Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Die 4 Frau

Titel: Die 4 Frau Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson , Andrew Gross
Vom Netzwerk:
wenige Zentimeter über dem Boden.«
    »Dr. Washburn, war Sara Cabot auf der Stelle tot?«
    »Ja.«
    »Würden Sie also sagen, dass Sara zu tot war, um noch auf jemanden zu schießen,
nachdem
sie selbst getroffen worden war?«
    »Zu tot, Ms. Castellano? Soviel ich weiß, ist man entweder ganz tot oder gar nicht.«
    Yuki errötete. »Dann lassen Sie es mich anders formulieren. Wenn wir davon ausgehen, dass Lieutenant Boxer von zwei Schüssen aus Sara Cabots Waffe getroffen wurde, folgt daraus doch logisch, dass Sara Cabot zuerst geschossen hat –denn sie starb unmittelbar nachdem Lieutenant Boxer auf sie geschossen hatte.«
    »Ja. Ms. Cabot war sofort tot, als die Schüsse sie trafen.«
    »Eine Frage hätte ich noch«, sagte Yuki. Es klang, als sei es ihr gerade erst eingefallen. »Haben Sie Ms. Cabots Blut auf toxische Substanzen untersucht?«
    »Ja. Wenige Tage nach der Autopsie.«
    »Und was war das Resultat?«
    »Sara Cabot hatte Metamphetamin im Körper.«
    »Sie war high?«
    »
High
ist kein medizinischer Fachbegriff, aber es stimmt, sie hatte 0,23 Milligramm Metamphetamin pro Liter Blut im Körper. Also ›high‹ in dem Sinne, dass es sich um eine hohe Konzentration handelte.«
    »Und welches sind die Wirkungen von Metamphetamin?«
    »Metamphetamin wirkt sehr stark stimulierend auf das Zentralnervensystem und löst dadurch eine ganze Reihe von Reaktionen aus. Zu den positiven gehört ein als angenehm empfundenes Rauschgefühl, aber Langzeitkonsumenten leiden unter vielen nachteiligen Effekten, unter anderem Wahnvorstellungen sowie Selbstmord- und Mordgedanken.«
    »Die auch zu
Mordtaten
führen können?«
    »Durchaus.«
    »Danke, Dr. Washburn. Ich habe keine weiteren Fragen an die Zeugin, Euer Ehren.«
89
    Als Claire den Zeugenstand verließ, hatte meine Laune sich schon erheblich gebessert, doch die Hochstimmung hielt nicht lange an.
    Ich hörte, wie Mason Broyles Dr. Robert Goldman aufrief, einen braunhaarigen, schnauzbärtigen Mann in einem hellblauen Anzug. Nachdem der Zeuge vereidigt war, begann er über die fürchterlichen Verletzungen auszusagen, die Sam erlitten hatte, weil er auf der falschen Seite meiner Dienstwaffe gestanden hatte.
    Mit einem Schaubild, ähnlich dem, welches Claire benutzt hatte, demonstrierte Dr. Goldman, dass meine erste Kugel Sams Bauchhöhle durchschlagen hatte und in seinem achten Brustwirbel stecken geblieben war, wo sie sich immer noch befand.
    »Diese Kugel bewirkte, dass Sam von der Hüfte abwärts gelähmt war«, sagte der Arzt und strich seinen Schnauzbart glatt. »Das zweite Geschoss trat am Halsansatz ein und durchschlug den dritten Halswirbel, was in einer kompletten Lähmung vom Hals abwärts resultierte.«
    »Dr. Goldman«, fragte Broyles, »wird Sam Cabot je wieder gehen können?«
    »Nein.«
    »Wird er jemals Sex haben können?«
    »Nein.«
    »Wird er je selbständig atmen oder sein Leben uneingeschränkt genießen können?«
    »Nein.«
    »Er wird bis an sein Lebensende im Rollstuhl sitzen, ist das richtig?«
    »Das ist richtig.«
    »Ihr Zeuge«, sagte Broyles zu Yuki, als er zu seinem Platz zurückging.
    »Ich habe keine Fragen an diesen Zeugen«, erklärte Yuki.
    »Die Kläger rufen Sam Cabot in den Zeugenstand«, sagte Broyles.
    Ich warf Yuki einen besorgten Blick zu, bevor wir uns beide zum Eingang des Gerichtssaals umdrehten. Die Türen gingen auf, und eine junge Frau schob einen Rollstuhl herein, einen chromblitzenden Jenkinson Supreme, den Cadillac unter den Rollstühlen.
    Sam Cabot wirkte zerbrechlich und eingefallen in seinem Kinder-Sportjackett und dem Hemd mit Krawatte; nichts an ihm erinnerte an das bösartige kleine Monster, das nur so zum Spaß zwei Menschen ermordet und danach meinen Partner Jacobi niedergeschossen hatte. Wären da nicht seine Gift sprühenden Augen gewesen, ich hätte ihn nicht wieder erkannt.
    Jetzt richtete Sam diese braunen Augen auf mich, und mein Herz raste, während ich eine Mischung aus Entsetzen, Schuldbewusstsein und sogar Mitleid empfand.
    Ich senkte den Blick und fixierte das summende Beatmungsgerät direkt unter dem Sitz von Sams Rollstuhl. Es war ein massiver Metallkasten mit Skalen und Anzeigen, aus dem sich ein dünner Plastikschlauch bis auf die Höhe vom Sams linker Wange hinaufschlängelte, wo er mit einem Clip an einem Ständer befestigt war.
    Direkt vor seinen Lippen war ein kleiner Kasten angebracht –eine elektronische Sprechhilfe.
    Sam legte die Lippen um das Mundstück des Schlauchs. Ein grässliches

Weitere Kostenlose Bücher