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Die 39 Zeichen 10 - Der Schlüssel zur Macht

Die 39 Zeichen 10 - Der Schlüssel zur Macht

Titel: Die 39 Zeichen 10 - Der Schlüssel zur Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Peterson Haddix
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Aufzugtür schloss.
    Und der Aufzug sauste nach oben.

Vierundzwanzigstes Kapitel
    »Au! Oh! Nein! Nicht auf meine Hand treten!«, schrie Dan in die Dunkelheit.
    »Dan … Dan! Bist du da?«, rief Amy.
    »Ja.« Er schaffte es, seine Hand unter dem unbekannten Schuh hervorzuziehen. Und dann konnte er langsam aufstehen, obwohl sein Gesicht gegen die Aufzugtür gedrückt wurde. »Ich bin hier.«
    Das Geschimpfe um ihn herum war nun zu einem Flüstern verebbt, aber das machte es umso beängstigender: »Madrigals. Dan und Amy sind Madrigals.«
    »Dad! Dad! Bist du da?«, rief Hamilton.
    Keine Antwort.
    »Reagan? Madison? Mum?«, versuchte er es noch einmal, obwohl er ja gesehen hatte, wie sie aus dem Aufzug gestiegen waren.
    Wieder keine Antwort.
    Ich bin allein , dachte Hamilton. Ich hab meine Familie verloren. Ich hab mein Team verloren.
    Bis auf Dan und Amy. Aber zählten sie überhaupt noch, wenn sie Madrigals waren?
    »Natalie?«, rief Ian in die Dunkelheit.
    Er wusste, dass sie hinter ihm stand. Er rechnete damit, dass sie sich gleich beklagen würde: über die Enge im Aufzug, die ihr das Designerkleid zerknittere; über die Seeluft, die schlecht für ihr Haar sei und darüber, dass ihnen die Zeit davonlief.
    Stattdessen griff seine Schwester nur nach seiner Hand und hielt sie fest.
    Kinder , dachte Alistair. Jetzt liegt alles an mir und einer Bande Kinder.
    Er kam langsam zu der Überzeugung, dass er nicht besonders gut mit Kindern umgehen konnte. Erst recht, nachdem die Starling-Drillinge aus Stratford verschwunden waren, ohne sich auch nur zu verabschieden. Und Amy und Dan sollten tatsächlich Madrigals sein? War das möglich?
    Was war sonst noch möglich?
    Chillax , sagte sich Jonah. Bleib cool .
    Fest umfasste er den Rucksack, den er mitgebracht hatte. In ihm lagen all seine Zeichen. Er würde jetzt nicht in Panik geraten. Nein.
    Er würde seiner Mutter zeigen, dass er allein gewinnen konnte.
    Betrachte die anderen einfach als Zuschauer , sagte er sich.
    Aber Zuschauer waren voller Bewunderung. Hier im Aufzug spürte er nur Hass.
    Der Aufzug hielt an. Die Tür öffnete sich.
    Sie waren zurück auf der Klippe.

Fünfundzwanzigstes Kapitel
    »Drück mal jemand den Knopf zum Runterfahren!«, rief Amy, die schon wieder vergessen hatte, dass ihr mit ziemlicher Sicherheit niemand mehr helfen würde. »Wir müssen Nellie aus Eisenhower Holts Pranken retten.«
    Nutzloserweise hackte sie mit dem Finger auf ihrer Handytastatur herum und versuchte Nellie anzurufen. Aber das leuchtende Display gab ihr dieselbe Auskunft wie im Aufzug: KEIN NETZ VERFÜGBAR .
    Hamilton schien mit seinem Telefon ganz ähnliche Probleme zu haben. Er warf es entnervt auf den Boden.
    »Ja! Wir müssen runter und meinen Vater retten …« Ein verdutzter Ausdruck trat in sein Gesicht, weil ihm klar wurde, dass Eisenhower weder vor Nellie noch vor dem Hubschrauberpiloten gerettet werden musste. Es sei denn, er nahm an, die Madrigals wären wirklich die böswilligsten Menschen auf dem Planeten. »Wir müssen den Rest meiner Familie holen!«, sagte er stattdessen.
    Alistair suchte die Aufzugwände ab.
    »Ja, natürlich werden einige von euch wieder runterwollen«, sagte er mit öliger Stimme. »Ich werde alles tun, um dabei behilflich zu sein, sobald ich hier draußen bin …« Er setzte einen Fuß vor die Tür. »Hmm. Ich finde hier kein Tastenfeld.«
    Hamilton drängte sich aus dem Aufzug und begann von außen auf das Tastenfeld zu hämmern.
    »Runter! Runter! Runter!«, brüllte er.
    Der Aufzug rührte sich nicht.
    »Ham … deine Familie kann doch raufklettern«, sagte Dan.
    »Stimmt auch wieder«, erwiderte Hamilton benommen.
    »Glücklicherweise wird das eine Weile dauern«, murmelte Alistair. »Und bis dahin …«
    Bis dahin wird jemand anders den Preis finden , dachte Amy.
    Alle schienen dasselbe zu denken und es lenkte sie von ihrem Zorn auf die Madrigals ab. Sie drängten nach vorn.
    »Nein! Nicht schieben! Sonst stürze ich ab!«, schrie Jonah. »Ihr braucht mich! Ich bin ein Janus!«
    Amy gelangte zum Ausgang des Aufzugs und sah, warum er so schrie: Der Felsvorsprung war sehr schmal und an den Seiten ging es senkrecht hinunter, bis weit unten zum Friedhof. Amy trat aus dem Aufzug und hielt sich eng an die Felswand gedrückt.
    »Amy?«, sagte Dan neben ihr leise.
    Amy machte sich gefasst darauf, von Dan wegen ihrer Höhenangst geärgert zu werden. Als sie sich aber nach ihrem Bruder umwandte, sah der genauso bleich und panisch aus, wie sie

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