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Die 7 Suenden

Die 7 Suenden

Titel: Die 7 Suenden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson
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warum Sie Ihre handschriftlichen Aufzeichnungen im Reißwolf vernichtet haben.«
    Yuki sah das Blitzen in Conklins Augen, konnte aber nicht verhindern, dass er die Beherrschung verlor. »Wir schmeißen unsere Notizen deshalb weg, damit Winkeladvokaten so wie Sie uns nicht jedes Wort im Mund herumdrehen kön...«

    Yuki starrte Conklin an. Sie hatte noch nie erlebt, dass er dermaßen aus der Fassung geraten war. Davis hatte ihn so weit getrieben, und jetzt würde sie ihm den Todesstoß versetzen.
    »Herr Inspektor Conklin, haben Sie sich so auch aufgeführt, als Sie meine Mandantin vernommen haben? Haben Sie da auch so dermaßen die Beherrschung verloren?«
    » Einspruch , euer Ehren«, rief Yuki.
    »Mit welcher Begründung?«
    »Die Frage der Verteidigung ist unzulässig .«
    Bendinger konnte sich das Lachen nicht verkneifen. »Abgelehnt. Reißen Sie sich zusammen, Ms. Castellano.«
    Davis lächelte und blickte Conklin an, eine Hand in die Hüfte gestemmt. »Nur noch eine Frage, Herr Inspektor. Haben Sie vielleicht noch mehr Beweise in den Reißwolf gesteckt, die meine Mandantin hätten entlasten können?«

40
    Immer noch benommen von Davis’ Kreuzverhör mit Rich Conklin und dem Stress dieses ganzen grauenhaften Tages verließ Yuki das Justizgebäude durch die Hintertür und nahm einen Umweg von mehreren Häuserblocks in Kauf, wobei sie ihren BlackBerry überprüfte.
    Sie löschte Nachrichten, machte sich Notizen für die Akte, schickte eine E-Mail an Red Dog, der mittlerweile in seinem Büro saß und um einen Bericht gebeten hatte. Dann gelangte sie von der Rückseite her auf den Parkplatz und hatte gerade die Tür ihres braun-grauen Acura geöffnet, als jemand ihren Namen rief.
    Yuki drehte sich um, suchte den belebten Parkplatz ab und sah, wie Jason Twilly sich durch den Verkehr auf der Bryant Street schlängelte und dabei rief: »Yuki, hallo, einen Moment, bitte.« Yuki beugte sich in den Wagen, legte ihre Aktentasche auf den Beifahrersitz und wandte sich dann dem näher kommenden Superstar-Schriftsteller zu.
    Twilly sieht fantastisch aus, dachte Yuki, während sie zusah, wie er über den belebten Parkplatz huschte. Alles an seinem Erscheinungsbild gefiel ihr: sein Haarschnitt genauso wie die Designerbrille, die seine intensiven dunkelbraunen Augen umrahmte. Heute trug er ein hellblaues Hemd unter einem gut sitzenden, grauen Jackett, und die Hose wurde von einem einfachen Hermès-Gürtel gehalten, der siebenhundert Dollar gekostet haben musste.
    Twilly kam bis zu ihrer offen stehenden Autotür gelaufen, die sich nun zwischen Yuki und ihm befand, und war nicht einmal außer Atem.

    »Hallo, Jason! Stimmt etwas nicht?«
    »Nein, nein, alles bestens«, sagte er, den Blick fest auf sie gerichtet. »Ich wollte Ihnen nur sagen, dass ich Sie heute großartig fand.«
    »Danke.«
    »Nein, das meine ich ernst. Sie sind immer auf der Höhe des Geschehens und gehen auch klug mit der Presse um. Davis steht da drüben auf der Eingangstreppe und gibt Interviews, und Sie...«
    »Das ist die Aufgabe der Verteidigung«, sagte Yuki. »Meine Aufgabe besteht darin zu beweisen, dass Junie Moon schuldig ist, und das passiert bestimmt nicht vor dem Gerichtsgebäude.«
    Twilly nickte zustimmend. »Wissen Sie, ich wollte Ihnen noch sagen, dass ich im Foyer zufällig ein Gespräch belauscht habe. Da hat jemand gesagt, dass Junie ein bisschen zurückgeblieben sein soll, dass sie einen unterdurchschnittlichen IQ hat.«
    »Das ist nicht mein Eindruck«, erwiderte Yuki. Worauf, zum Teufel, wollte Twilly eigentlich hinaus? Verfolgte er ein bestimmtes Ziel? Oder war sie nach sechs Monaten bei der Bezirksstaatsanwaltschaft schon zur Zynikerin geworden?
    Twilly stellte seinen Aktenkoffer auf dem Asphalt ab, holte ein weiches, ledernes Brillenetui aus seiner Brusttasche, zog ein kleines, quadratisches Stofftuch daraus hervor und rieb sich den Staub von seiner Oliver-Peoples-Brille.
    »Nach allem, was ich mitbekommen habe, will Davis einen angesehenen psychologischen Gutachter präsentieren, der aussagt, dass Junie zurückgeblieben und leicht beeinflussbar ist und dass die brutalen Bullen ihr praktisch jede Aussage hätten in den Mund legen können.«
    »Tja, danke für die Information, Jason.«
    »Gerne. Hören Sie, Yuki«, fügte er dann hinzu und schob
sich die Brille auf die Nase. »Ich wüsste liebend gerne, was sich in ihrem entzückenden Kopf so abspielt. Darf ich Sie zum Essen einladen? Bitte?«
    Yuki verlagerte ihr Gewicht von einem

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