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Die 39 Zeichen 10 - Der Schlüssel zur Macht

Die 39 Zeichen 10 - Der Schlüssel zur Macht

Titel: Die 39 Zeichen 10 - Der Schlüssel zur Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Peterson Haddix
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einem Seil an der Treppe vorbeischwang.
    »Nein! Nein! Er … sie … wer auch immer … überholt uns!«, schrie Dan.
    Die schwarze Gestalt vollführte einen perfekten Bogen und landete am Fuß der Treppe, nur ein paar Schritte von einer weiteren Tür entfernt. Sie drehte sich um und rannte auf die Tür zu.
    »Nein!«, schrie Dan. »Wir! Dürfen! Nicht! Verlieren!«
    Hamilton blinzelte verwirrt. Warum war er nicht auf die Idee gekommen, sich an der Wendeltreppe abzuseilen?
    Ich konnte nicht sehen, wo die Treppe endet , dachte er. Es war zu dunkel.
    Er sah, dass die Gestalt an der Tür eine dieser Nachtsichtbrillen trug, die auch das Militär verwendete. Er empfand auf einmal Stolz, dass jemand aus seiner Familie, jemand aus seinem Team – Reagan? Madison? Seine Mutter? – derart vorbereitet war.
    »Warte! Ich komme!«, rief Hamilton. »Ich bin in deinem Team!«
    Er schob sich an Alistair vorbei, der immer noch nach hinten starrte.
    An Ian, Natalie und Jonah konnte er ganz einfach vorbeispringen, denn sie hockten geduckt auf den Stufen.
    »Ich komme auch!«, schrie Dan.
    »Nicht wenn noch Steine runterfallen«, erwiderte Hamilton und setzte an den Cahill-Geschwistern vorbei. Hamilton hatte keine Zeit, darüber nachzudenken, ob er Dan beschützen oder zurückhalten wollte.
    Fünf Riesenschritte später war Hamilton nahe genug dran, um die dunkle Gestalt am Arm zu packen.
    »Reagan? Madison?«, fragte er. »Warte! Ich bin’s! Wo sind die anderen?«
    Hamilton hatte seine Schwestern während ihrer Kindheit bestimmt tausendmal am Arm gepackt, selbst wenn er nur die Gelegenheiten zählte, als er sie so lange auf den Boden gedrückt hatte, bis sie machten, was er wollte. Als er nun seine Hand immer fester um den Arm der dunklen Gestalt schloss, merkte er: Nicht genug Muskeln für Reagan oder Madison . Und dann dachte er: Auch nicht für Mum und bestimmt nicht für Dad.
    Dieser Arm war dürr. Und … vernarbt.
    »Du bist kein Holt!«
    »Natürlich bin ich das!«, flüsterte die Gestalt. »Hammy, äh … Bruderherz! Lass los! Ich renn vor. Du hältst die anderen zurück.«
    Sie versuchte sich loszureißen. Hamilton packte noch fester zu.
    »Nein, das tust du nicht. Du bist … du bist …« In Gedanken ging Hamilton alle dürren Arme durch, die er im Laufe der Jahre gepackt hatte, meist von Schulkameraden, die ihm dann nur zu gern ihr Mittagsgeld übergaben. Irgendwie mochte er jetzt nicht daran denken. Er konzentrierte seine gedankliche Suche auf alle dürren Arme, die er während der Zeichenjagd gepackt hatte. Im Globe Theatre, der Ninja in Kniehosen … »Du bist Sinead Starling!«
    Auf einmal begriff Hamilton, warum er durch den Ärmel des Mädchens Narben gespürt hatte.
    Sie wurde bei der Explosion im Franklin Institute tatsächlich verletzt , dachte Hamilton schuldbewusst. Bei der Explosion, die meine Familie verursacht hat …
    Sein Klammergriff um ihren Arm löste sich.

Achtundzwanzigstes Kapitel
    Sinead wich vor Hamilton zurück, aber kurz danach umringten sie auch schon die anderen. Dan riss ihr die Nachtsichtbrille vom Kopf, setzte sie sich selbst auf und sah zu dem Felsvorsprung, von dem sich Sinead geschwungen hatte.
    »Ihre Brüder«, keuchte er. »Vielleicht kommen die gleich hinterher …«
    »Oh nein«, sagte Sinead in betont sorglosem Ton. »Ich habe Ned und Ted in Stratford gelassen. Es braucht nur einen Starling, um euch Luschen zu überlisten.«
    Sie hoffte, niemand würde hören, wie ihre Stimme zitterte, wie sie sich zurückhalten musste, um nicht zu antworten: Ich hab sie da gelassen, wo sie in Sicherheit sind. Ich wusste, das hier würde der gefährlichste Teil der Zeichenjagd werden.
    Sie konnte die Gefahr in den kalten Blicken der anderen spüren.
    »Wir fesseln sie und lassen sie hier«, schlug Ian vor.
    »Aber wenn ihre Brüder kommen, um ihr zu helfen …«, meinte Natalie.
    »Ihr wisst schließlich nicht, ob ich nicht gelogen habe, stimmt’s?«, stichelte Sinead.
    Sie rechnete schon damit, dass nun ein Kampf ausbrechen würde, wie im Globe. Dann könnte sie sich einfach davonschleichen. Aber die anderen standen wie angewurzelt da und wechselten misstrauische Blicke.
    Zumindest misstrauen sie sich auch gegenseitig und verbünden sich nicht , dachte Sinead.
    »Wie bist du überhaupt hierhergekommen?«, wollte Dan wissen.
    »Ich habe den Hinweis aus der Kirche entschlüsselt«, sagte Sinead. »Während alle anderen nur Dan und Amy hinterhergerannt sind.«
    Alle außer Amy und Dan sahen

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