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Die 39 Zeichen 10 - Der Schlüssel zur Macht

Die 39 Zeichen 10 - Der Schlüssel zur Macht

Titel: Die 39 Zeichen 10 - Der Schlüssel zur Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Peterson Haddix
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bebte.
    Von der Decke stürzten Felsbrocken.

Dreißigstes Kapitel
    Amy tauchte unter Olivia Cahills Tisch ab.
    »Dan! Hier herüber!«, schrie sie. »Hamilton!«
    Die Lichter gingen aus, der Raum war auf einmal in tiefe Finsternis getaucht. Jetzt konnte Amy die Felsbrocken nur noch fallen hören, nicht mehr sehen.
    Das war schlimmer.
    »Dan! Dan! Dan!«, schrie sie.
    Sie konnte hören, wie Dan und Hamilton nach ihr riefen, wie Ian und Natalie nach einander riefen.
    »Alle unter den Tisch!«, rief Amy ihnen zu. »Hier ist es am sichersten!«
    Dann hörte sie, wie etwas hart auf die Tischplatte schlug. Das Tischbein, an das sie sich klammerte, bekam einen Riss.
    Und wenn sie nirgends sicher war?
    Dan packte Hamilton am Arm und rannte auf die Stimme seiner Schwester zu.
    »Hier entlang!«, schrie er.
    Die herabstürzenden Felsbrocken zersprangen am Boden und wirbelten Staub auf.
    Dan bekam keine Luft.
    »Geh ohne m … «, versuchte er zu brüllen.
    Hamilton hörte ihm nicht zu. Er hob ihn auf und trug ihn.
    »Das ist sie!«, kreischte Natalie hysterisch. »Das ist sie!«
    »Renn einfach!«, rief Ian seiner Schwester zu.
    Er hörte, dass Amy irgendetwas von einem sicheren Ort schrie und stürzte ihrer Stimme entgegen.
    Alistair stolperte und fiel, der Stock glitt ihm aus der Hand. Hektisch überprüfte er, ob auch keins der Geheimfächer des Stocks aufgegangen und ausgelaufen war. Er hatte die Orientierung verloren. Es kam ihm vor, als wäre der felsige Untergrund ihm entgegengesprungen.
    Immer noch trafen ihn Felsbrocken.
    »Ich kann nicht«, murmelte er. »Ich kann mich nicht rühren.«
    Beim Einsturz der Höhle in Korea hatte er seinen eigenen Tod vorgetäuscht und Amy, Dan und Bae ausgetrickst. Wollte ihn das Schicksal hier verhöhnen? Sollte er nun bei einem echten Einsturz sterben, kurz vor dem Ziel?
    »Ich kann … jetzt … nicht sterben«, flüsterte er.
    »Oh nein«, sagte da eine Stimme über ihm. Hände zerrten an seinen Schultern, zogen ihn aus den Trümmern. »Ich lasse dich nicht sterben.«
    Es war Sinead.
    Jetzt formte sich ein neues Wort auf Alistairs Lippen: Warum?
    Warum sollte ihm irgendjemand das Leben retten?
    Jonah war allein und weiter vorne als die anderen.
    Als alles um ihn herum begann zusammenzubrechen, hörte er sie Namen rufen: »Dan!«
    »Amy!«
    »Hamilton!«
    »Ian!«
    Niemand rief nach ihm.
    Ein Stein traf seine Schulter, riss ihn zu Boden.
    Hunderttausende rufen jeden Abend meinen Namen , sagte er sich. »Jonah! Jonah! JONAH !«
    Er hörte den Rhythmus des Fanjubels im Donnern der Felsen.
    Ein Brocken traf sein Bein und blieb darauf liegen. Er war gefangen.
    Ich bin einer der größten Stars der Welt , sagte er sich. Noch mehr Steine prasselten auf ihn herab. Und … ich sterbe an einem Ort, an dem ich allen egal bin.

Einunddreißigstes Kapitel
    Hamilton hatte eine Ersatztaschenlampe. Sobald keine Felsbrocken mehr herabfielen, zog er sie hervor und leuchtete den am Boden liegenden Dan an.
    Dan schnappte nach Luft.
    »Er braucht … er braucht …«, stammelte Hamilton.
    »Sein Asthmaspray«, sagte Amy.
    Sie durchsuchte hastig die Taschen ihres Bruders. Selbst ihr machte die staubschwere Luft zu schaffen. Ihre Augen tränten, ihre Lungen blockierten, ihr Hals schnürte sich zu.
    Oder lag das an ihrer Angst, ihrer Panik?
    »Nicht Dan«, flüsterte sie. »Bitte nicht Dan.«
    »Ist es das?«, fragte Hamilton. Er hielt das Spray hoch, das ganz in der Nähe auf dem Boden gelegen hatte. Amy riss es ihm aus der Hand und steckte den Inhalator in Dans Mund.
    »Atme«, flüsterte sie.
    Dan begann Luft zu holen.
    Amy ließ sich gegen das Tischbein sinken. Seit wann hatte Dan selbst einen Inhalator dabei, anstatt sich auf Nellie zu verlassen? , fragte sie sich. Sie wollte sich auf ihren Bruder stürzen, ihn in den Arm nehmen und rufen: »Danke, dass du Verantwortung übernimmst!«
    Aber das würde ihm gar nicht gefallen, also hielt sie sich zurück.
    Amy war derart benommen, dass ihr das Denken schwerfiel. Sie zwang sich zur Ruhe und versuchte einen Überblick zu bekommen. Olivia Cahills Tisch hatte sich tatsächlich als sicherer Unterschlupf erwiesen. Er war nur etwas zerkratzt und hier und da ragten einzelne Holzsplitter heraus. Um ihn herum aber lagen dicke Steine. Steine, die jeden von ihnen hätten töten können.
    Sie rang nach Atem und sah zu Hamilton.
    »Du hast Dan das Leben gerettet«, sagte sie. »Genauso wie du mir in Australien das Leben gerettet hast.«
    Sie rechnete damit, dass

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