Die 50 Groessten Luegen Und Legenden Der Weltgeschichte
Ursprung, bis schließlich ein ganz anderer Text einem angeblichen Brief entstammte, den Seathl an den amerikanischen Präsidenten Pierce geschrieben haben soll.
Nachweislich authentisch sind also keine dieser Worte Seathls, und mit fortschreitender Redaktion des Stoffes entfernten sie sich immer mehr von ihrem Ursprung. Aber sie bedienten eine verbreitete Auffassung, die sich nicht nur auf Indianer bezieht: dass die Naturvölker der Erde in völligem Einklang mit ihrer natürlichen Umwelt leben und daher eine noch nicht von Industrialisierung, Kapitalismus und westlicher Lebensart korrumpiertes Verhältnis zu Mutter Erde und ihren Ressourcen hätten.
Amerikanischer Bürgerkrieg: Für die Abschaffung der Sklaverei?
AMERIKANISCHER BÜRGERKRIEG
FÜR DIE ABSCHAFFUNG DER SKLAVEREI?
Unabhängigkeitserklärung und Bürgerkrieg sind zweifellos die wichtigsten Ereignisse in der frühen Geschichte der USA. Während sich in der Unabhängigkeitserklärung dreizehn britische Kolonien Nordamerikas 1776 vom englischen Mutterland lossagten, kämpften im Bürgerkrieg (1861−65) die nördlichen und die südlichen Staaten der USA gegeneinander. Aber worum genau ging es in diesem Krieg, der über 600
000 Menschenleben forderte und den Süden zu weiten Teilen verwüstete? Ging es um die Freiheit der schwarzen Sklaven, um die Abschaffung der Sklaverei? Die Befreiung von vier Millionen Sklaven war immerhin eines der wichtigsten Ergebnisse des Krieges und wird auch am häufigsten damit in Verbindung gebracht. Ergebnis und Zielsetzung eines Krieges müssen aber nicht notwendigerweise identisch sein.
Über das Thema Sklaverei war in den Jahrzehnten vor dem Bürgerkrieg der Norden der USA mit den sklavenhaltenden Südstaaten immer wieder in Konflikt geraten. Seit der allmählichen Abschaffung der Sklaverei im britischen Empire gab es, zumindest offiziell, nur noch in Brasilien, Kuba und den US-Südstaaten Sklaven. Je mehr die Südstaaten deshalb in die Defensive gerieten, desto störrischer hielten sie daran fest und versuchten, diese »besondere Einrichtung« der Sklaverei, wie sie schöngefärbt genannt wurde, zu rechtfertigen. Wirtschaftlich sahen sie sich darauf angewiesen, weil die agrarische Struktur unddie Anbaumethoden im Süden enorm viel Arbeitskraft banden.
Laut Bundesverfassung waren die Einzelstaaten in der Sklavenfrage unabhängig. Die Auseinandersetzung innerhalb der USA bezog sich daher nicht auf die Frage, ob die Sklaverei insgesamt, also auch im Süden, abgeschafft werden sollte. Uneinig war man vielmehr über ihre Ausdehnung auf die territorialen Neuerwerbungen im Westen. Immer wieder kam es in dieser Frage zum Streit, der zu Kompromissen führte, die dann meist wieder gebrochen wurden. Dabei war die Haltung gegenüber der Sklaverei auch im Norden alles andere als einheitlich; dort waren mit den Abolitionisten die Verfechter der sofortigen und völligen Abschaffung der Sklaverei in allen Staaten durchaus in der Minderheit. Eine Mehrheit wollte sicherstellen, dass das System der Sklaverei nicht weiter ausgedehnt und damit irgendwann ausgerottet wurde. Die Gleichberechtigung aller Bevölkerungsgruppen stand deshalb aber noch lange nicht auf der Tagesordnung.
Nord- und Südstaaten hatten sich aber nicht nur wegen dieser Frage einander entfremdet, sondern ganz allgemein, weil sich der Norden durch Industrialisierung und mehr Zuwanderung erheblich schneller entwickelte. Im traditionellen Süden erhielt die Vorstellung Zulauf, eine Abspaltung würde dem eigenen Charakter eher gerecht als die Existenz in der Union, in der der bevölkerungsreichere und wirtschaftsstärkere Norden immer mehr den Ton angab. Man wollte mit Baumwollanbau und Sklavenhaltung den gewohnten Weg weitergehen, anstatt sich am Norden zu orientieren. Mit der Wahl des erklärten Gegners der Sklaverei, Abraham Lincoln, zum Präsidenten schien dies aber nicht mehr möglich. Ende 1860 sagte sich mit South Carolina der erste Staat von der Union los. Es folgten bald darauf Mississippi, Florida, Alabama, Georgia, Louisiana und Texas, die sich inden »Konföderierten Staaten der USA« zu einem Staatenbund zusammenschlossen. Weitere acht »Sklavenstaaten« weiter nördlich verhielten sich abwartend. Die Nordstaaten marschierten nach Süden, und ein erbarmungsloser Krieg nahm seinen Anfang.
Für die Union und Präsident Lincoln ging es bei Ausbruch des Krieges trotz allem nicht um das Thema Sklaverei, sondern um den Erhalt der Union. Die abtrünnigen Staaten
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