firmenlogo: UBUHLALU ELECTRONICS.
    »Sieht ja echt einladend aus hier«, kommentierte Nellie den grauen Plattenbau.
    »Ich glaube, Mr Mondli hatte recht«, meinte Amy. »Vielleicht sollten wir es lassen.«
    »Wie kommen wir

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