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Die 4 Frau

Titel: Die 4 Frau Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson , Andrew Gross
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lief sie auf das kleine Grüppchen zu. Die Kinder kreischten und versuchten ihr auszuweichen, aber Martha waren sie einfach nicht gewachsen. Sie war schnell und wendig, sie hielt den Kopf gesenkt und die Augen fest auf die Kinder gerichtet und jagte sie bellend, sodass sie dicht beieinander bleiben und sich in einigermaßen geschlossener Formation bewegen mussten.
    »
Come by!
«, rief ich, worauf Martha die Kinder im Uhrzeigersinn auf die Bucht zutrieb. »
Away!
«, befahl ich, und Martha scheuchte die fröhlich glucksenden und kichernden »Schafe« im Bogen zurück auf die Klippe zu.
    »Das reicht!«, rief ich, und mein kleines schwarz-weißes Mädel steuerte ihre »Herde« zurück zu uns, indem sie im Kreis um sie herumlief, bis sie schließlich, schwindlig und außer Atem, wieder bei ihren Handtüchern ankamen.
    »
Stand
, Martha«, sagte ich. »Gut gemacht. Ganz prima, mein Schatz.«
    Martha stand bellend neben mir, absolut stolz auf ihre Leistung. Die Kinder klatschten und johlten, und Carolee verteilte Becher mit Orangensaft und brachte einen Toast auf mich aus. Als die allgemeine Aufmerksamkeit sich von mir und Martha abgewandt hatte, nahm ich Carolee beiseite und erzählte ihr von meinem Telefonat mit Yuki.
    »Du musst mir einen Gefallen tun«, sagte ich.
    »Alles, was du willst«, war Carolees Antwort. Und dann musste sie unbedingt noch hinzufügen: »Lindsay, du würdest eine
fantastische
Mutter abgeben.«
79
    Ein paar Minuten nachdem ich mich von Carolee und den Kindern verabschiedet hatte, kletterte ich mit Martha die Böschung hoch und ging durch das Grasstück auf die Miramontes Street zu. Gerade hatte ich den ersten Schritt auf den Gehsteig getan, da sah ich in etwa hundert Metern Entfernung einen Mann, der eine kleine Kamera auf mich richtete.
    Er war so weit weg, dass ich nur das Funkeln des Objektivs, sein orangefarbenes Sweatshirt und seine Baseballmütze sehen konnte, die er tief ins Gesicht gezogen hatte. Und er ließ mich auch nicht näher herankommen. Kaum hatte er gesehen, dass ich ihn bemerkt hatte, drehte er sich um und ging schnell davon.
    Vielleicht machte der Typ nur Landschaftsaufnahmen, vielleicht hatte die Klatschpresse mich endlich ausfindig gemacht, oder vielleicht war das Herzklopfen und das Alarmgeläute in meinem Kopf auch nur schiere Paranoia. Aber irgendwie wurde ich dieses mulmige Gefühl nicht mehr los, als ich zum Haus zurückging.
    Jemand beobachtete mich.
    Jemand, der nicht wollte, dass ich ihn sah.
    Zurück in Cats Haus, zog ich mein Bett ab und packte meinen Koffer. Dann fütterte ich Penelope und stellte ihr frisches Wasser hin.
    »Ich habe gute Neuigkeiten, Penny«, sagte ich zu dem Wunderschwein. »Carolee und Allison haben versprochen, dass sie später noch vorbeischauen. Ich sehe Äpfel in deiner Zukunft, Babe.«
    Ich verstaute Joes süße kleine Liebesbotschaft in meiner Handtasche, und nachdem ich mich noch einmal gründlich im Haus umgesehen hatte, ging ich zur Tür.
    »Auf geht's, Martha, wir fahren heim«, sagte ich.
    Wir packten uns in den Explorer und fuhren zurück nach San Francisco.
80
    Um sieben Uhr am Abend desselben Tages betrat ich das Indigo, ein nagelneues Restaurant in der McAllister Street, zwei Blocks vom Gerichtsgebäude entfernt, was mir eigentlich den Appetit hätte verderben müssen. Durch eine holzgetäfelte Bar gelangte ich in den Speisesaal, einen Raum mit hohen Decken, wo der Oberkellner mich sogleich in Empfang nahm und meinen Namen auf der Liste der Reservierungen durchstrich. Dann führte er mich zum Tisch, wo Yuki schon auf einer mit blauem Samt bezogenen Sitzbank saß und einen Stapel Papiere durchsah.
    Sie stand auf und umarmte mich, und als ich die Umarmung erwiderte, wurde mir plötzlich klar, wie sehr ich mich freute, meine Anwältin zu sehen.
    »Wie geht es Ihnen, Lindsay?«
    »Ganz fantastisch, außer wenn mir zwischendurch einfällt, dass am Montag mein Prozess beginnt.«
    »Wir werden gewinnen«, sagte sie. »Sie können also aufhören, sich deswegen den Kopf zu zerbrechen.«
    »Wie dumm von mir, dass ich mir überhaupt Sorgen gemacht habe«, sagte ich.
    Ich brachte ein Lächeln zustande, aber die Sache ging mir mehr an die Nieren, als ich ihr zeigen wollte. Mickey Sherman hatte die Stadtoberen davon überzeugt, dass uns allen am besten gedient wäre, wenn ich von einer Frau verteidigt würde, und dass Yuki Castellano »eine Spitzenbesetzung für den Job« sei.
    Ich wäre mir gerne genauso sicher gewesen.
    Obwohl ich sie am

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