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Die 5 Plage

Titel: Die 5 Plage Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson Maxine Paetro
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anzuzeigen, aus Angst vor Klagen.«
    Cindy nickte zustimmend. »Auf die Art und Weise können diese so genannten Todesengel Dutzende und manchmal auch Hunderte von Opfern anhäufen, ehe sie schließlich erwischt werden - wenn überhaupt.«
    »Kein Wunder, dass Yuki von diesem Garza besessen ist«, sagte ich. »Sie ist sich sicher, dass er für den Tod ihrer Mutter verantwortlich ist.«
    »Eines kann ich euch mit Bestimmtheit sagen«, entgegnete Cindy. » Irgendjemand in diesem Krankenhaus ist für das verantwortlich, was mit Keiko passiert ist. Sie sollte in diesem Moment zu Hause sitzen und Tee trinken. Und Yuki sagen, was sie anziehen und wen sie heiraten soll.«

54
    Das morgendliche Verkehrschaos auf den Straßen von San Francisco hatte Cindy fünfzehn kostbare Minuten geraubt, und nun kam sie zu spät. Sie stieß die Tür des Gerichtssaals auf, winkte Yuki zu, die hinter der Absperrung saß, und zwang dann alle Kollegen auf der Pressebank, ein Stück weiterzurücken, um ihr Platz zu machen.
    Offenbar war die Verhandlung gerade unterbrochen. O’Mara und Kramer standen vor dem Richtertisch und debattierten mit gedämpften Stimmen - ziemlich erregt, wie Cindy fand.
    Jetzt hatte Richter Bevins ihnen lange genug zugehört. »Ich sehe das Problem nicht, Mr. Kramer.« Bevins warf seinen Pferdeschwanz über die Schulter und rückte seine Brille zurecht. »Nun gehen Sie beide mal zurück auf Ihre Plätze, damit wir weitermachen können.«
    Kramer wandte sich unwillig vom Richtertisch ab, während Maureen O’Mara ans Mikrofon trat. Sie schüttelte ihre tizianrote Mähne - ein Zeichen des Sieges? Dann rief sie den nächsten Zeugen auf.
    Ein aufgeregtes Getuschel breitete sich im Saal aus, als eine auffallend attraktive Frau von etwa vierzig Jahren mit kurzem platinblondem Haar vereidigt wurde. Ihr schlank geschnittenes europäisches Designerkostüm in blassen Olivtönen, kombiniert mit einem frisch gestärkten weißen Herrenhemd, verriet ausgeprägtes Stilgefühl und großes Selbstbewusstsein.
    »Was ist da los?«, flüsterte Cindy dem Reporter neben ihr zu. Der Typ sah aus wie Clark Kent, wenn er gerade nicht als Superman unterwegs ist - Anfang dreißig, dunkelhaarig, bebrillt und auf seine schüchtern-linkische Art irgendwie ganz süß.
    »Hallo. Ich bin Whit Ewing. Chicago Tribune «, sagte er.
    »Oh, Entschuldigung. Ich bin Cindy Thomas.«
    »Von der Chronicle ?«
    »Genau die.«
    »Ich habe Ihre Reportagen gelesen. Gar nicht so übel.«
    »Danke, Whit. Also, was haben die da unten für einen Knatsch?«
    »O’Mara ruft im Rahmen ihrer Beweiserbringung eine Zeugin der Verteidigung auf. Das ist ein ziemlich cleverer Schachzug. Kramer kann seine eigene Zeugin ja nicht ins Kreuzverhör nehmen...«
    »Also ist sie so lange im Vorteil, bis er die Zeugin selbst aufrufen kann.«
    »Sehr gut.«
    »Vielen Dank, Kollege. Ich bin Ihnen was schuldig.«
    »Darauf werde ich vielleicht noch zurückkommen«, meinte er grinsend.
    Das laute Krachen des Richterhammers sorgte für Ruhe im Saal.
    »Bitte nennen Sie Ihren Namen«, sagte O’Mara.
    »Dr. Sonja Engstrom.«
    »Dr. Engstrom, was ist Ihre Position im Municipal?«
    »Ich bin Leiterin der Krankenhausapotheke.«
    »Aufgepasst«, flüsterte Whit Ewing Cindy zu. »Jetzt wird’s richtig spannend.«

55
    Sonja Engstrom stellte sich in knappen Worten vor: Sie arbeite seit sieben Jahren im Municipal und sei verantwortlich für die Systeme und das Personal im Bereich der Medikamentenausgabe. Sie schien nicht wenig stolz auf ihre Leistungen.
    O’Mara fragte sie: »Könnten Sie den Geschworenen etwas über diese Systeme sagen, die Sie installiert haben, Dr. Engstrom?«
    »Sicher. Wir haben ein automatisiertes Computersystem, das mit einem Ausgabemechanismus verbunden ist.«
    »Was können Sie zur Genauigkeit dieses Systems sagen?«
    »Ich würde sagen, es bietet eine 99,9-prozentige Fehlersicherheit.«
    »Könnten Sie das bitte erklären?«
    Cindy notierte sich alles auf ihrem Laptop. Ein Arzt sah sich die Laborergebnisse eines Patienten an und gab die Diagnose in den Computer ein. Das Programm zeigte ihm sodann eine Liste der in Frage kommenden Medikamente an, aus denen der Arzt eines auswählte. Daraufhin rief eine Krankenschwester den Namen des Patienten auf dem Computer auf und gab ihren Code ein.
    »Das ist ein Passwort, nicht wahr? Jeder hat seinen eigenen Code?«, fragte O’Mara.
    »Genau.«
    »Bitte fahren Sie fort.«
    »Während die Schwester ihren Code eingibt, prüft einer

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