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Die 50 Groessten Luegen Und Legenden Der Weltgeschichte

Titel: Die 50 Groessten Luegen Und Legenden Der Weltgeschichte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Ingmar Gutberlet
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Freimaurern unterstellten, im Verbund die Weltherrschaft anzustreben. So unbegründet diese Verschwörungstheorien auch sein mögen, werden sie bis heute doch immer wieder bemüht.
    Wie haltlos die Beschuldigungen sind, erweist sich schon daran, dass sie je nach Bedarf aus der historischen Mottenkiste geholt werden. Beweise dafür wurden nie geliefert, und selbst die mageren Indizien lassen sich nur dann ausmachen, wenn man sie von vornherein im Sinne der Vorwürfe fehlinterpretiert. Einer Weltverschwörung widersprechen die Ideale der Freimaurer; ihre Diskretion hat andere Gründe. Und schließlich ist das Freimaurertum keine international gesteuerte, zentralistische Organisation. Vielmehr sind die Großlogen unabhängig, wenn sie sichauch gemeinsamen Idealen verpflichtet fühlen, sich gegenseitig anerkennen und kooperieren.
    Wenn man also all die kruden Theorien und Beschuldigungen weglässt, bleibt vom geheimnisumwobenen Orden der Freimaurer eine zwar verschwiegene, aber ganz und gar nicht zweifelhafte Gemeinschaft von Freigeistern und Humanisten, die sich seit fast drei Jahrhunderten um Toleranz, Menschlichkeit und Aufklärung bemüht. Da ist vom Drang zur Weltherrschaft keine Spur und von Verschwörung allenfalls in dem Sinne einer »Verschwörung zum Guten«, wie ein deutscher Freimaurer einmal geschrieben hat. Nicht mehr und nicht weniger.

Weltsprache Deutsch: An einer Stimme gescheitert?
WELTSPRACHE DEUTSCH
AN EINER STIMME GESCHEITERT?
    Nach dem Zweiten Weltkrieg ist Englisch zur Weltsprache Nummer eins aufgestiegen. Mit Englisch kommt man in weiten Teilen der Welt meistens problemlos zurecht und hat erheblich bessere berufliche Aufstiegschancen als mit anderen Sprachen. Zwar hat in den letzten Jahrzehnten die andere große Weltsprache Spanisch zugelegt, konnte Englisch aber bisher nicht den Spitzenplatz streitig machen. Weitere europäische Sprachen von Weltrang sind Portugiesisch und Französisch und schließlich Deutsch, das vor allem in Europa eine wichtige Rolle spielt.
    Trotzdem hält sich hartnäckig die Ansicht, Deutsch sei eigentlich nur ganz knapp daran gescheitert, an Stelle von Englisch die wichtigste Sprache der Welt zu werden. An einer einzigen Stimme nämlich sei Ende des 18. Jahrhunderts eine Abstimmung im US-Kongress gescheitert, die Deutsch zur Landessprache der Vereinigten Staaten gemacht hätte. Weil der Anteil der deutschen Einwanderer groß und ihr Einfluss daher erheblich gewesen sei, sei die Abstimmung nur haarscharf zugunsten von Englisch ausgegangen. Und pikanterweise sei es ausgerechnet ein Deutschstämmiger gewesen, der mit seiner Stimme für das Englische seiner Muttersprache die Weltkarriere vermasselt hätte. Aber stimmt diese Geschichte von der Fast-Karriere der deutschen Sprache in den Vereinigten Staaten und der Welt?
    Die ersten Deutschen sind vermutlich schon Anfang des 17. Jahrhunderts nach Nordamerika gekommen, als in der KolonieVirginia die Siedlung Jamestown gegründet wurde. Gesichert ist das jedoch nicht, da die deutschen Einwanderer wegen der sprachlichen Ähnlichkeit immer wieder als »Dutch« bezeichnet wurden und daher von niederländischen Siedlern schwer zu unterscheiden sind. Sicher ist dagegen, dass mit Peter Minuit/Minnewit aus Wesel am Rhein der erste Gouverneur von New york, das damals noch Neu-Amsterdam hieß, ein Deutscher war.
    Die meisten deutschen Einwanderer zog jedoch die sechste britische Kolonie in Nordamerika an: Pennsylvania. Das Jahr 1683, als mit der Concord die »deutsche Mayflower« Philadelphia erreichte und dreizehn Familien aus Krefeld Germantown gründeten, gilt als der Beginn der deutschen Einwanderung. Nach der offiziellen Volkszählung von 1790 waren unter der US-Bevölkerung von rund vier Millionen zwischen acht und neun Prozent Deutschstämmige. Damit bildeten sie die größte Gruppe der nicht englisch sprechenden Einwanderer.
    Deutsch hatte es von Anfang an schwer, sich in Nordamerika zu behaupten, da aufgrund der angelsächsischen Einwanderung von Anfang an die englische Sprache dominierte. Andere Sprachen konnten sich nur dort behaupten, wo ihre Träger einen großen Anteil der Bevölkerung ausmachten. So verhielt es sich bereits im 18. Jahrhundert in Pennsylvania, wohin seit 1730 immer mehr Deutsche kamen. Trotzdem stellten die deutschen Einwanderer nicht die Bevölkerungsmehrheit in Pennsylvania: Mehr als ein Drittel der Einwohner machten sie nie aus. In einigen Countys von Pennsylvania aber waren tatsächlich bis zu drei

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