Die 4 Kraefte der Selbstheilung
umso gezielter, langfristiger, akkurater und ökonomischer entwickelt sich das Leistungsvermögen. Der entscheidende Energieträger heißt ATP (siehe > ). Das perfekte ATP-Angebot für die Zellen hängt vom ökonomischen Verbrauch und der Wiederverwertung ab.
Sauerstoff macht den Unterschied aus
Je besser die Versorgung mit Sauerstoff im Stoffwechsel der aeroben Verbrennung, umso besser, länger und ökonomischer sind die ATP-Verfügbarkeit und die schnelle Wiederverwertung verbrauchter Energieträger. Je schlechter der Energiehaushalt hingegen »erzogen« ist – durch ungünstige Ernährungsgewohnheiten mit zu vielen Kohlenhydraten und zu viel Fett, zu wenig Bewegung und zu viel Stress –, desto schneller verpuffen Energiespeicher und ATP-Reserven.
Im sauerstoffarmen (anaeroben) Stoffwechsel entstehen dann die Stoffwechselabbauprodukte Laktat, Ammoniak, Harnsäure und Harnstoff. Sie wirken leistungsbegrenzend, machen schnell schlapp und müde.
Auf die Fähigkeit zur Laktat-Elimination kommt es an
Entscheidend für ein sehr gutes körperliches wie geistiges Leistungsvermögen ist deshalb auf der einen Seite das nicht zu starke Ansteigen dieser blockierenden Abbauprodukte, andererseits deren schneller Abbau zwischen Leistungsspitzen, beispielsweise beim Sprinten. Diesen schnellen Abbau nennt man Laktat-Elimination. Eine schnelle Laktat-Eliminationsfähigkeit garantiert gleichzeitig niedrige Ammoniakbelastungen und damit ausdauernde Leistungen im körperlichen wie im geistigen Bereich. Ist die Laktatelimination schlecht ausgeprägt, fühlt man sich schnell erschöpft, und die Regeneration wird verlangsamt.
INFO
AEROBE UND ANAEROBE VERBRENNUNG
Ohne Sauerstoff geht im Stoffwechsel zunächst einmal gar nichts. Der Sauerstoff, den wir mit der Luft einatmen, gelangt in die Lunge und von dort über das Blut in die Muskeln und Organe.
Die mit Sauerstoff durch Verbrennung erzeugte Energie wird im aeroben Stoffwechsel gewonnen. In unserem modernen, eher bewegungsarmen Alltag ist der Energiebedarf durch Muskelbewegung so gering, dass die Muskeln immer mit genügend Sauerstoff versorgt werden können, um die gesamte Energie durch Verbrennung zu erzeugen. Diese aerobe Form der Energiegewinnung ist durch die Kapazität von Atmung, Kreislauf und den Energiestoffwechsel begrenzt.
Der anaerobe Stoffwechsel kommt hingegen ohne Sauerstoff aus: Unser Körper schaltet in diesen Modus, wenn nicht mehr genug Sauerstoff im Blut vorhanden ist, also zum Beispiel, wenn wir beim Joggen außer Puste sind. Nun gewinnt der Körper die nötige Energie, indem er Glukose zu Milchsäure (Laktat) abbaut.
Dieser Mechanismus führt allerdings zu einer schnellen Erschöpfung; durch den zunehmenden Milchsäurespiegel und den schnellen Abbau von Zucker zu Säure werden die Muskeln buchstäblich »sauer«.
Den Energiehaushalt trainieren
Sie können Ihren ATP-Haushalt ab sofort gezielt trainieren. Dafür müssen die Treibstoff- und Zuckerverwertung, die Energiekraftwerke der Zellen und die Steuerzentrale des Energiehaushalts, das Gehirn, miteinander verschaltet werden. Je besser die Mitochondrien darin geübt sind, auf den Fettverbrennungsstoffwechsel zurückzugreifen, desto ökonomischer kann das Gehirn die Verfügbarkeit von ATP, seinen Verbrauch und seine Wiederverwertung planen.
Mit leerem Magen
Um die Fettverbrennung in den Mitochondrien zu optimieren, ist es besonders wirkungsvoll, noch vor dem Frühstück, also auf nüchternen Magen, in moderatem Tempo zu laufen. Durch diese sogenannten Nüchternläufe bringen Sie Ihrem Körper bei, dass er auch ohne direkte Kohlenhydratzufuhr leistungsfähig ist. Noch auf die nächtliche Fastenphase eingestellt und nicht gefüttert durch schnelle Energieträger zum Frühstück (Kohlenhydrate aus Brot, Brötchen, Müsli oder Obst) lernen die Mitochondrien, Fette als Energieträger zu verstoffwechseln, und zwar ohne dass der Körper mit Laktat belastet wird.
Das fordert vom Körper eine Stoffwechselanpassung: Der Organismus lernt mit der Zeit, gezielt und sparsam auf verschiedene Energieträger zurückgreifen zu können – und er wird vom Energieträger Zucker unabhängiger.
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