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Die 39 Zeichen 10 - Der Schlüssel zur Macht

Die 39 Zeichen 10 - Der Schlüssel zur Macht

Titel: Die 39 Zeichen 10 - Der Schlüssel zur Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Peterson Haddix
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wir wollten«, sagte er. »Amy und Dan gehören auch zu unserer Familie.«
    »Nein«, beharrte Eisenhower. »Da liegst du falsch.« Er schüttelte so heftig den Kopf, dass er sich kaum noch an der Klippe festhalten konnte. »Sie sind keine Holts! Ich bin der Mannschaftskapitän! Ich bin dein Vater! Ich bestimme, wer zu unserem Team gehört!«
    Es war furchtbar. Sein eigener Sohn klang wie diese Männer in dem halbdunklen Raum. Gestern, als sie ihn von seiner Familie weggeschleppt und ihm neue Hinweise und besondere Unterstützung versprochen hatten, wenn er nur mitmachen würde. Diese Männer hatten ihn quasi verschleppt, als Geisel festgehalten. Sie hatten von der Anzahl der Zeichen gesprochen und welche Teams einen Vorsprung hatten und behauptet, niemand habe genug Zeichen, um alleiniger Sieger zu werden.
    Eisenhower wusste, was all das im Grunde zu bedeuten hatte: Die Zeichenjagd war fast vorbei und die Männer waren in Aufregung, weil die Holts gewannen.
    Warum hatten sie ihn am Ende jedoch gehen lassen? Warum hatten sie ihn nicht zusammengeschlagen oder gar getötet, anstatt ihn einfach nur zu warnen: »Wir beobachten alles.«
    »Dad, denk doch mal nach«, sagte Hamilton. Eine gemeine Bemerkung, nach dem, was ihm sein Vater beim Spiel von Manchester United gesagt hatte. »Wenn wir uns nicht mit Dan und Amy zusammentun, werden wir vielleicht doch noch verlieren. Was ist, wenn die anderen sich gegen uns verbünden? Du hast ja nicht gesehen, wie die anderen sich gestern in der Kirche benommen haben. Da hat niemand gekämpft. Zumindest nicht bis gestern Abend.«
    »Antäuschen kann jeder«, schnaubte Eisenhower.
    Antäuschen …
    Ein guter Gedanke. Nein, ein genialer Gedanke.
    Besonders wenn wirklich jemand zusah.
    Madison Holt legte den Kopf in den Nacken und sah die Klippe hinauf.
    »Mum!«, rief sie. »Warum kommen Daddy und Hamilton wieder runter? War der Preis im Fels versteckt?«
    Hamilton wird es am Ende verstehen , sagte sich Eisenhower beim Abstieg. Einen Augenblick konnte er sich nicht erinnern, ob es hoch oder runter ging. Dann bewegte er sich wieder ganz automatisch. Wenn wir gewonnen haben, wird er einsehen, warum Dan und Amy nicht zu unserem Team gehören konnten. Er wird stolz darauf sein, wie ich alle getäuscht habe.
    Selbst ihn.

Einundzwanzigstes Kapitel
    »Trau ihnen nicht.«
    Amys letzte Worte klangen Dan noch in den Ohren. Alles war so schnell gegangen: Hamilton und Eisenhower waren von der Klippe gesprungen, Hamilton hatte Dan gepackt und Eisenhower hatte seinen Pickel geschwungen und den anderen zugerufen: »Wir nehmen Dan mit, um an den Preis zu gelangen. Alle anderen bleiben zurück!«
    Amy war heulend zu Dan gerannt: »Ich will meinen Bruder noch einmal küssen!« … ärghs … und Dan hatte gewusst, dass sie ihm etwas zuflüstern wollte. Er hatte mit einem letzten Shakespeare-Zitat oder Anweisungen zum Klettern gerechnet, aber »Vertrau ihnen nicht«?
    Hamilton trägt mich die Klippe hoch. Wir sind Hunderte Meter über dem Boden. Wenn er loslässt, bin ich Matsche. Und ich soll ihm nicht trauen?
    Dan traute Hamilton, wenn er nicht in Begleitung seines Vaters war. Aber Eisenhower kletterte neben ihnen. Er könnte ganz einfach herübergreifen und die Seile durchschneiden, mit denen Dan an Hamilton angebunden war. Oder er könnte seinem Sohn sagen, er solle es tun.
    Dan zuckte zusammen.
    »Kannst du aufhören zu zappeln?«, bat Hamilton. »Das bringt mich aus dem Gleichgewicht.«
    Unter ihnen polterten Felsbrocken herab. Durch Dans Zucken hatte Hamilton den Halt verloren und ein paar Steine losgetreten. Jetzt hing er nur noch mit zwei Fingern an der Steilwand.
    Dan hielt die Luft an, während Hamilton neue Trittstellen suchte.
    »Mach das nicht noch mal!«, schnauzte Eisenhower Dan an. »Du bringst mir nicht meinen Sohn in Gefahr, klar?«
    Dan atmete flach. Er stellte sich vor, wie es wohl wäre, wenn er einen Vater hätte, der ihn beschützte.
    Aber es war wohl kein guter Zeitpunkt, um über solche Dinge nachzudenken. Sonst rutschte ihm noch so etwas raus wie: »Ich könnte jetzt auch mit meinem eigenen Dad hier klettern, wenn du nicht geholfen hättest, ihn zu töten.«
    Eisenhower schaute nur noch grimmiger, und Dan befürchtete schon, er habe laut gedacht.
    Nein, er konzentriert sich nur , sagte sich Dan. Bleib cool. Zumindest bis wir oben sind, bist du sicher.
    Dan nahm an, die beiden Holts hatten ihn geholt, weil ihnen doch klar geworden war, dass sie ihn zum Knacken des Türrätsels

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