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Die 7 Suenden

Die 7 Suenden

Titel: Die 7 Suenden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson
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ziemlich übel, Alter.«
    Hawk kam über die Treppe wieder ins Wohnzimmer herunter, eine Zigarre im Mund und einen ausgebeulten Kissenbezug in der Hand.
    »Die Beute«, sagte er grinsend. »Ungefähr fünf Riesen aus dem Humidor. Oh, und ein Buch hab ich auch gefunden.«
    Pidge beugte sich zu Sandy Meacham hinunter, die halbnackt zu seinen Füßen lag und stöhnte. Er drehte ihr die Diamant-Ringe von den Fingern und brüllte anschließend Steven Meacham ins Ohr:
    »Wie heißt es in euren Kreisen immer? Ein schönes Leben ist die beste Vergeltung? Also dann, genießt eure Vergeltung. Und danke für die Sachen.«
    »Fertig?«, sagte Hawk.
    Pidge vervollständigte seine Inschrift und machte den Füller dann zu.
    »Veni, vidi, vici, Bruder«, sagte Pidge, entflammte ein paar Streichhölzer und ließ sie auf die Stellen mit dem Cointreau fallen.

    WUUUUUMMMMM.
    Überall im Zimmer züngelten Flammen empor. Rauchwolken verdunkelten die Luft. Die Meachams konnten nicht mehr sehen, wie die beiden jungen Männer ihnen zum Abschied zuwinkten und das Haus verließen.

43
    Der Geruch nach verbranntem Fleisch sprang uns an, noch bevor wir die Schwelle überquert und die rauchenden Ruinen des Meacham-Anwesens in Cow Hollow betreten hatten. Einst war es ein architektonisches Meisterwerk gewesen, jetzt war es eine Gruft.
    Der Brandursachenermittler Chuck Hanni trat aus dem Schatten, um uns zu begrüßen. Er machte einen ungewohnt erschöpften und schlecht gelaunten Eindruck.
    »Schon mein zweiter Job heute Abend«, erklärte er.
    »War der erste so ähnlich wie das hier?«, wollte Conklin wissen.
    »Nein. Eine Explosion in einer Drogenküche«, erwiderte Hanni. »Das Opfer ist aus dem Haus bis auf seinen Pickup-Truck geschleudert worden.« Er schüttelte den Kopf. »Also, das hier ist eine exakte Kopie des Feuers bei den Malones.«
    Wir folgten Hanni in die Überbleibsel des Wohnzimmers der Familie Meacham. Ich stellte mir vor, wie es früher einmal ausgesehen haben musste - die gewölbte Decke, die riesige Feuerstelle und der Spiegel über dem Kaminsims. Jetzt waren nur noch rauch geschwärztes Blattgold und verkohlter Marmor zu erkennen. Die Leichen lagen dicht nebeneinander in einer fünf bis zehn Zentimeter tiefen, schwarzen Wasserlache, flach auf dem Bauch, die Hände zu Fäusten geballt, weil die Sehnen sich während der Verbrennung des Körpers zusammengezogen hatten.
    »Wenn die Opfer irgendwie gefesselt gewesen sind, dann sind die Fesseln verbrannt«, sagte Hanni und kauerte sich neben die Leichen. »Hat keinen Zweck, nach Fingerabdrücken zu suchen. Morgen vielleicht, wenn es hell ist... Aber
jedenfalls...«, fuhr Hanni fort, »habe ich das hier auf der Küchentheke gefunden.« Er reichte Conklin ein Buch. Ich las den Titel: Eine Geschichte des Yacht-Segelns . »Hier ist auch noch eine Inschrift für dich, Rich. Auf Latein.«
    Conklin schlug das Titelblatt auf und las laut vor. »Radix omnium malorum est cupiditas.«
    »Was heißt das?«, wollte Hanni wissen.
    Conklin suchte nach einer ungefähren Übersetzung und sagte laut vor sich hin: »Irgendwas, irgendwas, schlecht ist die Liebe? Die Begierde? Ich weiß es nicht. Was soll’s. Ich bin mit meinem Zehntklässler-Latein am Ende.«
    »Sind wir das nicht alle?«, meinte Claire und betrat mit zwei Assistenten im Schlepptau das Zimmer. »Was haben wir denn hier?«
    Sie trat neben die Leichen, drehte die kleinere um, und ein Lufthauch kam aus dem Mund des Brandopfers. Paaahhhhh .
    »Sehen Sie mal«, sagte Claire zu Chuck und zeigte ihm eine Schnapsflasche, die halb unter dem Körper gelegen hatte.
    Hanni trug Handschuhe und hob sie auf.
    »Vielleicht kriegen wir ja doch noch ein paar Fingerabdrücke«, sagte er.
    Conklin und ich ließen Claire und Hanni mit den Leichen allein und gingen nach draußen. Der erste Beamte, der uns über den Weg lief, deutete auf eine attraktive Frau in der ersten Reihe der langsam lichter werdenden Menschenmenge am Rasenrand.
    »Das ist die Frau, die das Feuer gemeldet hat. Sie heißt Debra Kurtz«, sagte der Polizist. »Sie wohnt genau gegenüber.«
    Ms. Kurtz war Ende vierzig, vielleicht eins zweiundsechzig groß, eine Spur zu dünn, womöglich magersüchtig und trug schwarze elastische Laufkleidung. Der Mascara hatte Tränenspuren auf ihre Wangen gezeichnet. Ich stellte mich und
Conklin vor und fragte Ms. Kurtz, ob sie die Verstorbenen gekannt hatte.
    »Steve und Sandy Meacham waren meine besten Freunde«, sagte sie. »Als ich das Feuer

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