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Die 39 Zeichen 09 - Ruf der Karibik

Die 39 Zeichen 09 - Ruf der Karibik

Titel: Die 39 Zeichen 09 - Ruf der Karibik Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Sue Park
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her.
    »Mann«, schwärmte sie, »schmeckt das gut .«
    Würzig, aber nicht scharf. Auf jeden Fall war Thymian dabei, und vielleicht auch Muskatnuss. Oder auch Muskatblüten? Sie müsste sich unbedingt das passende Rezept heraussuchen und es selbst einmal ausprobieren.
    Dan ging es ähnlich. Und während er so vor sich hin mampfte, machte er den Mädchen einen Vorschlag: »Könn wr übr ws ndrs redn?«
    »Schluck besser erst mal runter«, riet Amy ihm.
    Da klingelte Nellies Handy. Sie nahm es aus dem Rucksack und sah aufs Display.
    »Mein Vater«, erklärte sie. Sie hatte ihm eine Nachricht hinterlassen, als sie bei Miss Alice gewesen waren, und ihn über die neu entdeckte Verwandte informiert.
    Aber jetzt musste noch über andere Dinge gesprochen werden. Sie stand vom Tisch auf, um den Anruf draußen entgegenzunehmen.
    Ein paar Minuten später kam sie kopfschüttelnd zurück. »Diese Grace. Hat immer noch ihre Finger im Spiel.«
    »W as? Wie denn?«, schoss es gleichzeitig aus Amy und Dan.
    »Ein paar Wochen bevor Grace starb, hat sie einen Brief an meinen Vater geschickt. Er fand ihn ziemlich seltsam, weil er so kurz war. Das Einzige was drin stand, war, dass er mir eine Nachricht zukommen lassen soll, wenn ich das Gegenstück zu meiner Schlange gefunden hätte.«
    »Welche Nachricht? Wie lautet sie?«, ertönte der Geschwisterchor.
    Nellie verzog das Gesicht. »Die Nachricht ist sogar noch knapper: ›c/o The Right Excellent Nanny‹«, verkündete sie. »Das c/o heißt care of , also etwa ›zu Händen von‹. Normalerweise ist das Teil einer Adresse auf einem Brief.«
    »The Right Excellent Nanny«, wiederholte Amy. »Wahnsinn. Grace hat von Anfang an damit gerechnet, dass du den fehlenden Ohrring finden würdest.«
    Der Kellner füllte inzwischen ihre Wassergläser auf.
    »Ja, aber das hört sich nicht nach Grace an, oder?«, überlegte Dan. »Klingt so gestelzt – The Right Excellent Nanny, hmmm …«
    Der Kellner horchte auf. »Ach ja, unsere Granny Nanny «, meinte er. »Waren Sie schon im Park?«
    Alle drei sahen ihn verdutzt an.
    »Im National Heroes Park «, erklärte er. »Beim Denkmal.«
    Sie hatten keine Ahnung, wovon der Kellner eigentlich sprach. Nellie fasste sich zuerst. »Welches Denkmal? Wo?«
    Jetzt starrte der Kellner sie erstaunt an. »Sie meinten doch Granny Nanny , oder?«, fragte er. »Die Nanny der Maroons? The Right Excellent Nanny ?«
    »Heißt etwa jemand so?«, erwiderte Nellie ungläubig.
    »Einer unserer jamaikanischen Nationalhelden«, bestätigte er. »Sie steht im National Heroes Park in Kingston.«
    Schon wenige Minuten später saßen die drei wieder im Auto.
    Also wieder zurück nach Kingston. Amy und Dan hielten auf der Rückbank kurz Familienrat im Flüsterton. Dann kletterte Amy aber wieder auf den Beifahrersitz.
    »Das mit den Ohrstöpseln hat sich erledigt«, verkündete sie. »Da Grace diesen Hinweis für dich vorgesehen hat, haben wir beschlossen, dass es wahrscheinlich besser ist, dich wieder mit einzubeziehen.«
    Nellie nickte zufrieden.
    »Wir wissen noch nicht genau, wonach wir suchen«, tastete sich Amy vorsichtig heran. Obwohl Nellie nun wieder dabei war, wollte sie nicht zu viel verraten. »Aber es könnte sich um ein Janus-Zeichen handeln. Wir glauben, dass Nanny wahrscheinlich eine Janus war.«
    »Also muss es etwas mit einem Wolf zu tun haben«, ergänzte Dan. »Vielleicht ein Wolfsfang! Das wär doch der Hit! Ein riesiger alter Wolfszahn!«
    Also ehrlich, wofür Jungs sich begeistern können … »Du würdest ihn wahrscheinlich sogar noch toll finden, wenn er voll Sabber wäre«, stichelte Amy. Bevor es noch ekliger werden konnte, wechselte sie das Thema: »Laptop, bitte.«
    Den Rest der Fahrt durchforstete sie das Internet nach der Right Excellent Nanny . Nanny Sharpe , auch Queen Nanny oder Granny Nanny genannt, war aus Westafrika als Sklavin nach Jamaika gebracht worden. Aber sie und ihre Brüder entkamen der Gefangenschaft. Hoch oben in den jamaikanischen Bergen gründeten sie Siedlungen für entflohene Sklaven, auch Maroons genannt. Als die Briten sie schließlich fanden, führte Nanny den Kampf an, der sie davor bewahren sollte, erneut versklavt zu werden.
    »Sie kannte alle möglichen Kriegstechniken«, informierte Amy die anderen. »Außerdem hat sie dafür gesorgt, dass die Siedlungen nur einen Zugang hatten, zum Beispiel hoch an einer Klippe, damit man kontrollieren konnten, wer ein- und ausging. Und – oh, das wird dir gefallen, Dan – sie hat

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