Die 7 Suenden
Reinigungsmittel.«
»Na toll«, meinte mein Partner und verzog das Gesicht zu einer grimmigen Grimasse. »Was soll das denn sein? Das perfekte Verbrechen?«
»Es kommt noch mehr und es wird noch schlimmer. An und in Malcolms Wagen waren keine Blutspuren und keine Haare von Michael zu finden.«
»Also habe ich mich geirrt. Du hättest mit mir wetten sollen, Lindsay. Dann würden wir heute Abend zusammen essen gehen - auf meine Rechnung.«
Ich grinste und sagte: »Aber du hättest doch vorher noch geduscht, oder?«
Doch meine Stimmung hätte kaum niedergeschlagener sein können. Ich würde die Campions anrufen und ihnen mitteilen müssen, dass wir immer noch keinen einzigen konkreten Beweis in der Hand hielten, dass Junie Moon ihr Geständnis widerrufen hatte und dass wir gezwungen gewesen waren, Ricky Malcolm laufen zu lassen.
»Willst du Malcolm anrufen und ihm sagen, dass er seinen Pickup wiederhaben kann?«
Rich griff zum Hörer und wählte Malcolms Nummer, aber es nahm niemand ab.
Wir fuhren raus zum kriminaltechnischen Labor im Schiffshafen von Hunter’s Point und ließen auf der Fahrt sämtliche Fenster offen, um die Kleider meines Partners kräftig durchzulüften. Im Labor unterzeichnete ich die Freigabeerklärung für den Pickup, und nachdem Ricky Malcolm bei drei weiteren Versuchen immer noch nicht ans Telefon gegangen war, fuhren wir zu seiner Wohnung.
Rich brüllte »Polizei« und klopfte laut an Malcolms Tür, bis ein kleiner Chinese aus dem Restaurant im Erdgeschoss trat.
Er rief uns zu: »Mr. Malcolm weg. Er hat Miete bezahlen und wegfahren mit Motorrad. Sie wollen sehen Durcheinander?«
»Das haben wir schon gesehen, vielen Dank.«
»Der ist weg«, murmelte ich Conklin zu, als wir uns wieder in den Streifenwagen setzten. »Ricky Malcolm: Widerling, Schmutzfink, Faulpelz und durchgeknallter Supergangster. Bald schon in einer Stadt ganz in Ihrer Nähe.«
17
Jacobi rief an und riss mich aus meinen Träumen und den Armen meines Geliebten: »Zieh dich an, Boxer. Conklin ist noch fünf Querstraßen von dir entfernt. Er holt dich gleich ab.«
Jacobi legte auf, ohne mir weitere Einzelheiten zu verraten, aber so viel war mir klar: Es gab eine Leiche.
Kurz nach Mitternacht ließ Conklin unseren Streifenwagen auf den Rasen eines schwelenden Hauses in der Clay Street in Presidio Heights rollen. Die Hausnummer lag irgendwo bei 3800. Vier Löschzüge und ebenso viele Streifenwagen standen bereits vor dem neo-griechischen Bau, und der Wind ließ an einem Hauswinkel einen Rauchwirbel aufsteigen. Schlaftrunkene Schaulustige standen in Grüppchen auf der anderen Straßenseite und sahen zu, wie die Feuerwehr die verkohlten Überreste eines einst wunderschönen Hauses in erstklassiger Wohnlage unter Wasser setzte.
Ich zog mir meine Leinenjacke fest um die Schultern und duckte mich unter dem Wasserstrahl eines Schlauchs hindurch. Im selben Augenblick erwachten die Generatoren auf dem Rasen vor dem Hauseingang zum Leben. Conklin ging vor mir die Eingangstreppe hinauf. Er zeigte dem Beamten an der Tür seine Dienstmarke, und wir betraten das verbrannte Gerippe des Hauses.
»Zwei Opfer, Sarge«, sagte Officer Pat Noonan. »Erste Tür rechts. Fundort gleich Sterbeort.«
»Ist die Gerichtsmedizin schon verständigt?«, erkundigte ich mich.
»Schon unterwegs.«
Im Inneren des Hauses war es dunkler als draußen. Das
Zimmer, das Noonan gemeint hatte, war ein großes Wohnzimmer gewesen. Ich ließ den Strahl meiner Taschenlampe über eingestürzte Möbel, Bücherregale und einen großen Fernseher gleiten. Dann sah ich ein paar Beine auf dem Boden liegen.
Beine ohne Körper.
Ich kreischte: »Noonan! Noonan! Was, zum Teufel, soll denn das?« Ich ließ den Strahl meiner Taschenlampe kreisen und entdeckte eine zweite Leiche, nicht weit vom Körper der ersten entfernt, direkt auf der Türschwelle.
Noonan kam herein. Im Schlepptau hatte er einen Feuerwehrmann, einen jungen Kerl, auf dessen Uniformjacke der Name Mackey aufgestickt war.
»Sarge«, sagte Mackey. »Das war ich. Ich wollte meinen Schlauch einrollen, aber er hatte sich irgendwo verhakt. So habe ich die Leiche entdeckt.«
»Dann haben Sie den Leichnam also weggezogen ?«
»Ich... ähm... na ja, ich wusste nicht, dass er auseinanderbrechen würde, wenn ich ihn an den Beinen packe«, sagte Mackey. Seine Stimme klang brüchig, was auf den Rauch und vermutlich auch auf seine Angst zurückzuführen war.
»Haben Sie den ganzen Leichnam bewegt oder nur die
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