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Die 7 Suenden

Die 7 Suenden

Titel: Die 7 Suenden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson
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ich alle zweihundert Exemplare selbst gekauft habe.«
    Yuki warf den Kopf in den Nacken und lachte. Endlich wurde sie ein wenig lockerer, sie fühlte sich geschmeichelt, dass Twillys Aufmerksamkeit ausschließlich ihr galt.

    »Ich habe es unter Pseudonym veröffentlicht«, sagte Twilly. »Googlen würde also gar nichts nützen. Du würdest diese Weltsensation garantiert nicht finden.«
    »Na, jetzt weiß ich ja Bescheid«, erwiderte Yuki. »Worum ging es denn in dem Buch?«
    Twilly seufzte dramatisch, doch Yuki erkannte genau, dass er lediglich den Motor warmlaufen ließ, bevor er ihr eine Geschichte erzählte, die er immer wieder gerne zum Besten gab.
    »Es geht darin um eine Country-and-Western-Sängerin und Songwriterin aus Nashville«, sagte er dann. »Joey Flynn. Schon mal was von ihr gehört?«
    »Nein.«
    »Also gut, jedenfalls ist es ungefähr zehn Jahre her, da hatte Joey Flynn ein paar Platten gemacht und arbeitete sich in den Charts so langsam nach vorne. ›Hot Damn‹. Kennst du den Song? Oder ›Blue Northern‹? Nein? Na ja, spielt auch keine Rolle.
    Joey war jedenfalls mit Luke Flynn verheiratet, einem Zimmermann. Sie kannten sich seit der Schulzeit und hatten schon vier Kinder, bevor sie fünfundzwanzig waren. Eines Tages trat Joey in einem Saloon auf, und ein Fan hat ihr hundert Rosen geschenkt. Da hat es bei ihr zooom gemacht.«
    »Hundert Rosen...«, sagte Yuki und stellte sich den Anblick bildlich vor.
    Twilly grinste und sagte: »Joey hat drei Wochen lang mit diesem Typen rumgemacht, dann ist Luke dahintergekommen und hat sie zur Rede gestellt.«
    »Wie denn?«
    »Er hat an ihre Zimmertür im Motel 6 geklopft.«
    »Autsch«, meinte Yuki.
    »Damit war Joeys Affäre beendet, aber Luke hat ihr nie verziehen. Im Lauf der Zeit ist Joey dahintergekommen, dass Luke vorhatte, sie umzubringen.«

    »Ehrlich? Wie denn?«
    »Wie sie dahintergekommen ist? Oder wie er sie umbringen wollte?«
    Yuki lachte erneut. »Beides, und außerdem werde ich mir jetzt wohl noch die Mousse-au-Chocolat-Torte bestellen.«
    »Die hast du dir auch verdient, so geschickt, wie du das heute mit dem Gouverneur angestellt hast«, sagte Twilly, berührte den Ärmel von Yukis blauer Seidenbluse, ließ seine Hand kurz verweilen und winkte dann dem Ober. Nachdem er das Dessert bestellt hatte, erzählte er weiter.
    »Fünf Jahre nach ihrem Seitensprung mit diesem Fan öffnet Joey den Zwischenspeicher von Lukes Computer und entdeckt, dass er verschiedene Vergiftungsmethoden nachgeschlagen hat.«
    »Oh, mein Gott...«
    »Joey schreibt ihrer besten Freundin einen Brief. Darin steht, dass die Polizei für den Fall, dass ihr irgendetwas zustoßen sollte, ihren Ehemann genau unter die Lupe nehmen soll. Zehn Tage später ist sie tot. Bei der anschließenden Obduktion wird Kaliumzyanid festgestellt. Joeys beste Freundin gibt den Brief an die Polizei weiter, und Luke Flynn wird festgenommen und des Mordes angeklagt.«
    »Die Geschichte erinnert mich an Nicole Simpson, die die Polaroidfotos von ihren Prellungen in einem Bankschließfach versteckt hat und ihrer Schwester den Schlüssel gegeben hat, falls O.J. ihr etwas antut.«
    »Ganz genau! Ich habe also ein Exposé verfasst, einen ziemlich großen Vorschuss auf einen sechsstelligen Werkvertrag kassiert und angefangen, mich mit Luke Flynn zu treffen, der im Gefängnis herumsitzt und auf seinen Prozess wartet. Und eines kann ich dir sagen: So ein Essen wie das hier suchst du im Gefängnis von Nashville oder im näheren Umkreis vergeblich.«

    »Den Rest kannst du haben«, sagte Yuki und schob zwei Drittel des Kuchens über den Tisch.
    »Bist du sicher? Na, dann«, erwiderte Twilly und nahm das Angebot an.
    Yuki sagte: »Und, was ist dann passiert?«
    Der Ober legte die Rechnung auf den Tisch, und Twilly legte seine Platin-Karte darauf. Dabei sagte er: »Ich bringe dich noch zu deinem Wagen und erzähle es dir unterwegs.«
    »Warum fährst du mir nicht einfach hinterher«, erwiderte Yuki. »Eine Tasse Kaffee ist jetzt doch das Mindeste, was ich dir noch anbieten kann.«
    Twilly lächelte.

53
    Jason Twilly saß auf einem Zweiersofa in Yukis Wohnzimmer. Vor ihm, auf dem Glastisch zwischen ihm und Yukis zwei Meter entferntem Polstersessel, stand ein Irish Coffee.
    Yuki dachte, dass Twilly einfach zu gut aussah und dass sie schon so lange keinen Sex mehr gehabt hatte, dass sie sich nicht einmal sicher war, ob sie das überhaupt noch konnte. Und jetzt saß da dieser absolute Superstar, der ihr

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