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Die 39 Zeichen 10 - Der Schlüssel zur Macht

Die 39 Zeichen 10 - Der Schlüssel zur Macht

Titel: Die 39 Zeichen 10 - Der Schlüssel zur Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Peterson Haddix
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diese »verlorenen Jahre«, über welche die Shakespeare-Forschung nichts weiß.
    Da war er bestimmt für die Madrigals tätig , dachte Amy. Hat nach Zeichen gesucht, vielleicht mit Lucians und Ekaterinas verhandelt und im Geheimen für ein Machtgleichgewicht zwischen den Familienzweigen gesorgt.
    Sie und Dan waren nun schon so lange bei der Zeichenjagd, dass sie etwas nur kurz anschauen mussten, um darin die Spuren der Cahills zu erkennen.
    »Mannomann!«, platzte Dan heraus. »Der Kerl soll einer von uns sein? William Shakespeare, ein Madrigal? Niemals!«
    Wieder einmal gingen Dans Gedanken in eine vollkommen andere Richtung als Amys.
    »Spinnst du?«, kreischte Amy. Das Auto schlingerte, fing sich aber schnell wieder. Amy sah betreten zu Nellie. »Tut mir leid, Nellie. Ich wollte dich nicht ablenken.«
    »Schon gut«, erwiderte Nellie und blickte dabei starr auf die Straße. »Jetzt bin ich auf der Autobahn, da könnt ihr reden. Hier fährt es sich leichter, denn es kommen mir keine Autos direkt entgegen.«
    Amy wandte sich also erneut an Dan.
    »Ich wette«, verkündete sie, »du glaubst, Shakespeare hätte ein Janus sein müssen, weil er große Kunst geschaffen hat. Oder du bist neidisch, weil die Madrigals keine Kung- Fu-Meister, Bergkletterer oder Schwertkämpfer zu bieten haben, wie ein paar andere Familienzweige. Aber fast die gesamte Menschheit ist der Ansicht, dass Shakespeare der größte Schriftsteller aller Zeiten war. Ist das nicht beeindruckend genug für dich?«
    »Ach, hör schon auf«, entgegnete Dan. »Der hat noch alles mit der Feder gekritzelt.«
    Amy spürte, wie ihr das Blut in den Kopf stieg.
    »Aber gut«, fuhr Dan fort. »Ich finde auch, dass Shakespeare echt tolle Sachen geschrieben hat.«
    Alles was Amy ihm soeben noch an den Kopf werfen wollte, verflüchtigte sich.
    »Das … das findest du also?«, stammelte sie.
    »Aber ja«, versicherte Dan. »Hast du die Sticker mit den besten Shakespeare-Beleidigungen gesehen, im Souvenirshop beim Globe? Die haben mich neugierig gemacht und da hab ich im Internet weitergesucht. Da gibt es ganze Seiten mit Shakespeare-Flüchen. Der Kerl wusste echt, wie man jemandem ordentlich die Meinung sagt. Hört mal: ›Du schmutziges Balg! Dein Mund vergiftet mehr als alles Nilgewürm! Du bist ein Geschwür, eine Pestbeule, eine aufgeschwollene Blatter!‹ Das werf ich nächstens Isabel Kabra an den Kopf! Oder den Starlings!«
    »Du bewunderst Shakespeare also nur wegen seiner Schimpfworte?«, bemerkte Amy schwach.
    »Ja, genau. Und wusstest du, dass er nicht richtig schreiben konnte?« Dan zeigte auf seinen Computerbildschirm. »Von seiner Unterschrift gibt es noch sechs Originale, und keine gleicht der anderen. Er ist der größte Schriftsteller aller Zeiten, aber er konnte nicht mal seinen Namen richtig schreiben!«
    »Zu seiner Zeit gab es keine verbindliche Rechtschreibung«, erklärte Amy. »Damals hat niemand etwas immer gleich geschrieben, das war echt verwirrend.«
    Dan kicherte.
    »Ja, aber würde Shakespeare heute leben, würde er sicher ein T-Shirt mit der Aufschrift Legastheniker dieser Welt, vereinigt euch! tragen.«
    Amy verdrehte die Augen.
    »Du bleibst nicht bei der Sache«, sagte sie. »Du meinst also, Shakespeare kann kein Madrigal gewesen sein, weil er nicht richtig buchstabiert hat?«
    »Nein«, entgegnete Dan. »Ich meine, er war zu großartig, um ein Madrigal zu sein.«
    Amy machte ein verdutztes Gesicht.
    »Jetzt versteh ich gar nichts mehr«, sagte sie. »Was willst du mir damit sagen?«
    »Also«, begann Dan. »Denk doch mal dran, was der Mann in Schwarz … äh, ich meine unser Großonkel Fiske … uns auf Jamaika gesagt hat. Dieser Cahill-Ahn Gideon hat irgendein wahnsinniges Serum entwickelt, das ihm außerordentliche Fähigkeiten in allen Bereichen verleihen sollte. Vier seiner Kinder bekamen einen Teil des Serums und es hat ihre DNA verändert. So kam es, dass die Ekaterina schlauer waren als normale Leute, und die Tomas stärker und sportlicher, und …«
    »Ja, ja, das weiß ich«, unterbrach ihn Amy. »Janes Familie bekam das künstlerisch-kreative Gen, Lukes Familie das für strategisches Können und besondere Führungsqualitäten. Und das hat die Ekaterina, Tomas, Janus und Lucians hervorgebracht, die wir heute kennen und lieben.« Sie verzog das Gesicht. »Was hat das mit Shakespeare zu tun? Wenn er ein Madrigal war, gehörte er zu keinem dieser Familienzweige.«
    »Genau«, bestätigte Dan. »Unsere Vorfahrin Madeleine kam

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