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Die 39 Zeichen - Die Rache der Romanows - Band 5

Die 39 Zeichen - Die Rache der Romanows - Band 5

Titel: Die 39 Zeichen - Die Rache der Romanows - Band 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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packte den Hebel und drückte ihn ungefähr einen Fuß breit nach unten. »Kein … wie sagt man … Kuppel?«
    » Kupplung «, verbesserte Amy, die langsam Gefallen an Klein-Tim zu finden schien.
    »Frech, kleine Schwester«, meinte der Mann.
    »Sie sagen es«, stimmte Dan zu und fuhr sich durch den falschen Bart.
    Amy war kurz vorm Explodieren.
    Der Mann deutete auf die Pedale im Fußraum des Fahrers. »Das Bremse, das Gas. Einfach!«
    »Scheint so«, meinte Dan. Amy konnte immer noch nicht fassen, dass sie soeben ein als Auto getarntes Gokart erstanden hatten.
    »Ich bin eilig«, erklärte der Mann und klopfte auf seine Jackentasche, um sich zu versichern, dass das Geld noch da war. »Vorsicht. Timmy schneller als aussieht. Macht Mann aus dir. Doswidanja !«
    »Natürlich fahr ich, Kumpel«, erklärte Dan.
    Amy knirschte mit den Zähnen. Sie hasste es, wenn Dan sie mit Kumpel ansprach. Das ergab nun wirklich keinen Sinn.
    Dan grinste. »Wir haben einen Sack voll Geld und ein eigenes Auto! Unglaublich.«

    »Ja«, erwiderte Amy. »Unglaublich blöd.«
    Dan schien beleidigt. »Gar nicht blöd. Jedes Mal wenn wir mit der Karte zahlen, kann NRR uns finden. Jetzt sind wir Outlaws. Mit Bargeld und einem coolen Gefährt. So kann uns niemand mehr aufspüren.«
    In diesem Punkt hatte Dan wohl recht, aber sie würde auf keinen Fall zulassen, dass ihr elfjähriger Bruder sie durch Russland kutschierte.
    »Setz dich rüber, Richie Rich. Ich habe wenigstens beinahe einen Führerschein. Ich mach das.«
    Dan protestierte, bis ihm der Bart abfiel, aber Amy gab nicht nach. Sie setzte sich hinters Steuer und konnte nur mit Mühe ihre Aufregung unterdrücken.
    Dan ging erneut zum Angriff über. »Bist du sicher, dass du das schaffst? Ich hab Erfahrung auf russischen Straßen. Vielleicht solltest du lieber den Fachmann …«
    »Hör auf zu quatschen, ich muss mich konzentrieren. «
    »Mann, du klingst wirklich außerordentlich selbstsicher«, spottete Dan und zog den zerfransten Sicherheitsgurt über seine Brust.
    Das reichte. Amy hatte genug. Sie drehte den Zündschlüssel und der Auspuff stieß eine Rauchwolke aus. Der Motor rumpelte und knallte, als wolle er sich augenblicklich in den Verkehr stürzen.
    »Na dann«, sagte Amy und holte tief Luft. »Dann mal los, ihr dreißigtausend Rubel.«

    Klein-Tim ruckelte mit etwa zehn Stundenkilometern am Straßenrand entlang, bis Amy sich an ihn gewöhnt hatte und recht bald auf etwa dreißig beschleunigte.
    »Klein-Tim gefällt dir, was?«, fragte Dan. »Komm, lass mich fahren. Bitte.«
    »Vergiss es, Kumpel«, erklärte Amy. »Sag mir, wohin ich fahren muss, und lenk mich nicht ab.«
    Dan schimpfte grummelnd vor sich hin, aber er holte die verknitterte Karte aus dem Reiseführer hervor. Auf Amys Gesicht machte sich ein Lächeln breit. Als sie bei fünfzig Stundenkilometern war, drückte sie den Ganghebel nach unten und Klein-Tim sauste dröhnend vorwärts.
    »Mannomann! Der hat es ja ganz schön in sich!«, staunte Amy.
    Das Auto schlingerte hin und her, während Amy nach dem Bremspedal suchte.
    »Amy«, warnte Dan. »Du siehst doch den Telefonmast da vorne, oder? AMY!«
    Amy riss das Steuer nach links und schlitterte haarscharf am Bürgersteig vorbei.
    »Ruhig, Timmy, ruhig!«, schrie Amy. Dann fand sie endlich das Bremspedal, trat ein paar Mal sachte darauf und brachte das Auto wieder unter Kontrolle.
    »Fängt langsam an, mir Spaß zu machen«, erklärte sie.
    Amy sah zu ihrem Bruder. Er sah so unglücklich aus
wie an dem Tag, an dem Tante Beatrice seine Nunchakus einkassiert hatte, die er aus Verehrung zur asiatischen Kampfkunst selbst ersteigert hatte. Doch er sagte ihr pflichtbewusst, wohin sie musste, und erkundigte sich über ihr Ziel.
    »Erklär mir noch mal, warum wir zu diesem Königsdorf fahren.«
    »Zarendorf. In Russland heißt es Zarskoje Selo. Es war die Sommerresidenz der Romanows.«
    »Und warum interessieren wir uns plötzlich für die Romanows?«, fragte Dan erstaunt.
    »Sie waren die letzte Zarenfamilie Russlands. Die Familie, auf die Rasputin so viel Einfluss hatte.«
    Amy fuhr mit etwa siebzig Stundenkilometern über eine lange Autobahn. Während sie sich dem Zarendorf näherten, erzählte sie Dan alles, was sie über die letzten russischen Monarchen wusste.
    Wie die Romanows gestürzt und in dem Dorf unter Hausarrest gestellt worden waren. Von einem Tag auf den anderen war die mächtigste Familie Russlands zu Gefangenen geworden. Amy war besonders fasziniert von

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