Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Die 5 Plage

Titel: Die 5 Plage Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson Maxine Paetro
Vom Netzwerk:
geöffnet, und seine Reflexe waren beeinträchtigt.
    Er wusste, dass er eine Art Schock erlitten hatte, aber das konnte ihn die Ungeheuerlichkeit des Geschehenen ebenso wenig vergessen machen wie das Schwindelgefühl, das seinen Kopf benebelte.
    Er konnte immer noch nicht begreifen, was heute eigentlich passiert war.
    Er war aufgewacht und hatte sich fantastisch gefühlt. Dann hatte der Tag plötzlich eine Wendung um hundertachtzig Grad genommen, und er hatte sich in der Hölle wiedergefunden.
    Diese verdammte Maureen.
    Sie hatte von Anfang an gewusst, dass er nach dem Prozess seinen Anteil einstreichen und das Land verlassen würde.
    Sie selbst sollte in San Francisco bleiben, ihre Millionen auf die Bank bringen und zur begehrtesten Prozessanwältin der Stadt werden.
    Das war doch ihr Traum, oder nicht?
    Wann war sie davon abgekommen? Wieso hatte sie es sich plötzlich anders überlegt?
    Es war eine unvergessliche Affäre gewesen und ein eleganter Coup. Kein Zweifel. Am Ende hatten sie beide als die großen Gewinner dagestanden. War das nicht genug?
    Es war perfekt - wieso hatte sie daran herumpfuschen müssen?
    »Ich hab es nicht wegen des Geldes getan«, hatte sie an diesem Morgen zu ihm gesagt, die Stimme tränenerstickt. »Das Geld bedeutet mir gar nichts. Ich habe es für dich getan, Dennis. Ich habe es getan, weil es einfach fantastisch war, dieses Ding mit dir zu drehen.«
    Wenn er daran zurückdachte, wollte er nur angewidert den Kopf schütteln, doch er tat es nicht - ihm war schon wieder leicht übel.
    Er packte das Lenkrad fester. Dann befühlte er mit der Zunge den lockeren Zahn in seinem Unterkiefer. Sein ganzer Kopf dröhnte.
    Eine Flut von Bildern bestürmte ihn. Unglaublich. Nicht zu fassen.
    Zuerst der heftige Streit mit Maureen. Und dann dieser scheußliche Zwischenfall. Die schrecklichen Schreie gellten ihm noch in den Ohren, und er sah die Unmengen von Blut, die alles überschwemmt hatten. Es hatte eine Ewigkeit gedauert, bis die Schreie endlich verstummt waren.
    Garza zerrte sich in die Gegenwart zurück. Er musste sich zusammenreißen. Musste vergessen, was da gerade passiert war, und zusehen, dass er aus San Francisco verschwand.
    Er hielt sich strikt an das Tempolimit, als er an der South Airport Road vom Highway abfuhr. Dann folgte er den grünen Schildern zu den Park&Fly-Dauerparkplätzen.
    Seine Hand zitterte, als er den Parkschein aus dem Automaten zog und das Auto zwischen zwei verdreckten American-Airlines-Fahrzeugen an dem hohen Maschendrahtzaun abstellte, der den hässlichen, staubigen Parkplatz begrenzte.
    Bald würde er all dies hinter sich lassen. Good-bye, USA .
    Er sah im Geiste schon den Anflug auf Rio, diese prächtige südamerikanische Metropole, gebettet zwischen grün bewaldeten Bergen, die sich steil aus dem Meer erhoben, alles überragt von der eindrucksvollen Christusstatue.
    Wenn er erst einmal in Brasilien wäre, könnte er sich seines kleinen Problems in Ruhe entledigen.
    Garza schaltete den Motor aus, dann rüttelte er sie unsanft wach. Seinen Charme brauchte er jetzt nicht mehr an sie zu vergeuden.
    »Na los, komm schon«, sagte er. »Beeil dich. Deine Koffer wirst du schon selbst tragen müssen.«
    Garza stieg aus und nahm sein Gepäck vom Rücksitz.
    Dann rief er wieder nach ihr.
    »Hast du mich gehört, Maureen? Der Bus zum Terminal wartet schon. Wenn wir diesen Flug verpassen, sind wir geliefert.«

130
    Ich bestand darauf, selbst zum Flughafen zu fahren, und Jacobi überließ mir widerwillig das Steuer.
    »Was ist denn los, Boxer? Was hast du für ein Problem?«
    »Ich will fahren, okay? Als Vorgesetzte habe ich schließlich meine Privilegien.«
    »Mach doch, was du willst, Lieutenant .«
    Ich drückte während der ganzen zwanzigminütigen Fahrt aufs Gas. Überall machten die Autos sofort Platz, wenn wir mit unserer heulenden Sirene hinter ihnen auftauchten. Ich drehte den Ton am Funkgerät auf, um nur ja keine Meldung zu verpassen. Ich war beunruhigt, weil Garzas Wagen nach dieser einen Meldung der Streife, die ihn verfolgt hatte, nicht mehr gesichtet worden war.
    Während ich fuhr, wirbelten mir unentwegt dieselben zwei Fragen im Kopf herum.
    Wer hatte am Steuer von Garzas Mercedes gesessen?
    Wer war auf Garzas Wohnzimmerteppich erstochen worden?
    Ich wechselte nach rechts auf die Fahrspuren, die mit »Abflug« gekennzeichnet waren. Jacobi lehnte sich aus dem Fenster, als er Sergeant Wayne Murray von der Flughafenpolizei erblickte, der uns vor Terminal A

Weitere Kostenlose Bücher