Die 4 Kraefte der Selbstheilung
Vordergrund stehen, sondern die Augenmuskulatur: Diese wird hier nur zum Zweck der Bewegung aktiviert, ohne dass damit eine visuelle Wahrnehmung gekoppelt ist. Dadurch werden andere, übergeordnete Seh- und Augenzentren sowie motorische Zentren im Gehirn aktiviert und hinzugeschaltet.
Durch diese neuen und für das Gehirn ungewöhnlichen Übungskombinationen und Aktivierungsmuster kann die körpereigene Selbstregulation stimuliert werden: Die Augenmuskulatur stellt ihre Grundspannung um und entspannt sich; die Sehfähigkeit kann sich (bei längerer und regelmäßiger Anwendung) verbessern.
Zudem wird der gesamte Bereich der Halswirbelsäule reguliert. Dies deshalb, weil die Muskelfühler der Halswirbelsäule, der Gleichgewichtssinn und der Sehsinn im Zentralnervensystem sehr eng miteinander verknüpft sind. Die Augen- und »Blick«-Übungen regulieren so immer auch die Halswirbelsäule und das Gleichgewicht mit.
Aber nicht nur das. In unserem normalen Alltag sind die Spannungs- und Bewegungsmuster unserer Augen sowie der Halswirbelsäule auch mit unserem Kiefer verknüpft. Wenn wir unruhig und angespannt sind, dann spannt auch unser Kiefer an; wir beißen im wahrsten Sinne des Wortes die Zähne zusammen . Über die Regulation der Augen kann auch unser Kiefer seine Spannung regulieren. Und wenn dieser entspannen kann, spielt und tönt wieder ein Instrument weniger im Stress-Orchester ...
Die folgenden Übungen empfehlen sich ganz besonders bei Gleichgewichtsstörungen und Schwindel, bei Sehproblemen und Schleiersehen.
Vor allem für die Schule und für Menschen, die viel sitzen und am Computer arbeiten, können die »Blick«-Übungen ein guter Ausgleich sein und eine deutliche Entlastung bewirken.
Achten Sie bei den Augenübungen darauf, dass sie niemals wirklichen Druck auf die Augäpfel ausüben! Die Finger berühren die Augen immer nur sehr leicht und sanft. Sie können die folgenden Übungen in Rückenlage oder im Sitzen durchführen.
Führen Sie diese Übungen jeweils vier- bis fünfmal in jeder »Blick«-Richtung durch.
Offene Augenführung
Versuchen Sie zunächst, Ihre Augen noch mithilfe des Blicks zu führen. So können die Übungsaufgaben gut eingeübt werden. Richten Sie bei fixierter Mittelstellung des Kopfes den Blick abwechselnd nach links und rechts (1), nach unten (2) und oben (3). Versuchen Sie auch, Ihre Augen diagonal zu führen – also von unten rechts nach oben links und so weiter (4).
Führen Sie alle Augenbewegungen möglichst langsam und bewusst durch.
Geschlossene Augenführung
Führen Sie dieselben Augenbewegungen nun mit geschlossenen Augen durch. Dies stellt eine imaginär-visuelle, primär motorische Ausrichtung und Führung der Augen dar. Nehmen Sie Ihre Hände zu Hilfe: So können Sie spüren und kontrollieren, wie sich Ihre Augäpfel unter Ihren Fingern bewegen. Das feine Tasten der Finger am Auge, dem optischen Sinnesorgan, bringt eine zusätzliche Vernetzung zu weiteren Hirnregionen und weiteren Verschaltungen mit sich.
1 Zuerst liegen Ihre Zeigefinger jeweils oben an den Augäpfeln. »Blicken« Sie nun nach oben.
Die entsprechenden Augenmuskeln wenden die Augäpfel nach oben, hin zu Ihren Fingern. Die Bilder zeigen die Übung der Anschaulichkeit halber einmal mit offenen Augen (Bild 1 a) und einmal mit geschlossenen (Bild 1 b).
2 Im nächsten Schritt liegen die Fingerkuppen unterhalb der Augäpfel. Richten Sie nun Ihren »Blick« nach unten.
3 Legen Sie dann Ihre Zeigefinger jeweils links neben die Augäpfel. Dabei liegt Ihre linke Hand an der äußeren knöchernen Kante der linken Augenhöhle; Ihre rechte Hand liegt am inneren Rand der rechten Augenhöhle (zwischen Auge und Nase). »Blicken« Sie im Folgenden nach links; wenden Sie Ihre Augäpfel sanft gegen Ihre Fingerkuppen.
4 Führen Sie dieselbe Übung anschließend mit der »Blick«-Richtung nach rechts durch.
5 Führen Sie Ihren «Blick« nun diagonal – also von links unten nach rechts oben, von links oben nach rechts unten und so weiter. Legen Sie die Finger jeweils an den Ort der Blick-Ausrichtung.
Augen- und Kieferbewegungen
Unter normalen Bedingungen sind die Augenbewegungen an die Bewegungen der Halswirbelsäule (HWS) und der Muskulatur des Nackens (Mit- und Gegenbewegungen) gekoppelt und auf diese abgestimmt. Durch eine künstliche Entkopplung der Augenmotorik ist diese genötigt, ihre Möglichkeiten voll auszuschöpfen und zu verbessern. Gleichzeitig können fehlerhaft eingespielte
Weitere Kostenlose Bücher