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Die 7 Suenden

Die 7 Suenden

Titel: Die 7 Suenden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson
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Beine, Mackey? Wo hat er gelegen?«
    »Er, sie oder es hat auf der Türschwelle gelegen. Tut mir leid, Sarge.«
    Mackey ging rückwärts wieder hinaus, und er tat gut daran, aus meinem Blickfeld zu verschwinden. Was das Feuer nicht zerstört hatte, das war dem Löschwasser und den Feuerwehrleuten zum Opfer gefallen. Vermutlich würden wir nie erfahren, was sich hier abgespielt hatte. Ich hörte, wie jemand meinen Namen rief, und erkannte die Stimme, noch während eine gleißend helle Handlampe auf mich zukam.
    Chuck Hanni war ein Brandursachenermittler, und zwar
einer der besten. Ich hatte ihn vor ein paar Jahren kennen gelernt, als er direkt von einem Abendessen des Rotary Clubs zum Schauplatz eines Brandes gekommen war.
    Damals hatte er helle Khakihosen getragen und war durch ein rauchendes Haus gegangen, angefangen bei den Zimmern, die am wenigsten in Mitleidenschaft gezogen worden waren, bis zum Ausgangspunkt des Feuers. Im Verlauf dieser ersten Begegnung hatte er mir eine Menge über die Ermittlung von Brandursachen beigebracht, aber mir war bis heute nicht klar, wie er es geschafft hatte, dass seine Hose vollkommen sauber geblieben war.
    »Hallo, Lindsay«, sagte Hanni jetzt. Er trug Jackett und Krawatte. Ein Kamm hatte seine Spuren in seinen feinen, schwarzen Haaren hinterlassen, und von seinem rechten Daumen aus zogen sich Brandnarben bis unter seinen Hemdärmel. »Ich habe die beiden hier bereits vorläufig identifiziert.«
    Mein Partner, der sich neben eines der Opfer gekniet hatte, stand auf.
    »Das sind Patty und Bert Malone«, sagte Conklin, und in seiner Stimme schwang ein Unterton mit, den ich nicht recht einordnen konnte. Die Leichen waren stark verkohlt und vollkommen unkenntlich. Er registrierte meinen fragenden Blick.
    »Ich war früher öfter mal hier im Haus«, sagte Conklin dann. »Ich kenne diese Leute.«

18
    Ich starrte meinen Partner an, während die Glut von der Wohnzimmerdecke rieselte und sich das Zischen des auf rauchendes Holz treffenden Wassers mit dem Knistern der Funkgeräte und den Rufen der Feuerwehrmänner vermischte.
    »Während der Highschool war ich mit ihrer Tochter befreundet«, sagte Conklin. »Kelly Malone. Ich habe ihre Eltern sehr gern gehabt.«
    »Das tut mir wirklich sehr leid, Rich.«
    »Ich habe sie nicht mehr gesehen, seitdem Kelly an die University of Colorado gegangen ist«, sagte Conklin. »Das wird ein furchtbarer Schock für sie sein.«
    Ich legte ihm die Hand auf die Schulter, und mir war klar, dass wir den Tod der Malones so lange als Doppelmord verfolgen würden, bis etwas anderes bewiesen war. Im ersten Stock war die Feuerwehr gerade dabei, sorgfältig jeden Raum abzugehen, die Zimmerdecken abzuschlagen und sämtliche noch schwelenden Brandherde zu löschen.
    »Die Alarmanlage war abgeschaltet«, sagte Hanni und stellte sich zu uns. »Ein Nachbar hat die Feuerwehr angerufen. In diesem Zimmer hier hat der Brand angefangen«, sagte er und deutete auf die vollständig abgebrannten Möbel.
    Er ließ den Blick über die Gips- und Schuttberge im Zimmer gleiten. »Wenn wir das alles hier durchgesiebt und irgendwas Verwertbares gefunden haben, dann melde ich mich, aber ich glaube, dass ihr euch keine allzu großen Hoffnungen auf lesbare Notizzettel oder Fingerabdrücke machen solltet.«
    »Aber Sie versuchen es doch trotzdem, oder?«, sagte Conklin.

    »Hab ich doch gesagt, Rich.«
    Dass Conklin jetzt einen Streit vom Zaum brach, konnten wir wirklich am allerwenigsten gebrauchen. Ich fragte ihn, was die Malones für Leute gewesen waren.
    »Kelly hat immer gesagt, dass ihr Vater ein ziemliches Arschloch sein konnte«, erwiderte Rich, »aber da war sie achtzehn. Könnte also sein, dass es bloß daran lag, dass sie immer um elf zu Hause sein musste.«
    »Fällt dir sonst noch irgendetwas ein?«
    »Bert hat Luxusautos verkauft. Patty war Hausfrau. Sie hatten Geld, das sieht man ja. Haben oft Gäste gehabt. Und ihre Freunde haben alle einen netten Eindruck gemacht … ganz normale Eltern, verstehst du?«
    »Wären nicht die ersten ganz normalen Leute, die Dreck am Stecken haben«, murmelte Hanni.
    Ein Scheinwerferpaar leuchtete durch das zersplitterte Wohnzimmerfenster herein. Ein Kleinbus der Gerichtsmedizin schob sich neben die Flotte der parkenden Polizei- und Feuerwehrfahrzeuge draußen auf der Straße.
    Noonan rief nach mir. »Ich habe das Schlafzimmer im zweiten Stock untersucht, Sarge. Im Wandschrank ist ein Safe versteckt. Das Schloss und der Safe selbst sind

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