Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Die 5 Plage

Titel: Die 5 Plage Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson Maxine Paetro
Vom Netzwerk:
Angelegenheiten.«
    »Eine Komödiantin«, sagte Jacobi zum Portier. »Wir gehen rauf.«
    Als wir oben ankamen, stand eine winzige, zierlich gebaute Frau in der Tür ihres Apartments. Sie konnte kaum größer als eins fünfzig sein. Ihr seidig glänzendes Haar hatte sie mit einem Schildpattkamm hochgesteckt. Blasser Lippenstift, schwarzer Seidenpullover mit V-Ausschnitt, Satinhose.
    Ich hätte sie auf fünfunddreißig geschätzt, aber die Krähenfüße verrieten mir, dass sie entweder älter sein musste, als sie wirkte, oder ein ziemlich turbulentes Leben geführt hatte. Wahrscheinlich beides.
    »Ich leite eine Partnervermittlung. Mit meinem Gewerbeschein ist alles in Ordnung«, begrüßte sie uns.
    »Was dagegen, wenn wir kurz reinkommen?«, fragte Jacobi und ließ sie seine Marke sehen. »Hier draußen im Treppenhaus zieht es ganz teuflisch.«
    Die kleine Frau seufzte genervt, trat aber dennoch einen Schritt zurück und ließ uns herein. Durch einen verspiegelten Korridor gelangten wir in ein Wohnzimmer, das in allen denkbaren Grautönen eingerichtet war. Schwarz-Weiß-Fotografien von Helmut Newton schmückten die Wände.
    Wir folgten der Frau zu einem Schreibtisch mit schwarz emaillierter Platte und einem roten Drehstuhl davor, der am Fenster zur Straße stand.
    »Ich bin Lieutenant Boxer. Und das ist Inspector Jacobi. Morddezernat.«
    Ich klatschte die Fotos von Sandy Wegner und Caddy-Girl auf den Tisch. Zwei bleiche Gesichter. Die weißen Laken bis zu den Würgemalen am Hals hochgezogen.
    »Kennen Sie diese Frauen?«
    Selzer zog die Luft durch die Zähne ein. Dann legte sie den Finger auf das Foto von Wegner.
    »Das ist Sandra Wegner. Nennt sich Tanya. Das andere Mädchen kenne ich nicht. Soll das heißen, sie ist tot ?«
    »Was können Sie uns über Sandy sagen?«
    »Ich habe sie nur ein einziges Mal gesehen. Danach haben wir immer telefoniert. Viel Sinn für Humor, und wirklich gut gebaut. Ich hätte sie jeden Abend einsetzen können, aber sie wollte auf keinen Fall Vollzeit einsteigen. Hören Sie, Sie glauben doch wohl nicht, dass ich irgendetwas damit zu tun habe?« Sie richtete die Frage an mich.
    »Hat Sandy am Abend des 15. September gearbeitet?«, fragte ich zurück.
    Selzer sank auf den Drehstuhl, tippte etwas in den Computer und stützte das Kinn in die Hand, während der Bildschirm sich mit einem Wust von Daten füllte.
    »Sie war an diesem Abend mit einem Mr. Alex Logan verabredet. Jetzt erinnere ich mich wieder. Er rief aus dem Hotel Triton an. Er sagte, er sei nur diesen Abend in der Stadt und auf der Suche nach einer zierlichen Blondine als Begleitung für einen Theaterbesuch. Henry V. Keine Ahnung, warum ich mich daran noch erinnere.«
    »Ist Logan Stammkunde bei Ihnen?«
    »Nein. Ein Erstkunde.«
    »Sie haben ein Mädchen zu einem Date mit einem Typen geschickt, den Sie gar nicht kannten?« Jacobis Stimme war hart, und das war auch kaum verwunderlich. Selzer wich augenblicklich ein Stück zurück.
    »Ich habe seine Kreditkarte überprüft. Keine Probleme. Ich habe Namen und Adresse auf AnyWho.com gecheckt, und ich habe im Hotel angerufen: Er war angemeldet. Alles koscher.«
    »Haben Sie seitdem noch einmal von ihm gehört?«, fragte ich.
    »Nein. Nichts. Aber das ist bei Leuten von außerhalb nichts Ungewöhnliches.«
    »Wie viel hat Mr. Logan für sein Date mit Sandy bezahlt?«, wollte ich wissen.
    »Ihren üblichen Satz. Eintausend für den ganzen Abend. Ich habe meinen Anteil abgezogen und den Rest auf Sandys Konto eingezahlt. Sämtliche Trinkgelder durfte sie behalten.«
    »Hat irgendjemand sie belästigt? Sie verfolgt? Hat sie je erwähnt, dass sie mit einem Kunden Ärger hatte?«, fragte Jacobi. »Nun helfen Sie uns doch ein bisschen.«
    »Nein - und Sandy war nicht schüchtern. Sie hätte es mir erzählt. Was ist? «, sagte sie abwehrend. »Ich hab sie am nächsten Tag angerufen, und als ich sie nicht erreichen konnte, nahm ich an, dass sie sich aus dem Staub gemacht hatte. Ich war ganz schön sauer, das können Sie mir glauben. Ich musste ihre Termine canceln. Mein Gott, ich bin doch keine Kindergärtnerin. Sie hat auf eigene Verantwortung gehandelt.«
    Jacobi warf Selzer einen vernichtenden Blick zu. Ihre indignierte Miene geriet ins Wanken. »Selzer, Sie kotzen mich an«, sagte er.
    »O Mann, das tut mir aber leid, ehrlich. Sie finden also, dass ich einen Fehler gemacht habe? Was hätte ich denn bitte sehr anders machen sollen?«
    Die Frau zog sich den Kamm aus den Haaren und

Weitere Kostenlose Bücher