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Die 39 Zeichen 10 - Der Schlüssel zur Macht

Die 39 Zeichen 10 - Der Schlüssel zur Macht

Titel: Die 39 Zeichen 10 - Der Schlüssel zur Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Peterson Haddix
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sich fühlte.
    »Vielleicht … sollten wir uns aneinander festhalten«, flüsterte er.
    Ihre Gedankenübertragung funktionierte wieder. Amy wusste, dass Dan dasselbe gedacht hatte wie sie: Und wenn die anderen die Madrigals so sehr hassten, dass sie uns von der Klippe werfen würden?
    Aber Dans Gedanke hatte noch einen zweiten Teil: Sie brauchten einen von jedem Zweig – auch den Madrigals – um den Aufzug in Gang zu setzen. Vielleicht brauchen sie uns noch einmal. Aber sie brauchen wenn, nur einen von uns. Also … müssen wir zusammenbleiben, um zu überleben.
    Amy packte ihren Bruder. Sie sah sich um und bemerkte, dass Ian und Natalie sich ebenso verzweifelt aneinanderklammerten.
    Gleicher Fall , dachte sie. Wir brauchen auch nur einen Lucian.
    Alistair sah Jonah nachdenklich an.
    »Wir brauchen einen Janus«, murmelte er. »Vielleicht …« Er besah sich das Tastenfeld neben Hamilton. »Vielleicht müssen Personen von jedem der fünf Zweige das hier gleichzeitig berühren. Was passiert dann wohl?«
    Niemand antwortete ihm. Aber auf einmal gab es wieder ein Gedränge und Geschubse, weil jeder ans Tastenfeld wollte.
    »Kommt! Und jetzt springen wir zurück in den Aufzug!«, rief Dan und zog Amy mit sich, sobald er das Tastenfeld berührt hatte.
    Wir fahren runter , dachte Amy. Nicht zurück zum Friedhof, sondern auf eine andere Ebene … dahin, wo der Preis ist …
    Amy stolperte über Jonahs Füße; Dan purzelte auf Natalie. Alistair kletterte als Letzter in die Kabine.
    Das hat er wahrscheinlich geplant, dachte Amy. Damit er zuerst aussteigen kann. Und zuerst an den Preis gelangt.
    Aber der Aufzug bewegte sich nicht.
    »Vielleicht war meine Hypothese falsch«, sagte Alistair.
    Genau in diesem Moment gab es ein surrendes Geräusch im hinteren Teil des Aufzugs. Amy wandte sich blitzschnell um: Die gesamte Rückwand war verschwunden.

Sechsundzwanzigstes Kapitel
    Das Erste, was Hamilton sah, war mehr Fels. Die Rückseite des Aufzugs führte in eine riesige Höhle.
    Alles klar! , dachte er, als er die steile Felswand erblickte. Hier sind wieder Holt-Qualitäten gefragt! Her mit dem Kletterzeug!
    Doch im dämmrigen Licht, das von draußen hereindrang, entdeckte er entlang der Wand eine Wendeltreppe, die nach unten führte.
    Hamilton dachte darüber nach, einfach vor allen anderen über die Stufen zu hasten. Er war stärker, er war schneller. Bestimmt könnte er sie alle anderen abhängen und den Preis an sich bringen. Aber wie sollte er ihn anschließend ohne die Hilfe seiner Familie an den anderen vorbei nach draußen bringen?
    Mit Amy und Dan? , überlegte er. Mit Madrigals?
    Er sah zu den Geschwistern, die gerade die Taschenlampen hervorholten und sich auf die Treppe zubewegten. Dan hatte einen dreckigen Striemen auf der Wange und sein rechtes Auge war von Eisenhowers Fausthieb geschwollen. Amy wickelte nervös eine Haarsträhne um ihren Finger. Die beiden sahen nicht wie bösartige Madrigals aus. Sie sahen so unschuldig aus wie Bambi. Wie der Osterhase. Wie …
    Während seiner Kindheit war Hamilton kaum mit Geschichten von süßen, kuscheligen, harmlosen Kreaturen in Kontakt gekommen, und so fiel ihm kein gutes Beispiel mehr ein. Aber das machte nichts. Selbst wenn Amy und Dan keine bösen Menschen waren, so waren sie andererseits auch nicht stark genug, die übrigen Zeichensucher aufzuhalten, falls um den Preis ein Kampf ausbrechen würde. Dafür benötigte Hamilton jemanden mit Muskeln.
    Hamilton brauchte seine Familie.
    »Kommst du, Ham?«, fragte Dan hoffnungsvoll, so als wollte er herausfinden, ob sie noch immer im selben Team waren. Er und Amy standen vor der Treppe, gleich hinter Jonah, Ian und Natalie.
    »Äh«, sagte Hamilton. »Moment noch.« Er drehte sich noch einmal zur Aufzugtür um.
    »Warum gehst du nicht nach draußen und siehst nach, ob deine Familie bereits nachkommt und die Klippe hochklettert?«, schlug Alistair vor.
    »Wenn ich das tue, kriegst du irgendwie heraus, wie du mich aussperren kannst!«
    »Aber nein, so etwas Hinterhältiges würde ich niemals in Betracht ziehen«, sagte Alistair und schenkte Hamilton ein Lächeln, das jedoch wenig Vertrauen erweckte.
    Hamilton sah, dass Alistair bereits die Hand auf irgendetwas an der Wand neben dem Aufzug gelegt hatte – einen Schalter?
    Er will mich verunsichern , dachte Hamilton. Wenn er mich schon nicht rausbekommt, will er mich wenigstens dazu bringen, vorauszulaufen. Und dann schließt er die Tür und sperrt meine Familie aus.
    Hamilton

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